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Online-Test für Pflegepersonal

Die Qualität der medizinischen Versorgung hängt jedoch nicht nur von neuen medizinischen Geräten und Medikamenten ab, sondern zudem in hohem Maße von der Qualifikation des Pflegepersonals. In einer alternden Gesellschaft steigt der Bedarf an qualifiziertem Personal stetig an. Wie können Verantwortliche Sorge tragen, dass ihr Personal auf dem neuesten Qualifikationsstand ist, und wie findet eine optimale Auswahl von Bewerberinnen und Bewerben statt?

Die Lösung verspricht „Med-Assess“ – ein Online-Test zur Evaluation der beruflichen Qualifikation von Pflegepersonal. Bei Med-Asses handelt es sich um ein Innovationstransfer-Projekt des Leonardo da Vinci-Programms der Europäischen Union zum lebenslangen Lernen. Das Projekt, für das die EU 300.000 Euro und die Projektpartner gemeinsam 100.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren zur Verfügung stellten, ist nun abgeschlossen. Beteiligt waren neben dem Institut für Wissensbasierte Systeme von Prof. Dr.-Ing. Madjid Fathi an der Universität Siegen, die Universität Amsterdam, die Betaklinik GmbH (Bonn) und das ungarische Corvinno Technology Transfer Center.

Med-Assess kann grundsätzlich jedes Krankenhaus nutzen“, erläutert Prof. Fathi. Es dient der Erkenntnisgewinnung über Wissen und Qualifikation von Pflegepersonal. Dafür haben die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Prof. Fathi, Mareike Dornhöfer, Marjan Khobreh und Fazel Ansari, viel Grundlagenarbeit getätigt. Sie erkundeten in Kooperation mit Partnern aus dem Pflegebereich Ausbildungsstandards und angewandtes Wissen von Beschäftigten im Pflegebereich. Diese Informationen bilden die Basis für Med-Assess. Gesundheits- und Krankenpflegepersonal sowie Auszubildende im Bereiche Pflege können auf der Grundlage von Online-Tests feststellen, ob sie den aktuellen Ansprüchen ihres Berufstands Genüge leisten, oder ob es in bestimmten Bereichen Weiterqualifizierungsbedarf gibt. Mareike Dornhöfer: „Anhand der Testergebnisse erhalten die Nutzer Empfehlungen für Lernmaterialien zur Erweiterung ihres Wissens.“

Med-Assess bietet zudem Unterstützung bei der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern. Fazel Ansari: „Der Bedarf an Pflegepersonal steigt an. Zunehmend mehr Bewerberinnen und Bewerber kommen aus dem Ausland nach Deutschland. Med-Assess wird in den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Ungarisch angeboten. Ungeachtet von Herkunft und Muttersprache ist mithilfe des Programms eine Personalauswahl nach Qualitätskriterien möglich.“

Med-Assess läuft im Pilot-Betrieb. Dabei kommt der Betaklinik als Kooperationspartnerin besondere Bedeutung zu. Auch andere Kliniken können sich an der Pilotphase beteiligen. Med-Assess kann an unterschiedliche medizinische Qualifikationsebenen angepasst werden und bietet individuelle Erhebungsschwerpunkte. Langfristiges Ziel ist es, Med-Assess nicht nur für Pilotprojekt-Kliniken, sondern für alle Krankenhäuser dauerhaft als Standardlösung kommerziell anzubieten. Nunmehr sind die Projektergebnisse veröffentlicht und wurden nicht zuletzt beim Junge-Pflege-Kongress 2014 vorgestellt. Weitere Infos gibt es unter www.med-assess.de.

Med-Assess ist abgeschlossen. Das bedeutet aber nicht das Aus für die Forschung in diesem Bereich. Denn: Das Folgeprojekt „Pro Nursing“ der EU läuft an. Verantwortlich zeichnet zuvorderst Marjan Khobreh. Beim neuen Projekt stehen Arbeitsprozesse im Klinikbetrieb im Mittelpunkt des Interesses. Ziel der Wissenschaftler ist es, ein Referenzmodell der Arbeitsabläufe zu erstellen, um diese kurzfristig geänderten Ansprüchen anpassen zu können. Der Ausbruch von Ebola, so Doktorand Ansari, habe sehr deutlich gezeigt, wie schnell fehlende Kenntnisse in Praxisabläufen fatale Folgen haben könnten.

Katja Knoche

 
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