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Ameisen begeistern für Biologie

Schüler*innen der Gemeinschaftsschule Burbach erforschen an der Universität Siegen Ameisen. Einfache Experimente vermitteln wissenschaftliche Arbeitsweisen.

Eine Ameise wird auf eine Plexiglas-Fläche mit mehreren Ausbuchtungen gesetzt. Darin befinden sich Materialien wie Erde, Sand oder Vaseline. Die Ameise kann sich frei auf der Fläche bewegen – und die Schüler*innen beobachten, welchen Untergrund das kleine Tier bevorzugt. Das ist ein Experiment aus dem Projekt A.N.T.S. (Ameisenforschung als neues Thema an Schulen).

Insgesamt 60 Schüler*innen der siebten Jahrgangsstufe der Gemeinschaftsschule Burbach haben jetzt daran teilgenommen. An zwei Tagen waren sie am Institut für Biologie der Universität Siegen zu Gast, um ihr Wissen über Ameisen zu erweitern. Das Projekt fand im Rahmen des Seminars „Biologie eusozialer Insekten“ statt. Organisiert wurde es von Dr. Ilka Kureck und den Lehramtsstudierenden im Fach Biologie.

Nach einem kurzen Eingangsquiz zur Biologie und der besonderen Lebensweise von Ameisen ging es sofort praktisch weiter: Forschungsobjekt war die einheimische Schmalbrustameise („Themnothorax nylanderi“). Sie lebt normalerweise in kleinen Kolonien mit weniger als 100 Individuen in ausgehöhlten Eicheln oder dünnen Stöckchen. Die erste Aufgabe für die Nachwuchsforscher*innen: Die gesammelten Kolonien in kleine „Plastikapartments“ umsiedeln, um sie darin beobachten zu können. Mit Unterstützung der Studierenden ging es dann daran, das „Wer-ist-wer“ innerhalb der Ameisenkolonie zu bestimmen. Königinnen und Arbeiterinnen mussten identifiziert und gezeichnet werden. Am Ende wurden alle Beobachtungen sorgfältig notiert.

Die Idee zu A.N.T.S. kommt von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Biologe Prof. Dr. Daniel Dreesmann hat das Konzept entwickelt und in Kooperation mit der Abteilung Evolutionsbiologie und dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz umgesetzt. Heraus kam ein „Ameisenkoffer“, der alle Utensilien für die Haltung der Ameisen, die Experimente und entsprechendes Begleitmaterial beinhaltet.

Die Siegener Biologie-Professorin Dr. Klaudia Witte ist vom A.N.T.S.-Experimentierkoffer überzeugt: „Für Schüler*innen ist das extrem spannend. Sie bekommen einen praktischen Einblick in die naturwissenschaftliche Forschung, das gilt für alle Altersstufen“. Durch die Beobachtung der Tiere und die Durchführung der einfachen Experimente sollen die Jugendlichen wissenschaftliche Arbeitsweisen erlernen, von der Problemstellung über die Überprüfung von (teilweise selbst entwickelten) Hypothesen bis hin zur Interpretation von Forschungsdaten. Viele Schulen können das so nicht bieten, weiß Prof. Witte: „Wir möchten den Lehrern das Konzept vorstellen, vielleicht können die Schulen es dann übernehmen.“

Dass die Idee funktioniert, zeigte der Schulbesuch aus Burbach. Die Schüler*innen waren mit großem Eifer und Spaß bei der Sache. Zum Abschluss der zweistündigen Veranstaltung wurden sie mit einer Urkunde als „Ameisenforscher“ ausgezeichnet. Schon bald soll das Projekt wiederholt werden, unter anderem mit dem Gymnasium Netphen und dem Berufskolleg AHS des Kreises Siegen-Wittgenstein.

 
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