„Nutzer entwickeln mit“: Innovationstagung an der Universität Siegen
„Nutzer entwickeln mit“: Tagung widmet sich am 26. Und 27. Mai Innovationsfragen im Kontext der Mitgestaltung und Beteiligung in Entwicklungsprozessen.
Innovation im Kontext der aktiven Mitgestaltung: Die besondere Tagung findet an einem besonderen Ort, dem Museum für Gegenwartskunst Siegen statt, im künstlerischen Kontext und im Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Die Lehrstühle für Innovations- und Kompetenzmanagement und Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen von Prof. Dr. Gustav Bergmann und Prof. Dr. Volker Wulf bieten mit der Tagung ein neues zweitägiges Forum für Unternehmer, Verwaltungakteure und Wissenschaftler, um sich intensiv mit aktuellen Fragestellungen in Innovationsmanagement und Beteiligung von Menschen in Entwicklungsprozessen auseinander zu setzen und anregen zu lassen: „Nutzer entwickeln – User Driven Innovation“.
„Nutzer entwickeln schon immer an Produkten mit, wie man etwa an Handys oder Skateboards sehen kann“, so Professor Bergmann. Unter dem Blickwinkel von Problemlösungen interessiert ihn ein doppelter Aspekt: „Wenn viele mitwirken, wird’s meistens besser und die Akzeptanz des Produkts wird größer“. Im Zeitalter von Wikipedia, Web 2.0 und Stuttgart21 steht die kooperative Beteiligung in Entwicklungsprozessen zur Schaffung von Innovation und Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Organisationen im Fokus von Forschung und Praxis: Nutzer erfinden heute Produkte und Services mit, gründen z.B. Unternehmen. Das Design der Innovationsprozesse demokratisiert sich. „Nutzer werden zunehmend wichtig, da der Produktionstrend weg vom Massenmarkt geht“, erklärt Professor Wulf. „ Es entsteht eine neue innovative Kombination aus Konsumtion und Produktion“.
Die Herausforderungen der Zukunft liegen für Unternehmen in der kooperativen Entwicklung, der Integration unterschiedlicher Akteure, der Bildung kreativer Freiräume, der Öffnung und der Vielfalt. Die Tagung thematisiert Möglichkeiten, Kunden und Anwender näher an das Unternehmen zu binden, Nutzer und Bürger frühzeitig in Entwicklungen einzubeziehen, um somit marktorientierte und wettbewerbsfähige Innovationen zu generieren und den Unternehmen eine zukunftsfähigere Entwicklung zu ermöglichen.
Das Tagungsprogramm umfasst Vorträge, Erfahrungsberichte und Dialoge aus der Praxis, Diskussionen sowie einen Workshopmarktplatz rund um den Themenbereich. Die Teilnehmer können an der Tagung aktiv mitwirken und sich in einer partizipativen, kreativen Atmosphäre von dem UDI-Gedanken anregen lassen. Ziel ist es, einen aktiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu erreichen sowie im Rahmen der Workshops neue Ansätze und Ideen zu entwickeln. Hierbei sollen die Rolle der Partizipation in Entwicklungsprozessen erörtert, die der richtigen Gestaltung von partizipativen Kontexten thematisiert und der Frage nachgegangen werden, welche Möglichkeiten der interaktiven Wertschöpfung durch die Einbindung von Kunden, Nutzern, Bürgern und Beteiligten entstehen können.
Das Museum für Gegenwartskunst wird erstmalig für eine Tagung im Kontext von „Kunst und Ökonomie“ als Tagungsort genutzt. „Das Museum ist nicht nur in der Stadt, sondern auch an der Universität angekommen“, so Winfried Schwarz, Geschäftsführer des Schraubenherstellers und -entwicklers EJOT und Vorsitzender des Trägervereins des Museums für Gegenwartskunst. Es soll eine künstlerische Reflexion und Anregungsforum bieten, sowie Auftakt für eine nachhaltige Vernetzung von Uni Siegen, Wirtschaft und Region am neuen Standort „Campus Siegen-Mitte“ für Innovation und Kunst werden.