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Wissenschaftssprache Deutsch im Fokus

Der Philosophische Fakultätentag tagt in Siegen. Der Auftakt fand am Donnerstagabend im Museum für Gegenwartskunst statt.

Die „Wissenschaftssprache Deutsch“ steht im Blickpunkt des Philosophischen Fakultätentages, der an der Universität Siegen stattfindet. Knapp 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Philosophischer Fakultäten diskutieren zwei Tage lang aktuelle Themen. Eröffnet wurde der Fakultätentag am Donnerstagabend im Museum für Gegenwartskunst durch den Vorsitzenden Prof. Dr. Tassilo Schmitt.

An Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart war es, den Gästen die Universität Siegen vorzustellen und ins Thema „Wissenschaftssprache Deutsch“ einzuführen. Burckhart erläuterte die Umstrukturierung der Universität Siegen hin zu einer „modernen, interdisziplinären Wissenschaftsarchitektur“. Aus vormals zwölf Fachbereichen wurden 2011 vier Fakultäten. Die Lehre bleibe die Konstante, die Forschung bewege sich in Richtung „wissenschaftlich sinnvoller Steuerungsbereiche“. Prof. Burckhart: „Die Forschung orientiert sich flexibel anhand einzelner Problemstellungen.“ Interdisziplinarität werde großgeschrieben. Die Erfolge ließen sich nach drei Jahren nicht zuletzt an einer Verdreieinhalbfachung der Drittmitteleinwerbungen ablesen.

Eingangs seines Vortrags zur Wissenschaftssprache Deutsch gab Burckhart eine Geschichte zum Besten. Sechs Philosophen – fünf Deutsche und ein Amerikaner – diskutieren über Kant. Aus Höflichkeit gegenüber dem Amerikaner in Englischer Sprache. Und das, obwohl die Sprachwahl dazu führe, dass die Ausführungen womöglich holprig seien. Burckhart: „Einiges spricht fürs Englische als Wissenschaftssprache.“ Vor allem in den Technik- und Naturwissenschaften sei sie etabliert und führe zu vereinfachter Kommunikation. Geisteswissenschaftler diskutierten diese Entwicklung jedoch kontrovers. Wissenschaft sei zwar grundsätzlich international. Jede Sprache biete jedoch einen anderen Blickwinkel auf die Wirklichkeit. So habe auch Deutsch als Wissenschaftssprache ihre Daseinsberechtigung. Zumal Tagungen in Deutschland zu spezifischen, auch sprachrelevanten Themen simultan übersetzt werden könnten. Rezeptive Mehrsprachigkeit bilde eine weitere Möglichkeit, Mehrsprachigkeit zu pflegen. Burckhart: „Wir brauchen einen sprachpolitisch relevanten Diskurs.“ Mehr Mittel für Sprachangebote und Übersetzungen könnten zum Erhalt des Deutschen als Wissenschaftssprache beitragen. Philosophische Fakultäten erachtet Burckhart als „besondere Orte des Diskurses und des sprachlichen Austauschs“. Ihre Rolle bestehe nicht zuletzt in der Bildung einer kritischen Gegenöffentlichkeit. Benötigt werde dabei sowohl die deutsche als auch die englische Sprache. Allerdings, so Burckhart, bestehe mit Blick auf Publikationen durchaus ein Druck in Richtung Englisch. Die Wahrnehmung „nur“ deutschsprachiger Veröffentlichungen werde als eingeschränkt wahrgenommen.

Aus dem Plenum kam der Hinweis, Deutsch als Wissenschaftssprache nicht unter den Scheffel zu stellen. Vielmehr müsse der Anreiz bestehen und verstärkt werden, dass internationale Wissenschaftler Deutsch lernten. Bei Übersetzungen gehe nämlich Sinnhaftigkeit verloren.

 
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