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Digitale Kompetenz für den Mittelstand

Antragsskizze der Uni Siegen erfolgreich: Das Bundeswirtschaftsministerium richtet in Siegen ein neues Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum ein.

Südwestfalen ist eine Region des Mittelstands. Zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sind hier beheimatet. Um diese fit für die Digitalisierung zu machen, entsteht in Siegen nun ein neues Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) entschieden. Die Universität Siegen hatte gemeinsam mit mehreren Partnern wie der FH Südwestfalen oder der Ruhr-Universität Bochum einen Antrag für das regionale Kompetenzzentrum gestellt – mit Erfolg. Der Bund fördert die neue Einrichtung über drei Jahre mit mehreren Millionen Euro. Im Sommer 2017 soll es losgehen. Siegen ist einer von zwölf neuen Standorten in Deutschland und der zweite in Nordrhein-Westfalen.

Das Kompetenzzentrum ist organisatorisch mit der Uni Siegen verbunden und soll kleinere und mittlere Unternehmen bei der sozialpartnerschaftlichen Einführung neuer Technologien unterstützen. „Die Digitalisierung hat massive Auswirkungen auf den Mittelstand, der in Südwestfalen besonders stark ist. Es ist die Aufgabe der Politik, diesen Mittelstand mitzunehmen – und dafür sind Kompetenzzentren wichtig. Ich sehe es als Bahnhof, um Anschluss an den Zug der Digitalisierung zu bekommen, denn wir dürfen niemandem das Gefühl geben, er könne nicht mehr zusteigen“, erklärte Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Vorstellung des Kompetenzzentrums.

Unter dem Titel „Arbeiten im Mittelstand 4.0“ bietet das Zentrum mittelständischen Unternehmen eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Digitalisierung und deren Auswirkungen auf Arbeits- und Organisationsprozesse. So können Unternehmen in Demonstrations- und Lernwerkstätten an der Uni Siegen und an Partnereinrichtungen neue Technologien in der Praxis kennenlernen. Das Kompetenzzentrum hilft gleichzeitig bei der Implementierung vor Ort in den Unternehmen. Auch Fragen des Datenschutzes oder der Sicherheit am Arbeitsplatz sollen beantwortet werden. „Die Universität Siegen gewinnt dadurch an Sichtbarkeit in diesem Themenfeld“, sagte Prof. Dr. Peter Haring Bolívar, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Willi Brase, der sich gemeinsam mit weiteren Politkern aus Südwestfalen für das Kompetenzzentrum stark gemacht hatte, stellte die Bedeutung der neuen Einrichtung heraus: „Das Kompetenzzentrum ist wichtig für Südwestfalen und für Siegen-Wittgenstein. Es geht um die Erstqualifikation während der Ausbildung, um Weiterbildung und Vernetzung.“ Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), ergänzte: „Ausbildungsberufe werden sich radikal ändern. Deshalb wird sich auch die Didaktik ändern müssen. Es geht darum, wie Ausbilder Wissen und Kompetenzen vermitteln.“

Verantwortlich seitens der Universität Siegen ist Prof. Dr. Volker Wulf, der den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien innehat. „Die Uni hat eine regionale Verantwortung. Mit dem Kompetenzzentrum wollen wir die Profilbereiche der Hochschule und den Bedarf der Unternehmen in der Region noch besser zusammenbringen“, sagte Prof. Wulf. Die Projektskizze für den Antrag beim BMWi hatte Dr. Thomas Ludwig (Bereichsleiter Cyber-Physische Systeme am Institut für Wirtschaftsinformatik der Uni Siegen) koordiniert und gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen verfasst.

Bereits jetzt verfolgt die Universität eine Vielzahl von Forschungsprojekten im Feld der Digitalisierung. Während große Konzerne oftmals eigene Forschungsabteilungen betreiben, fehlten den kleinen und mittleren Unternehmen oft die Möglichkeiten dazu, so die Wissenschaftler. Aufgrund der kurzen Wege in den Unternehmen könnten neue Technologien hier jedoch schneller und teilweise sogar effektiver eingeführt werden.

Die größte Stärke von KMU sind nach Auffassung der Projektinitiatoren die eigenen Mitarbeiter und das mit ihnen verbundene Wissen. Genau hier will das Kompetenzzentrum ansetzen. „Viele kleinere und mittlere Unternehmen haben sich sehr erfolgreich in Nischen etabliert. Sie profitieren von jahrelanger Erfahrung und den Innovationen der eigenen Mitarbeiter. Unsere Aufgabe ist es, zusätzliches Know-How über Digitalisierung zu transportieren und im Rahmen neuer Technologien für das Unternehmen nutzbar zu machen. Das ist entscheidend, wenn die Unternehmen und die Region dauerhaft erfolgreich sein wollen“, sagte Dr. Thomas Ludwig.

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Stellten das Kompetenzzentrum vor: Dr. Thomas Ludwig, Willi Brase, Garrelt Duin, Prof. Dr. Volker Wulf und Klaus Gräbener (v.l.)
Foto: Universität Siegen

 
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