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Forschung

Interessengebiete

Philosophie des Geistes, Philosophie der Zeit, Kant, Phänomenologie

Forschungschwerpunkte

Kants Theoretische Philosophie, Zeitbewusstsein.

 


 

Promotionsprojekt

Die zeitliche Form der Anschauung

 Veränderung ist ein zentraler Bestandteil unserer Erfahrung. Wir nehmen nicht nur Gegenstände und ihre Eigenschaften wahr, sondern auch ihre Bewegungen, Umformungen, ihr Wachstum und ihren Verfall. Diese Veränderungen scheinen wir genauso unmittelbar wie Farben und Ton zu erleben. Wir sehen das Fliegen des Kormorans über das Wasser, das Regnen, das Brechen der Wellen am Strand. Wir hören die Melodie eines Liedes, die Wörter eines Diskurses. Dieses scheinbar triviale, phänomenologische Faktum entzieht sich aber unserer Reflexion. Alle solche Geschehnisse sind zeitlich ausgedehnt. Sie dauern eine gewisse Zeit an, die länger als der gegenwärtige Augenblick ist. Unsere Warhenhmung scheint aber auf das bloß Gegenwärtige beschränkt zu sein. So stellt sich die Frage, wie wir diese Geschehnisse wahrnehmen können. In einem instantanen Moment kann sich weder das Fliegen einer Möwe noch die Melodie eines Liedes entfalten. Wie ist also das unmittelbare Bewusstsein von zeitlichem Nacheinander möglich? Dieses Bewusstsein ist eine notwendige Bedingung für Vieles, das wir erleben und tun.

Dieses Problem ist in der gegenwärtigen Philosophie des Geistes als das Paradoxon des Zeitbewusstseins (engl. paradox of temporal awereness) bekannt. Gerade in den letzten Jahren wird es viel diskutiert, denn die verschiedenen Lösungsansätze haben weitreichende Konsequenzen für unser Verständnis von Bewusstsein, Wahrnehmung und Erfahrung im Allgemein. Mit diesem Problem hat sich bereits Kant auseinandergesetzt. In der Transzendentalen Deduktion der Kategorien, in der Kritik der reinen Vernunft, stellt Kant die Frage, wie ein Bewusstsein der Einheit zeitlich sukzessiver Inhalte unserer Anschauung möglich ist. Ausgehend von dieser Frage entwickelt Kant eine komplexe Theorie unserer Wahrnehmung, die auf dem Zusammenspiel von Anschauungen und Begriffen beruht. Gerade das Zusammenspiel dieser zwei Komponenten ermöglicht uns das Bewusstseins zeitlichen Nacheinanders. Ziel meines Promotionsprojekts ist, Kants Theorie von Zeitbewusstsein auszuarbeiten und ihre Relevanz für die heutige Debatte nachzuweisen.

 

 

 
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