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Studierenden-Potenzial wird nicht optimal genutzt

Die Ergebnisse der großen Studierendenbefragung am Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ (FoKoS) liegen nun vor: Die Universität ist kein „Reservat“ von Einheimischen. Vielmehr zieht es viele zum Studium nach Siegen, die nicht aus der Region stammen. Knapp 50 Prozent der Befragten könnten sich gar mit dem Gedanken anfreunden, in der Region zu bleiben.

Doch dafür müssten die Voraussetzungen stimmen. Vor allem Absolventinnen und Absolventen nicht-technischer Fächer schätzen ihre beruflichen Chancen in der Region nämlich eher schlecht ein. Sollen mehr Absolventinnen und Absolventen in der Region wohnen bleiben und arbeiten, kann die Studie einige Anhaltspunkte für Verbesserungen bieten. Eine Projektgruppe um Prof. Dr. Christoph Strünck und Dipl.-Psych. Frank Luschei hat einen ausführlichen Bericht vorgelegt, wie die Attraktivität der Region von den Studierenden eingeschätzt wird. Den größten Handlungsbedarf scheint es bezüglich guter und bezahlbarer Wohnungen zu geben: Die Studierenden sind mit dem Angebot nur mittelmäßig zufrieden. Dasselbe gilt für den ÖPNV, der am zweitwichtigsten ist, jedoch zu den fünf am schlechtesten eingeschätzten Merkmalen gehört. In den vergangenen Jahren hat sich die Anbindung der Uni an die Innenstadt zwar deutlich verbessert. Doch die Studierenden sehen den größeren Nachholbedarf bei Verbindungen in entfernter gelegene Stadtteile.

Die Studierenden zeigen sich als eine hoch mobile und flexible Gruppe: Nur rund ein Viertel der Befragten ist auch im Kreis Siegen-Wittgenstein geboren bzw. hat direkt nach der Geburt hier gelebt. Rund zwei Drittel sind jünger als 25 Jahre. Rund die Hälfte der Befragten wohnt in der Stadt Siegen. Ein weiteres Drittel wohnt außerhalb des Kreises Siegen-Wittgenstein und pendelt zur Uni. Fast die Hälfte der Befragten ist innerhalb der letzten vier Jahre umgezogen. Gute berufliche Chancen zu haben, ist allen Studierenden wichtig. Studierende aus dem Bereich Technik- und Ingenieurwissenschaften schätzen diese in der Region auch durchaus als eher gut ein. Als schwierig schätzen demgegenüber Studierende der Geisteswissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Medienwissenschaften ihre beruflichen Chancen in der Region ein. Obwohl die Region zu den starken Industrieregionen mit einer Vielzahl überregional bedeutsamer Betrieben gehört, schätzen Studierende der Fachrichtung Wirtschaft ihre beruflichen Chancen eher mittelmäßig ein. Dies kann auch ein Grund sein, gar nicht nach Siegen zu ziehen. So schätzen Pendler aus dem restlichen Teil des Landes die beruflichen Chancen an ihren Wohnorten am besten ein, ganz unabhängig davon, was sie studieren.

Dies könnte ein Grund sein, warum viele Studierenden keine so enge Bindung an die Region haben. So gibt rund ein Drittel an, dass es ihnen „überhaupt nicht wichtig ist, am aktuellen Wohnort wohnen zu bleiben“. Bei den Studierenden, die in der Stadt Siegen wohnen, ist diese Quote mit rund 47 Prozent noch einmal höher. Auf der anderen Seite geben nur 5,5 bzw. 2,4 Prozent der Befragten an, dass für sie ein Umzug woanders hin „überhaupt nicht in Frage“ komme. Rechnet man den Anteil derjenigen zusammen, die unbedingt in der Region bleiben wollen, und derjenigen, die sich sowohl vorstellen können, zu bleiben als auch zu gehen, kommt man auf knapp 50 Prozent – ein stattliches Potenzial für die Region.

 
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