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Eine Vision wird Wirklichkeit

Die Idee von der Universität im Unteren Schloss gibt es schon seit vielen Jahren. Sie in die Realität umzusetzen, war ein Mammutprojekt mit vielen Beteiligten.

Im 16. Jahrhundert war das Untere Schloss in Siegen bereits Sitz der „Hohen Schule Herborn“ –  knapp 500 Jahre später ist es nun wieder Bildungsstandort. Nach jahrelanger Planungs- und Umbauarbeit ist im Frühjahr 2016 eine Vision Wirklichkeit geworden: Mit der Fakultät III (Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht) ist die Universität Siegen in das Schloss gezogen. Aus Sicht von Uni-Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart eine großartige Chance: „Die Universität ist ins Herz der Stadt gekommen, die Wissenschaft wird damit deutlich sichtbarer. Wir sind stolz auf unseren neuen ‚Campus Unteres Schloss‘ und möchten ihn zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs mit der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern machen.“

Zuletzt hatte das eindrucksvolle Schlossgebäude jahrzehntelang als Behördenhaus gedient. Im so genannten „Wittgensteiner Flügel“ befand sich eine Außenstelle der JVA Attendorn. Die Vision von der Uni im Schloss hatte es unterdessen schon seit vielen Jahren gegeben: Im Zuge der Gespräche zur künftigen Standortentwicklung der Hochschule wurde die Idee Ende 2011 konkreter. Umgesetzt werden konnte sie aber erst durch die Bewilligung von Mitteln aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm.

Im September 2013 wurden die Pläne zum neuen Innenstadt-Campus offiziell vorgestellt, am 20. September folgte der 1. Spatenstich. Da das Untere Schloss allein nicht genug Platz für die Fakultät III bot, wurde auch das benachbarte Gebäude des ehemaligen Kreisklinikums für die Universität umgebaut. Im September 2014 war Schlüsselübergabe, schon einen Monat später startete in den alten Klinik-Räumen der Lehrbetrieb.

Schloss_dicker TurmAls deutlich aufwändiger erwies sich der Umbau des Schlossgebäudes. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) musste dabei als Bauherr einen Spagat vollbringen: Einerseits sollten die Studierenden und Uni-Beschäftigten später mit Highspeed im Internet surfen können, andererseits galt es, Anforderungen des Denkmalschutzes zu erfüllen. Im Sommer 2014 begannen die Arbeiten: Außen wurden 5.900 Quadratmeter Schieferdächer und die Fassade erneuert, im Gebäude-Innern Böden ausgebessert, Wände gestrichen und die hölzernen Tür- und Fensterrahmen liebevoll aufgearbeitet. Historische Details wie Treppengeländer und Kronleuchter wurden ebenso erhalten, wie Zeugnisse vorheriger Nutzungen – beispielsweise ein gusseiserner Adler oder eine ausrangierte Wanduhr.

Eine besondere Herausforderung sei der Umbau der ehemaligen JVA im Wittgensteiner Flügel in die heutige ‚Teilbibliothek Unteres Schloss‘ gewesen, berichtet BLB-Projektleiterin Petra Junfermann: „Vom Gefängnis zu einer wissenschaftlichen Bibliothek ist es ein weiter Weg.“ Ein Brandschaden und Schimmelbefall machten die Arbeiten noch komplizierter, der betroffene Gebäudeteil musste entkernt und alle Schadstoffe mühsam abgetragen werden. Der JVA-Anbau aus den 1930er Jahren wurde durch einen Neubau ersetzt. Für Projektleiterin Junfermann ist er das Highlight des gesamten Campus: „Dieser moderne Bibliotheksanbau ist städtebaulich wirklich sehr gelungen.“

Ende August 2016 hat der BLB die zweijährigen Sanierungsarbeiten offiziell für beendet erklärt: Knapp 16 Millionen Euro haben sie gekostet. Die Vision von der Universität im Schloss ist Wirklichkeit geworden.

Schloss_Hauptfluegel

 
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