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Musik als Therapieverfahren in Siegen

Fachtagung und Studientag an der Universität Siegen – Präsentation auf der Uni-Meile am NRW-Tag

Atemrhythmus, Bewegungen, Mimik – Tanja Saßmannhausen reagiert auf alle minimalen Äußerungen, die von ihrem Schützling Anna ausgehen. Die musiktherapeutische Arbeit mit einem schwerstbehinderten Kind verlangt von der Absolventin der Siegener Musiktherapieausbildung höchste Konzentration und Einfühlungsvermögen. Als Instrument haben sie das Zimbalon ausgewählt. Tanja Saßmannshausen beobachtet genau den Atemrhythmus von Anna. Sie lässt sich darauf ein, ihr eigenes Körpergefühl ändert sich. „Auf dieser Grundlage bewege ich mit ihren Händen in meinen ihre Finger über die Saiten des Zimbalon im Atemrhythmus“, beschreibt die Musiktherapeutin. „Alle minimalen Äußerungen greife ich musikalisch auf. So beziehe ich Annas Äußerungen in die Gestaltung der Kommunikation dieser Improvisation ein. Auf der musikalischen Ebene sind wir gleichberechtigte Partner, die einander verstehen - trotz aller Kommunikationseinschränkungen.“

Musiktherapie ist eine Psychotherapie, bei der die Erfahrung von Klang und Musik hilft, Kontakt zu schwer zugänglichen inneren Erlebnisbereichen herzustellen. Es werden Gefühle zum Ausdruck gebracht und soziale Beziehungsmuster erkannt, die damit verändert werden können. Im Rahmen der musiktherapeutischen Zusatzausbildung an der Universität Siegen fand eine Fachtagung zum Thema „Musiktherapie und soziale Arbeit“ im Musiktherapieraum statt. Absolventen stellten ihre Fachvorträge zur Erlangung ihres Zertifikates für die berufsbegleitende „Musiktherapeutische Zusatzausbildung“ vor. Die Tagung wurde von Inge Kritzer und Karl-Heinz Wortmann aus der Ausbildungsleitung geleitet und moderiert.

Themen waren unter anderem „Musiktherapie mit Kindern im offenen Ganztagsbereich an der Grundschule“, „Musiktherapeutischer Alltag mit schwer mehrfach behinderten Jungendlichen“ und „Entwicklung und Förderung von Handlungsautonomie in der musiktherapeutischen Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern“.

Die in den Fachvorträgen angesprochenen Praxisbereiche umfassten den Einsatz von Musiktherapie mit Kindern und geistig behinderten Menschen. Deutlich wurde die Vielfalt, mit der die Musiktherapie für diese Gruppen einsetzbar ist. Die nächste Fachtagung wird am 13. November 2010 stattfinden.

In Deutschland ist Musiktherapie fester Bestandteil des Psychotherapieangebots an vielen Allgemeinkrankenhäusern, Fachkliniken und psychiatrischen Einrichtungen. Dort ist ihre Arbeit eingebettet in ein Gesamtbehandlungskonzept. Musiktherapeuten werden nach Standards ausgebildet, die von wissenschaftlichen und künstlerischen Hochschulen vereinbart wurden. Die Qualität der musiktherapeutischen Leistung wird durch Berufsverbände sichergestellt.

Auf die Fachtagung folgte der Studientag der musiktherapeutischen Zusatzausbildung, geleitet von den Studentinnen Ceyhan Kocaman und Patricia Bozovic sowie der Ausbildungsleitung Karl-Heinz Wortmann und Bettina Schreiber. Weitere Informationen gibt es über die Internetseite www.musiktherapie.uni-siegen.de.
 
Die Kolleginnen und Kollegen der musiktherapeutischen Zusatzausbildung der Universität Siegen werden auch am NRW-Tag in Siegen auf der Uni-Meile am Herrengarten vertreten sein. Neben vielen Informationen über die Musiktherapie, Hintergründe, Wirkungsweisen und Beispielen, wird die Möglichkeit zum Ausprobieren von Instrumenten, Trommelaktionen und Volkstänzen angeboten.

 
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