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„Wir sprechen unbequeme Inhalte an“

Für alle Studiengänge sind an der Universität Siegen Jahresgespräche vorgesehen, um über Probleme zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. So wie im Department Bauingenieurwesen.

Nicht zufrieden mit dem Kursangebot, eine defekte Tafel, Probleme mit einer Lehrveranstaltung oder wichtige Stellen sind nicht besetzt – bei einem so großen Betrieb wie einer Universität ist es unausweichlich, hin und wieder auf Unzufriedenheit zu stoßen. Um Probleme zu lösen, die Lehre zu analysieren und das Studium zu verbessern sind für alle Studiengänge sogenannte Jahresgespräche vorgesehen. Dort treffen sich Lehrende, Studierende und MitarbeiterInnen, um zu diskutieren und so gemeinsam Probleme zu lösen.

In das Jahresgespräch sollen besonders die Studierenden einbezogen werden. So nimmt im Department Bauingenieurwesen die Fachschaft geschlossen am Jahresgespräch teil. Zum einen, um Sprachrohr der Studierenden zu sein, zum anderen, weil sie dort Informationen erhält, die sie im Studienalltag oft nicht mitbekommt.

Studierende haben die Möglichkeit, etwas zu verändern

Genau das ist ein Ziel der Jahresgespräche: „Studierende haben die Möglichkeit, etwas zu verändern und aktiv mitzugestalten“, sagt Alexander Riedel. Er studiert im dritten Semester Bauingenieurwesen und ist seit einem halben Jahr Mitglied der Fachschaft. Alle Studierenden eines Studiengangs sind zur Teilnahme aufgerufen. Manche trauen sich jedoch in der Runde nicht Probleme anzusprechen, weil sie Angst haben, dass sich das negativ auf Noten auswirkt. „Das tut es bestimmt nicht“, versichert Prof. Dr. Jürgen Steinbrecher, Professor im Department Bauingenieurwesen. Wer dennoch lieber anonym bleiben möchte, kann sich an die Fachschaft wenden. Die sammelt Anregungen und Beschwerden und präsentiert sie beim Jahresgespräch.

2015 hat das Rektorat beschlossen, dass für jeden Studiengang mindestens einmal im Jahr ein Jahresgespräch von den jeweiligen Studiengangverantwortlichen durchgeführt wird. In der Fakultät IV haben sich die Gespräche schon etabliert, in anderen Fakultäten starten sie gerade. Für Simona Schüler, Mitarbeiterin im Qualitätszentrum der Uni Siegen, ist besonders wichtig, dass man nicht nur über Probleme redet, sondern sie angeht und löst. „Es genügt nicht alleine Probleme zu benennen. Es muss auch festgelegt werden, wer sich wann darum kümmert und anschließend muss dokumentiert werden, was geschehen ist.“ Neben den Jahresgesprächen gibt es die Möglichkeit, Handlungsbedarfe beim Qualitätszentrum zu melden. Denn: „Jedes Mitglied der Uni hat das Recht, Probleme einzureichen“, sagt Simona Schüler. „Wir kontaktieren die zuständigen Stellen und sorgen dafür, dass eine Lösung gesucht und gefunden wird.“ Das simple Beispiel einer defekten Tafel zeigt anschaulich, wie es nicht laufen sollte: „In einem Jahresgespräch wird dieses Problem benannt und im nächsten Jahr beschwert man sich über dasselbe Problem. Niemand war in der Zwischenzeit für die Problemlösung verantwortlich.“

Nicht nur reden, sondern machen


Um sicherzustellen, dass sich wirklich etwas tut, trifft sich im Department Bauingenieurwesen jeden Monat ein sogenannter Qualitätszirkel, bestehend aus Dozierenden, Studierenden und MitarbeiterInnen (unter anderem aus dem Prüfungsamt, aber auch in der Lehre aktive wissenschaftliche MitarbeiterInnen), um Probleme abzuarbeiten. Das heißt: Konkrete Maßnahmen beschließen und Verantwortliche bestimmen, die diese innerhalb einer Frist umsetzen. Die Ergebnisse aus der Arbeit des Qualitätszirkels fließen als Bericht in das Jahresgespräch ein. Durch diese Verbindung werden viele Probleme schnell behoben. Prof. Steinbrecher sieht das Jahresgespräch daher gar nicht so sehr als „Beschwerdestelle“, sondern vielmehr als Forum, um grundsätzliche, strategische Fragen zu diskutieren. „Die Jahresgespräche sind das zentrale Instrument, um Studiengänge weiterzuentwickeln“, sagt Simona Schüler.

Im Bauingenieurwesen fand im Dezember 2016 bereits das dritte Jahresgespräch statt. „Bei den ersten beiden Jahresgesprächen lief es sehr schleppend an, es waren sehr wenige Studierende da“, berichtet Prof. Steinbrecher. Doch das hat sich geändert. Mittlerweile haben sich viele engagierte Studierende wie Alexander Riedel gefunden, die mitdiskutieren. Mehr als 30 Teilnehmende waren beim vergangenen Gespräch dabei. Damit das Qualitätsmanagement funktioniert, sei es elementar, dass sich Dozierende innerhalb des Studiengangs für die Lehre engagieren und bereit sind, sich selbst zu hinterfragen, meint Prof. Steinbrecher: „Wir müssen auch unbequeme Inhalte ansprechen, nur so können wir die tägliche Arbeit verbessern.“

Mehr Informationen zum Jahresgespräch
Zum Beschwerdesystem

Ansprechpartner:
Dr. Bennet Jäger
Qualitätszentrum Siegen (QZS)
E-Mail: bennet.jaeger@qzs.uni-siegen.de
Telefon: 0271 740-4913

In Ihrem Studiengang gibt es noch kein Jahresgespräch? Wenden Sie sich gern an Dr. Bennet Jäger aus dem Qualitätszentrum der Uni Siegen, um Unterstützung bei der Organisation zu bekommen.

 
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