..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

 Gymnasium der Stadt Netphen

 

 Gymnasium Netphen

 

Schwerpunktthema: 3D-Druck im Regelunterricht der Mathematik

 

Unterrichtsassistent:innen: Jasmin Müller, Nico Voß

 

Berichte der Unterrichtsassistent:innen

Bericht 1 - Erstes Quartal des zweiten Schulhalbjahres 2022/23

Das dritte Projektjahr hat am 01.02.2023 in Netphen am Gymnasium begonnen. Das Digitallabor ist ausgestattet mit drei 3D-Druckern von Prusa, acht Oculus Quest 2 (VR-Brillen), fünf Sprachassistenten und vier Lego Roboter. Im Labor treffen wir uns nun gemeinsam mit den Lehrer:innen, um ihren Unterricht digital zu gestalten.

In den ersten Wochen starteten wir gleich mit den 3D-Druckern in der Klasse von Herrn Meiswinkel. Zum Themenbereich der Bruchrechnung griffen wir auf fertige Klassensätze zu Kreismodellen der Universität zurück und erweiterten diese um eigene Modelle. So konnten die Schüler:innen mithilfe von 3D-gedruckten Kreisausschnitten, welche mit den entsprechenden Bruchzahlen von 1/2 bis 1/8 beschriftet sind, zum Beispiel haptisch nachvollziehen, welche dieser Bruchteile sich zu einem ganzen Kreis zusammensetzen lassen.

Bruchteile zum enaktiven Erkunden

 

Auch in der Klasse von Herrn Hartmann konnte der 3D-Drucker erfolgreich zum Einsatz gebracht werden. In Vorbereitung auf die Einführung des Flächeninhaltsformel für das Parallelogramm erstellten wir gemeinsam mit Herrn Hartmann zwei verschiedene Modelle zum Parallelogramm und druckten diese in ausreichender Menge für die Klasse aus. Dabei handelt es sich zum einen um eine Parallelogramm-Steckfigur und zum anderen um ein Parallelogramm, welches zu einem Rechteck verschoben werden kann.

 


 Beide Modelle

 

Diese Modelle dienten bei der Herleitung der Flächeninhaltsberechnung eines Parallelogramms als Veranschaulichung. Das verschiebbare Parallelogramm setzte Herr Hartmann zum Stundeneinstieg ein, um bei den Schüler:innen einen kognitiven Konflikt auszulösen. Er fragte nach dem Flächeninhalt des Rechtecks und begann dann das Rechteck zu verschieben. Anfangs waren die Schüler:innen der Meinung, der Flächeninhalt wäre weiterhin derselbe, bis in dem Modell beide gegenüberliegende Seiten aufeinander lagen. Daraufhin untersuchten die Lernenden mit den Parallelogramm-Steckfiguren welche alternativen Berechnungsmöglichkeiten für den Flächeninhalt eines Parallelogramms infrage kommen, wenn sich die Formel für das Rechteck nicht übertragen lässt.

 

Eine Referendarin des Gymnasium Netphens nutze ebenfalls den 3D-Druck. Wir entwickelten gemeinsam Kantenmodelle verschiedener dreidimensionaler Körper (Pyramiden, Kegel, Quader und Würfel), welche die Referendarin dann in ihrer Unterrichtsstunde zum Satz des Pythagoras in Körpern einsetzte.

Satz des Pythagoras

 

Die Schüler:innen können anhand dieser 3D-gedruckten Modelle verschiedene rechtwinklige Dreiecke in dem Körper entdecken und für die Berechnung der fehlenden Größen anwenden. Besonders hilfreich ist dieser Umgang mit Modellen für Schüler:innen, welche ein geringes dreidimensionales Vorstellungsvermögen besitzen und sich somit nicht den Unterschied zwischen Körperhöhe und Seitenhöhe in einer Pyramide vorstellen können. Durch die Modelle treten die Schüler:innen in Interaktion und handeln in Bezug zu den Modellen aus, welche Strecken des Körpers sie für die Berechnung der Länge anderer Strecken verwenden müssen.

 

"Ich habe gesagt, wir brauchen die Höhe h der Pyramide! Nicht die Höhe einer Seite!" (Zitat eines Schülers)

 

In der Oberstufe des Gymnasiums stand schon zu Beginn des Projektes fest, dass die Q1 als nächstes Thema die Vektorgeometrie thematisiert. Die Grundkurslehrkräfte entschieden sich, diese Einheit mithilfe der VR-Brillen zu begleiten, da durch die Anwendung edVR der Einstieg in die Vektorgeometrie durch die Schüler:innen in virtueller Realität erfahren werden kann. Im gemeinsamen Austausch mit den Lehrkräften erstellten wir die Arbeitsaufträge und begleiteten die Lehrkräfte anfangs bei der Nutzung der VR-Brillen im Unterricht. Mittlerweile fühlen sich die Lehrkräfte so sicher im Umgang mit den VR-Brillen, dass sie diese selbstständig, ohne unsere Unterstützung, im Unterricht einsetzen können. Ihre Schüler:innen erhalten von nun an die Möglichkeit, jederzeit die VR-Brillen aufzusetzen und Verschiebungen in einem virtuellen dreidimensionalen Koordinatensystem zu erkunden.

Neue Perspektive auf die Vektorgeometrie

 

In der ersten von uns begleiteten Stunde zeichneten sie Punkte und Vektoren im virtuellen Koordinatensystem ein, um die Eigenschaften dieser Begriffe zu verstehen sowie Definitionen aufstellen zu können.

 

  Verschiedene Vektoren in edVR

 

Beim nächsten Einsatz der Brillen analysierten die Schüler:innen die Hintereinanderausführungen von Vektoren in der VR-Umgebung. Die Lernenden erschlossen sich so die Eigenschaften einer Geradengleichung. Der letzte Arbeitsauftrag behandelte Lagebeziehungen von Geraden. Die Lehrkräfte freuen sich schon, auch zum Thema der Ebenengleichungen die VR-Umgebung einzusetzen.