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Konzepte zur effizienten Gestaltung der Produktionsversorgung

Erste UKUS-Veranstaltung in 2017 ein voller Erfolg

Ein spannendes und vor allem praxisrelevantes Thema sorgte anlässlich der ersten UKUS-Veranstaltung in diesem Jahr für einen voll besetzten Bernhard-Weiss-Saal in der Industrie- und Handelskammer Siegen. Auf der Tagesordnung standen drei Vorträge zum Thema "Konzepte zur effizienten Gestaltung der Produktionsversorgung".

Dass der Bereich der Kommissionierung einer hohen Entwicklungsgeschwindigkeit unterliegt, zeigte Prof. Ulrich Stache vom Institut für Produktionstechnik an der Universität Siegen auf. Er ging zunächst auf eine allgemeine Klassifizierung automatischer Kommissioniersysteme ein und sprach bereits wesentliche Entwicklungsschritte an wie z. B. den zunehmenden Einsatz von mobilen Kommissionierrobotern. Neben einer Vorstellung verschiedener möglicher Systemkomponenten erläuterte Prof. Stache einzelne stationäre sowie mobile Kommissioniersysteme, die sich vornehmlich durch ihre Anwendungsbereiche und Systemleistungen voneinander unterscheiden.

Die zunehmende Verbreitung von Robotern im Bereich der Kommissionierung stelle eine der wesentlichen Entwicklungen in den letzten Jahren dar, begründet durch einen zunehmenden Preisverfall sowie eine kontinuierliche Vereinfachung der Programmierung. Des Weiteren würden immer mehr Funktionalitäten sowie Einsatzgebiete erschlossen, die u. a. die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter ermöglichen. Für den Planer von Kommissioniersystemen führten diese Entwicklungen zu teils unübersichtlichen Planungssituationen sowie Auswahlentscheidungen, da Innovationen und Leistungsparameter bei der zurzeit hohen Entwicklungsdynamik des Marktes stets neu bewertet würden. Für Prof. Stache ist die Zukunftsperspektive für den Bereich der Kommissionierung eindeutig: Begründet durch die zunehmende Entwicklung kostengünstiger und gleichzeitig leistungsfähiger Systeme werde sich die vollautomatische Kommissionierung mittel- bis langfristig durchsetzen.

Im zweiten Vortrag des Abends thematisierte M.Sc. Andreas Martini, Mitarbeiter am Institut für Produktionstechnik, die Produktionsversorgung mit Hilfe von Routenzugsystemen. Insbesondere erfolgte eine nähere Betrachtung des Beladeprozesses als wesentlicher Einflussfaktor auf die Routenzugzykluszeit. Nach einer kurzen Einführung erläuterte Martini technische sowie organisatorische Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Beladung von Routenzugsystemen und zeigte deren Vor- und Nachteile sowie Eignungen und Anwendungsvoraussetzungen auf. Einer Vorstellung potenzieller Optimierungsmaßnahmen folgte ein ausführliches Beispiel, anhand dessen Martini den Einfluss des Beladeprozesses auf wesentliche Leistungs- und Wirtschaftlichkeitskennzahlen verdeutlichte. So ließ sich für die im Anwendungsbeispiel vorgegebenen Parameter eine Reduzierung der jährlichen Betriebskosten um rund elf Prozent durch eine Halbierung der Beladezeit generieren.

Abschließend betonte der Referent nochmals das erhebliche Einflusspotenzial von Kommissionierung und Beladung bezogen auf die Zykluszeit, den Ressourcenbedarf, die Ergonomie sowie die Investitions- und Betriebskosten. Insbesondere vor dem Hintergrund einer Vielzahl potenzieller Optimierungsmaßnahmen, deren Wirkungen schwer vorhersagbar und von einer Reihe von Faktoren abhängig seien, müsse eine Wirkungsanalyse durchgeführt werden, um deren qualitativen und quantitativen Einfluss sichtbar zu machen.

Abgerundet wurde die Vortragsreihe von Toni H. Almert, Geschäftsführer des Unternehmens LeanObjects GmbH. Er stellte Möglichkeiten zum shopfloor-optimierten Einsatz von Routenzugsystemen vor. Ausgehend von einer statischen Routenzugführung erläuterte der Referent, mit Hilfe welcher Technologien (bspw. RFID) und Systeme dynamisierte Streckenführungen realisiert werden können. Diese wiederum können einen wesentlichen Beitrag zur Verkürzung von Loopzeiten leisten und somit die Versorgungsleistung eines Routenzugsystems um bis zu 34 Prozent steigern. Hierzu präsentierte Almert ein unternehmensintern entwickeltes Tool zur Routenoptimierung, den LeanDesigner. Diese Steuerungssoftware ermöglicht die Echtzeiterfassung von Bedarfsdaten und errechnet hieraus die optimale Route zur Abarbeitung der Nachversorgungsaufträge.

Die Vorträge der Referenten stehen hier zum Download bereit:

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Oec. Ulrich Stache - Automatisierung in der Kommissionierung - aktuelle Entwicklungen und zukünftige Perspektiven
M.Sc. Andreas Martini - Routenzugsysteme durch die Optimierung von Beladeprozessen effizient gestalten
Toni H. Almert - Shopfloor-Optimierter Einsatz von Routenzügen (Weitere Informationen: www.leanobjects.de, www.almert.de)

Weiterführende Informationen finden Sie auf unserem Themenflyer Konzepte zur effizienten Gestaltung der Produktionsversorgung.

Die nächste UKUS-Veranstaltung findet am 22. März 2017 zum Thema "Cyberrüsten" statt.