..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Berichte - Collegium Maius

Einleitung Berichte Bilder

Collegium Maius (16.10.2001)

Am Mittag des 16. Oktober besichtigten wir die Innenräume des Collegium Maius nahe des Krakauer Marktplatzes, eine der ältesten europäischen Universitätsgründungen. Die Jagiellonische Universität wurde im Jahr 1364 von Kazimierz III., dem letzten König der Piastendynastie, gegründet und ist somit die älteste Universität bzw. staatliche Institution Polens und zugleich nach Prag die zweitälteste Universität Mitteleuropas. Die Universität konnte sich zunächst jedoch nur schwer behaupten und wurde sogar nach einigen Jahren vorübergehend geschlossen. Mit dem Nachlass seiner 1399 verstorbenen Frau Jadwiga gründete Wladislaw II. Jagiello im Jahre 1400 die Universität neu. Das Collegium Maius ist das älteste erhaltene Universitätsgebäude Polens. Im Jahr der Neugründung kaufte Wladislaw II. das an den Straßen St. Anna und Jagiellonska gelegene Eckhaus der Familie Pecherz und übergab es der Universität als Schenkung. Heute ist im Collegium Maius das Universitätsmuseum untergebracht.

Während unserer Führung durch das Museum hatten wir Gelegenheit, die verschiedenen Räume des Collegiums zu besichtigen. Im ersten Raum waren vornehmlich mathematische bzw. astronomische Instrumente sowie Kacheln mit historischen, mythologischen und heraldischen Motiven ausgestellt. In der ehemaligen Bibliothek, die heute als Sitzungs- und Versammlungssaal genutzt wird, waren astronomische Instrumente des wohl berühmtesten Studenten der Jagiellonischen Universiät, Nikolaus Kopernikus, sowie Büsten von Gründern, Stiftern und Rektoren zu sehen. In der Stuba Communis, dem ehemaligen Refektorium der Professoren welches heute als Raum für Sitzungspausen genutzt wird, sind unter anderem ein Danziger Schrank sowie eine Danziger Wendeltreppe zu sehen. Darüber hinaus machte uns der Führer auf zwei besonders kostbare mittelalterliche Gegenstände aufmerksam: eine Holzfigur des Universitätsgründers sowie ein im Rheinland angefertigtes Rednerpult. Nach der Stuba Communis betraten wir die Schatzkammer, in der unter anderem die Rektorinsignien, ein Goldglobus, zwei Stiftungsurkunden der Universität, zwei Nobelpreismedaillen und eine Zeichnung von Veit Stoss aufbewahrt werden. Im darauffolgenden Raum waren neben Tafelsilber auch drei Filmpreise des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda ausgestellt, ein Oscar, eine Goldene Palme sowie ein Goldener Bär. Im Anschluss sahen wir zunächst ein Zimmer mit Bauernmöbeln aus dem 17. und 19. Jahrhundert und dann ein Biedermeierzimmer, dessen Einrichtung der Führer als typisch für die bürgerliche Elite Krakaus, darunter die Universitätsprofessoren, bezeichnete. Im darauffolgenden Kopernikuszimmer, der astronomischen Schatzkammer des Collegium Maius waren als besondere Raritäten ein maurisches Astrolabium aus dem 11. Jahrhundert sowie ein handschriftliches Manuskript mit einer Darstellung des Sonnensystems zu sehen. Am Ende unseres Rundgangs betraten wir schließlich die Aula, in der früher auch Vorlesungen gehalten wurden, die heute jedoch nur noch als Zeremonialaula, zum Beispiel für die Verleihung der Ehrendoktorwürde, dient. An den Wänden sind Portraits von Königen, Bischöfen und Rektoren zu sehen; besondere Beachtung verdient noch eine kunstvoll gearbeitete Tür mit Holzintarsien, die dem abgerissenen Rathaus entnommen wurde und nun als Ehrengästeeingang dient.

Olaf Schauerte

 
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche