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KlimaExpo.NRW nimmt Wasserrad in die Leistungsschau auf

Im Forschungsprojekt StECon ist an der Universität Siegen ein Wasserrad entstanden, das dort Strom erzeugt, wo es bislang nicht möglich war.

Der StECon (Stiller Energie Converter) ist ein neuartiges, flexibles Wasserrad, das dort Strom erzeugt, wo es bislang nicht möglich war: In Fließgewässern mit geringen Fallhöhen von bis zu einem Meter. Damit schafft es eine klima- und umweltfreundliche Alternative, um zum Beispiel Energie für Kläranlagen direkt vor Ort zu erzeugen. Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, würdigte das Projekt als Vorreiter für den Klimaschutz. Er übergab die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die Leistungsschau des Landes NRW im Rahmen des Bautags 2017 an Erfinder Hans-Ludwig Stiller und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen vom Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (fwu) der Universität Siegen.

Der StECon ist deutlich kompakter als gängige Wasserräder und kann an Stellen installiert werden, die nicht genug Platz für große Wasserräder haben – beispielsweise an Bootsanlegern oder in den Abflüssen von Kläranlagen. Gerade Kläranlagen sind eine gute Möglichkeit, die Praxistauglichkeit des Forschungsprojektes zu testen: Über 630 öffentliche Kläranlagen in NRW reinigen jeden Tag durchschnittlich 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser und verbrauchen dabei sehr viel Energie. Wird der StECon an den Ausläufen der Kläranlagen installiert, sind die Kläranlagen in der Lage, Strom direkt für ihren eigenen Bedarf zu produzieren. Da die Kläranlagenbetreiber durch die neue Stromquelle zusätzliche Energie erzeugen, sinken ihre Energiekosten.

stecon_medien1„Das Projekt zeigt, wie Pionier- und Forschergeist dem Klimawandel etwas entgegen setzen können. Dass das Potenzial der Wasserkraft in Deutschland dank dieses Projektes noch besser genutzt werden kann, ist ein wichtiger Schritt für den Ausbau von Erneuerbaren Energien. Ich freue mich daher sehr, den StECon in unsere Leistungsschau aufzunehmen“, sagte Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW. 

Umwelt geschont, dank minimalen Eingriffs

Durch den Energiewandler StECon bleibt der Eingriff in die Natur gering: Es müssen keine Gewässer aufgestaut, große Wasserkraftwerke gebaut oder Stromleitungen verlegt werden – das schont Umwelt und Klima. Damit ist der StECon eine echte Alternative zum Neubau von Laufwasserkraftwerken, deren Bau meist mit einem erheblichen Eingriff in das Ökosystem verbunden ist. „Das Rad funktioniert in jedem Fließgewässer mit ausreichender Strömung, beispielsweise in großen Flüssen wie dem Rhein, der Maas, der Weser oder der Ems. Mit dem StECon haben wir eine neue Lösung zur Erschließung von bisher ungenutzten Wasserkraftpotenzial gefunden, treiben so die Energiewende weiter voran und tragen zur Energieversorgungssicherheit bei“, ergänzte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen vom fwu im Department Bauingenieurwesen der Universität Siegen.

Vom Patent über die Forschung zum fertigen Produkt

Entwickelt wurde das Wasserrad vom Mathematiker Hans-Ludwig Stiller aus Bonn. Er baute ein Wasserrad mit beweglichen Schaufeln und einer Drehachse, die senkrecht im Wasser sitzt. Der StECon folgt der Funktionsweise eines Ruders: Über dem Wasser wird das Ruder parallel zum Wasser gedreht, sodass es möglichst flach zurückgeführt werden kann und beim Eintauchen keine Bremswirkung erzeugt wird. Beim Eintauchen in das Wasser wird das Ruder so gedreht, dass eine möglichst große Fläche entsteht, mit der man Vortrieb erzeugen kann – mit dem Unterschied, dass der komplette Bewegungsablauf beim StECon-Rad unter Wasser stattfindet. Denkbar ist auch, Rheinfähren so mit Energie zu versorgen.

10. Siegener Bautag zum Thema Klimaschutz

Die Urkundenübergabe zur Aufnahme in die KlimaExpo.NRW fand im Rahmen des Siegener Bautags statt, der sich dieses Jahr mit dem Thema „Klimawandel: Bauen in stürmischen Zeiten“ beschäftigte. Akteure aus den Bereichen Forschung, Lehre, Politik und Wirtschaft erläuterten ihre Strategien zu den möglichen Folgen des Klimawandels und diskutierten, wie sich ein verändertes Klima auf Bauprojekte im städtischen und ländlichen Bereich auswirken kann.

Hintergrund – die KlimaExpo.NRW
Die KlimaExpo.NRW ist eine landesweite Initiative, um Energiewende, Klimaschutz und die notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Schubkräfte einer nachhaltigen Entwicklung für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Ziel der Landesgesellschaft ist es, erfolgreiche Projekte in innovativen Formaten einem breiten Publikum bis hin zur internationalen Ebene zu präsentieren und zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu initiieren. Die KlimaExpo.NRW soll das technologische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens in diesem Bereich präsentieren. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit und das bis 2022. 2017 findet die Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW in ganz NRW statt. Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

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Urkundenübergabe (von links): Hans-Ludwig Stiller, Dr. Jens Bender, Dr. Heinrich Dornbusch und Prof. Dr. Jürgen Jensen. Fotos (3): Alexander Kiß

 
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