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Integration von Infrastrukturen in Europa vor dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg im Vergleich

Teilprojekt: Integration im Binnenschifffahrtssektor


Rheintauer ("Hex") mit seitlich beweglichen Leitrollen - Seilschleppschifffahrt auf dem Rhein, 1869.
Quelle: http://www.wsd-west.wsv.de/...

Das Teilprojekt beschäftigt sich mit Integration in der Rheinschifffahrt als prominenter Repräsentantin der europäischen Binnenschifffahrt.

Der Rhein ist einer der längsten Flüsse Europas und berührt bzw. durchfließt in seinem Verlauf mehrere Staaten. Heute sind das die Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande. Die verkehrsreichste Wasserstraße Westeuropas hatte seit jeher eine große Bedeutung für Wirtschaft und Handel. War sie früher die einfachste und effizienteste Möglichkeit, Waren auch über längere Strecken zu transportieren, musste sich die Rheinschifffahrt ab den 1840er Jahren zunehmend gegen die Konkurrenz der Eisenbahn, ab den 1940er Jahren auch gegen Flugzeuge sowie die Straße behaupten und erlebt heute eine Renaissance. Zusätzlich gewannen Fragen der Energiegewinnung aus Wasserkraft und des Umweltschutzes mit den Jahren an Bedeutung.

Da der schiffbare Teil des Rheins durch mehrere Staaten verläuft, waren schon sehr früh Absprachen nötig, um einem reibungslosen Transport von Waren zu gewährleisten. Jeder Staat hatte andere Vorschriften hinsichtlich der Erlaubnis zum Befahren des Rheins, der Abgabenerhebung usw. Genauso hatten alle Uferstaaten sowie Handelstreibende, Energiekonzerne und Umweltschützer ein gemeinsames, jedoch nicht immer gleiches Interesse am Rhein. Absprachen wurden zwischen zwei oder mehreren Staaten, Einrichtungen oder in internationalen Organisationen getroffen.

Die älteste heute noch existierende internationale Organisation ist die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, die vom Wiener Kongress 1815 gegründet wurde. In der Zentralkommission trafen sich (diplomatische) Gesandte der Rheinuferstaaten und vereinbarten für den ganzen Rhein geltende Regeln, z.B. über die Höhe und Abgabeart der für die Benutzung des Rheins zu bezahlenden Gebühren, über die Beleuchtung der Schiffe oder über die Vorraussetzungen für die Erlaubnis, ein Schiff auf dem Rhein zu führen. In den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche andere Internationale Organisationen gegründet, die sich auch mit der Rheinschifffahrt beschäftigten. Diese Organisationen, z.B. die Europäische Verkehrsministerkonferenz oder die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, konkurrierten teilweise um das Recht, Regeln für den Transport auf dem Rhein, für Versicherungsfragen der Beschäftigten auf den Schiffen oder den Umweltschutz am Rhein zu erstellen. Die Schifffahrtstreibenden u.a. versuchten, mit von ihnen gegründeten nationalen und internationalen Organisationen Einfluss auf die Regelsetzung zu nehmen.

In diesem Teilprojekt soll nun untersucht werden, wie Verhandlungen sich gestalteten und Vereinbarungen im wirtschaftlichen und politischen Bereich, also Fragen zu Gebühren, Recht, Technik etc. zu Stande kamen.



Projektskizze Binnenschifffahrt (Stand: 2.12.2008) Projektbeschreibung