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Dieser Boden erkennt Stürze

Erste Testwohnung hat im Rahmen des Forschungsprojekts „Cognitive Village – Vernetztes Dorf“ der Uni Siegen einen intelligenten Boden erhalten.

In einer Wohnung in der Eichenallee 21 in Siegen liegt ein besonderer Boden. Er ist 3 Millimeter stark, wird als Trittschalldämmung direkt unter dem Bodenbelag verbaut – und ist intelligent. Er besteht aus vielen Feldern, die mit Sensoren ausgestattet sind. Schritte auf dem Boden erzeugen elektrische Sensorsignale, die zu einem Empfänger gefunkt werden. Wenn ein Mensch auf diesem Boden stürzt, wird Alarm ausgelöst und Hilfe verständigt. Die Testwohnung mit dem intelligenten Boden namens „SensFloor“ ist ein Teil des Forschungsprojekts „Cognitive Village – Vernetztes Dorf“ der Universität Siegen.

Bereits seit 2012 gibt es den patentierten SensFloor in Frankreich auf dem Markt, einige Pflegeheime dort sind schon mit der neuen Technik ausgestattet. Prof. Dr. Marcin Grzegorzek und sein Team am Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ forschen daran, die bereits vorhandene Technik des SensFloors weiter auszubauen und mit anderen Systemen zu vernetzen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Für die Forschungszwecke hat die Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft mbH Siegen eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Dort ist der SensFloor bereits installiert und die Wohnung kann in Kürze von Probanden bezogen werden. „Der intelligente Boden ist eine innovative technische Unterstützung, die Alarm schlägt, sobald Gefahr besteht, damit der Mensch vor Ort helfen kann“, sagt Christl Lauterbach, Geschäftsführerin des Projektpartners FutureShape GmbH.

Die Sensoren des SensFloor liefern Daten, deren mathematische Auswertungen auf kapazitiven Messungen basieren. „Mit dieser Messung geht man eigentlich auf die Flüssigkeit im Körper ein. Sie ist leitfähig und ändert das elektrische Feld“, erklärt Lauterbach. Läuft eine Person über den Boden, passiert nichts. Stürzt eine Person, liegt der Körper auf mehreren Sensorfeldern. Der Wassergehalt im Körper wird erkannt und ein Sturzalarm ausgelöst.

Raoul Hoffman, Doktorand bei FutureShape, arbeitet an der Optimierung der Ganganalyse, die über die vorhandene Grundtechnik des SensFloors erfolgen soll. Die Sensoren der Bodenunterlage sollen frühzeitig erkennen, wenn eine Person sturzgefährdet ist. Bei Schwindel oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen verändert sich der Schwerpunkt des Ganges. Das frühzeitige Erkennen könnte somit in Zukunft einen Sturz mit Folgen verhindern. Mittlerweile kann die Sensortechnik sogar eine laufende Katze von einem Menschen unterscheiden.

Die Forschung erfolgt im direkten Alltag der Probanden in deren Wohnung, zeitgleich aber auch außerhalb der Wohnung mit mobilen Systemen. Ziel des gesamten Vorhabens ist ein langes unabhängiges und selbstständiges Wohnen im Alter mittels technischer Schutzsysteme. Diese Schutzsysteme werden zum einen in der Wohnung installiert, wie beispielsweise der SensFloor. Zum anderen handelt es sich um mobile Schutzsysteme. Beispiele hierfür sind spezielle Brillen und Armbänder.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

 
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