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Steuern im Klassenzimmer

Wie das Thema Steuern und Steuerpolitik im Unterricht umgesetzt werden kann, erarbeiteten Lehrerinnen und Lehrer bei der Fortbildung des Zentrums für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS).

Mit Steuern musste sich Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München, zuletzt öfter auseinandersetzen. Auch in den Koalitions-Verhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD ist die Steuerpolitik ein spannender Bereich. Um das Thema Steuern und Steuerpolitik im Unterricht bestmöglich umzusetzen, führte das Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS) der Universität Siegen jetzt die Lehrerfortbildung „Ökonomische Bildung neu entdecken 2013“ durch. 40 Lehrerinnen und Lehrer aus der Region und dem Umland reisten dafür nach Siegen.

In mehreren Workshops wurden Unterrichtsbeispiele präsentiert. Dr. Kuno Rinke, Studiendirektor am Heinrich-Böll-Gymnasium in Troisdorf, stellte die innovative Unterrichtsreihe „Steuerland“ vor. In einer interaktiven Simulation testeten die Teilnehmer die Auswirkungen ihrer Entscheidungen in Bezug auf Steuer-Einnahmen und die Verteilung auf die Bürger und konnten die Funktionen von Steuern selbst herleiten. Sie schlüpften dafür in die Rolle der Regierung eines Modelllandes. Darauf aufbauend diskutierten die Teilnehmer die Ergebnisse im Zusammenhang mit der aktuellen Einkommens- und Vermögensverteilung sowie wirtschaftspolitischen Fragen. Michael Quirmbach und Dr. Michael Ludorf von der Oberfinanzdirektion Koblenz präsentierten „Steuerkoffer“, ein modulares Unterrichtssystem für die Klassen 9 und 10, bei dem die Teilnehmer Steuerarten, Steuerklassen und Aspekte der Steuerpolitik selbst erarbeiten sowie Fragen der Steuergerechtigkeit und Probleme von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit erörtern konnten.

Michael Weyland, abgeordneter Lehrer am ZöBiS, ging folgenden Fragen nach: Wie lassen sich gute Aufgaben für den Bereich Steuern formulieren? Welchen Kriterien müssen diese Aufgaben genügen, um Kompetenzen zu trainieren, statt nur Wissen abzufragen? Gemeinsam mit Barbara Wenzel und Phillip Stommel präsentierte er mehrere Aufgabenpakete zu den Themen Gehaltsabrechnung, Einkommensteuer und Umsatzsteuer sowie ein ökonomisches Experiment zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Besteuerung.

Dr. Nils Goldschmidt, Professor für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik an der Uni Siegen, referierte zum Thema „Steuern und Finanzen – ein Segen in Zeiten der Krise?“. Prof. Dr. Goldschmidt verwies auf die Bedeutung automatischer Stabilisatoren und auf den Wandel in den letzten Jahren auch in der Wissenschaft: Steuern werden – bei aller Kritik im Detail – vom Mainstream der Volkswirtschaftslehre zunehmend wieder als stabilisierend in Krisenzeiten angesehen. Den Abschluss bildete ein von der Bundesbankdirektion Mainz angebotener Vortrag über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank in der Finanzkrise. Referent Michael Schiff erklärte die Politik der EZB, erläuterte die Position der Bundesbank zum Thema Eurobonds und veranschaulichte das Problem der Target-2-Salden.

Das Fazit der Fortbildung fällt sehr positiv aus. „Die Veranstaltung ist mittlerweile überregional bekannt. Die Mischung aus Impulsvortrag und Workshops, in denen die Teilnehmer aktiv werden, hat sich bewährt“, erklärte Prof. Dr. Schlösser, Sprecher der ZöBiS-Leitung. Auch der Vorsitzende des ZöBiS, Prof. Dr. Nils Goldschmidt, war zufrieden: „Fokussierung auf ein wichtiges Thema, konzentrierte und engagierte Teilnehmer, positives Feedback – es hat Spaß gemacht!“ Die Fortbildung wird deshalb auch im kommenden Jahr angeboten.

 
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