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Neue Schwerpunkte in der Bauforschung

Das Department Bauingenieurwesen an der Universität Siegen erhält mit dem Forschungsinstitut für innovative Baustoffe und Bauwerke (FiBB) eine zusätzliche Forschungsplattform.

„Womit und wie bauen wir morgen?“ Das ist eine der Herausforderungen, vor der das Department Bauingenieurwesen der Universität Siegen und die Bauunternehmen in der Region stehen. Eine Forschungsplattform soll nun neue Schwerpunkte in der Bauforschung in Siegen setzen. Als Initiative der Universität Siegen und der Bauwirtschaft Südwestfalen, einem Verbund aller wichtigen Bauakteure in der Region, geht deshalb das Forschungsinstitut für innovative Baustoffe und Bauwerke (FiBB) an den Start.

Das FiBB ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und damit ein neuer Forschungs-Leuchtturm. „Es ist ein Novum, dass sich so viele Firmen daran beteiligen. Moderne Lehre ist nur möglich, wenn man modernsten Dingen forscht. Diese Symbiose ist deshalb so nützlich und wichtig, weil Projekte und Konzepte für die Zukunft im Bereich der Bauforschung geprüft und entwickelt werden können. Die Gründung des FiBB ist der richtige Schritt, unsere Uni als Forschungs-Universität zu etablieren und sichtbar zu machen“, erklärte der Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, Prof. Dr. Ullrich Pietsch.

Sechs Firmen der Bauwirtschaft haben sich bereit erklärt, eine Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin über einen Zeitraum von drei Jahren im FiBB zu finanzieren. Das finanzielle Engagement summiert sich auf 180.000 Euro. Die Fakultät wird diese Initiative ihrerseits durch eine zweite wissenschaftliche Mitarbeiterstelle als Anschubfinanzierung unterstützen.

Mit der Ausrichtung des Departments Bauingenieurwesen auf die zwei Schwerpunkte „Baustoffe und Bauwerke“ und „Wasser und Ressourcenmanagement“ wurden Verflechtungen innerhalb der Fakultät fixiert. Prof. Dr.-Ing. Horst Görg nennt „Interdisziplinarität und vernetzte Forschung“ als große Pluspunkte der neuen Forschungsplattform. Die Keimzelle des FiBB ist dabei das Bauingenieurwesen, doch weitere Disziplinen wie Chemie oder Werkstofftechnik machen interdisziplinäre Forschung möglich. Prof. Dr. H. F. Reinhard Trettin (Institut für Bau- und Werkstoffchemie): „Neue Werkstoffe müssen angewendet werden, dafür benötigen wir die Bauingenieure. So können wir beispielsweise die Nutzung von Nanotechnologie für moderne Baustoffe prüfen, um die Eigenschaften zu verbessern. Beton kann fester oder haltbarer werden. Ohne Chemie lassen sich keine neuen Baustoffe entwickeln. Das Zusammenwirken der Disziplinen ist Chance und Potenzial der neuen Forschungsplattform.“

Auch die regionale Bauwirtschaft sieht sich in der Verantwortung. Nachhaltigkeit, Ressourcenverknappung und Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich sind die Themen der Zukunft. Baumaßnahmen müssen unter diesen Gesichtspunkten geplant und durchgeführt, die Bestandsbauten energetisch „nachgerüstet“ werden. Es sind neue Konzepte zur Schaffung oder Ertüchtigung nachhaltiger Bauwerke und Infrastruktureinrichtungen gefordert. Baumaterialien und -systeme sind zu entwickeln, die im besonderen Maße diese Anforderungen erfüllen.

Auf der anderen Seite fehlt qualifizierter Nachwuchs. Derzeit existiert eine Bedarfslücke von jährlich 1500 Bauingenieuren. Nach den Worten von Annette Hering, geschäftsführende Gesellschafterin der Fa. Hering Bau, hat die Bauwirtschaft Sorge, dass in Zukunft nicht mehr genügend qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund hat sich die „Initiative Bauwirtschaft Südwestfalen“ aus regionalen Bauunternehmen, Verbänden, Ausbildungseinrichtungen und dem Department Bauingenieurwesen der Universität Siegen gebildet. Hering ist Sprecherin dieser Initiative und erklärt: „Wir müssen unsere Branche hier in der Region attraktiv machen. Deshalb wollen wir die Universität hier am Standort stärken. Wir brauchen eine Forschungsplattform mit Schwerpunkten im Bauingenieurwesen.“

„Baustoffe und Konstruktionen der Zukunft“ ist dabei ein Themengebiet ist, welches allen Beteiligten einen Nutzen bringen kann. Der Forschungsgegenstand wird Fragen der Baustoffeffizienz zum Inhalt haben, dies beinhaltet sowohl das Recycling von Baustoffen wie auch das Thema Ressourceneffizienz. Ziel ist es, Bauwerke so zu planen und zu bauen, dass weniger Rohstoffe und weniger Energie für die Errichtung und den Betrieb benötigt werden, diese recycelbar sind und keine schädlichen Emissionen abgegeben werden. Die Erforschung innovativer Baustoffe mit intelligenten Baustrukturen, deren Entwicklung, Charakterisierung sowie numerische Simulation und theoretische Modellbildung nimmt eine zentrale Rolle ein.

Sechs Firmen der Region haben sich als „Start-Mitglieder“ bereit erklärt, die Summe von 180.000 Euro zusammenzutragen (in alphabetischer Reihenfolge):

Weitere Unternehmen der Bauwirtschaft Südwestfalen haben Interesse am Forschungsinstitut und erwägen Unterstützung. „Neben dem realen Erkenntnisgewinn aus konkreten Forschungsergebnissen kann sich das Bauforschungsinstitut auch auf das Image der Region, der Universität im Wettbewerb um die klügsten Köpfe und auch die Einzelunternehmen der Bauwirtschaft positiv auswirken und damit ihre Chancen erhöhen, Mitarbeiter zu gewinnen“, fasste Prof. Görg zusammen.

 
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