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Unterrichtsmodell Kant

Buchprojekt: Kants Kritik der reinen Vernunft. Ein kompetenzorientiertes Unterrichtsmodell für den gymnasialen Oberstufenunterricht.

Arthur Schopenhauer bezeichnet Kants „Kritik der reinen Vernunft“ als das wichtigste, jemals in Europa geschriebene Werk. Otfried Höffe schätzt die fundamentale Bedeutung der ersten Kritik in ähnlicher Weise ein: „Unter den Werken der modernen Philosophie ragt Kants Kritik der reinen Vernunft so weit heraus, dass es als die Grundlegung bezeichnet werden kann.“ (Klappentext Höffe, Otfried: Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Grundlegung der modernen Philosophie, 4.Aufl., München 2004) .
Eine Auseinandersetzung mit diesem epochemachenden Werk sollte somit Gegenstand eines jeden Philosophieunterrichts in der gymnasialen Oberstufe sein. In Nordrhein-Westfalen etwa ist eine Beschäftigung mit der „Kritik der reinen Vernunft“ im Leistungskurs gemäß den Vorgaben für das Zentralabitur gegenwärtig (Stand: Abiturjahrgang 2014) auch obligatorisch. Der zum Schuljahr 2014/2015 in Kraft tretende neue Kernlehrplan für die Sekundarstufe II. Gymnasium/Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen schreibt zwar keine konkreten Werke mehr zur Lektüre vor, allerdings heißt es in Hinblick auf die zu erwerbenden Sachkompetenzen im Leistungskurs in Inhaltsfeld 6 – Geltungsansprüche der Wissenschaften u.a.: „Die Schülerinnen und Schüler analysieren und rekonstruieren eine erkenntnistheoretische Position, die im Kontext der Begründung des Erkenntnisanspruchs neuzeitlicher Naturwissenschaften Rationalismus und Empirismus verbindet, in ihrem argumentativen Zusammenhang.“ (40), wofür die „Kritik der reinen Vernunft“ wie prädestiniert scheint.

Ziel des vorliegenden Buchprojekts ist es, ein kompetenzorientiertes Unterrichtsmodell zur ersten Kritik zu entwerfen, dass sich vornehmlich – aber nicht ausschließlich – an den Kompetenzerwartungen an Philosophieleistungskursschülerinnen und -schüler orientiert und den Schülerinnen und Schülern einen didaktisch aufbereiteten Zugang zu der mitunter hochkomplexen Kantischen Konzeption aufzeigt. Neben der Analyse und Rekonstruktion des Kantischen Gedankengangs wird auch auf die Wirkungsgeschichte der „Kritik der reinen Vernunft“ eingegangen und vor dem Hintergrund der kritischen Philosophie die „Frage nach dem Anspruch der Naturwissenschaften auf Objektivität“ (Kernlehrplan für die Sekundarstufe II: 40) untersucht. In diesem Zusammenhang ist ein fachübergreifender und fächerverbindender Baustein zum Thema „Raum und Zeit bei Kant und in der modernen Physik“ geplant, anhand dessen die Urteilskompetenz anhand der argumentativen Erörterung der „Frage nach der Reichweite und dem Wahrheitsanspruch naturwissenschaftlicher [...] Erkenntnis“ (Kernlehrplan für die Sekundarstufe II: 41) exemplarisch geschult werden soll.


Autor:    Dr. Ludger Roth
Voraussichtliche Publikation: 2015.
 
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