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„Paradigmenwechsel in der Lehrerbildung“

„Andere Bundesländer schauen auf uns“, sagte Rektor Holger Burckhart anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Siegen und den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen, Hagen und Lüdenscheid. Vereinbart wird die gemeinsame Gestaltung des künftig verbindlichen Praxissemesters als zentralem Element der neuen Lehrerausbildung.

Die Universität Siegen ist eine der ersten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, die einen solchen Vertrag mit den Ausbildungspartnern schließt, „wir übernehmen damit eine Vorreiterrolle“, so Rektor Burckhart. Mit dem Vertrag solle ein Rahmen fixiert werden, in dem Universität, Schule und Studienseminare (jetzt: Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung) das Praxissemester als Herzstück des neuen Lehrerausbildungsgesetzes, gemeinsam gestalten.

Ulrich Wehrhöfer, Vertreter des nordrhein-westfälischen Schulministeriums, sprach von einem völlig neuen Abschnitt der Lehrerbildung, der vor allem den Praxisschock nach dem Lehramtsstudium verhindern helfen soll. „Wir benötigen in den nächsten 20 Jahren rd. 100.000 neue Lehrkräfte, allein schon wegen der momentanen Altersstruktur.“

Im Mai 2009 trat die gesetzliche Neuordnung der Lehrerausbildung (LABG) in Nordrhein-Westfalen in Kraft, im Juni 2009 die Neuordnung des Vorbereitungsdienstes (Referendariat). Die wesentlichen Änderungen im Vergleich zur vorherigen Ausbildungsordnung:

  • Einheitliche Studiendauer (10 Sem.) für alle Lehrämter · Polyvalenz und Berufsfeldbezug
  • Neuordnung der Praxiselemente, insbesondere das Praxissemester
  • enge Kooperation zwischen Universität, den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (vormals: Studienseminare) und den Schulen
  • Verkürzung des Vorbereitungsdienstes von 24 auf 18 Monate.

Zum anstehenden Wintersemester 2011/12 wird an der Universität Siegen das Lehramtsstudium auf die Bachelor/Master-Struktur umgestellt. Zentrales neues Element der künftigen Lehrer-Ausbildung ist das Praxissemester: die fünfmonatige praktische Tätigkeit der Studierenden in den Schulen der Ausbildungsregion, beginnend im zweiten oder dritten Semester des Master-Studiums, vorbereitet und begleitet durch Universität und die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ehemals Studienseminare).

Ziel des Praxissemesters ist es, die Studierenden vor allem dabei zu unterstützen, fachwissenschaftliches, fachdidaktisches und erziehungswissenschaftliches Wissen zu integrieren und konzeptionelles, theoriebasiertes Wissen mit erfahrungsbasiertem Handlungswissen zu verknüpfen.

Die jetzt unterzeichnete Kooperationsvereinbarung bezieht sich auf die gemeinsame Gestaltung des Praxissemesters. Eine Vorbereitungsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Universität, der Studienseminare (jetzt: Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung) und der Schulen, zuletzt eine Steuergruppe unter Beteiligung der Bezirksregierung erarbeitete die vorliegende Kooperations-Vereinbarung.

Die Universität Siegen gehört zu den ersten Universitäten in NRW, die eine Kooperationsvereinbarung mit den Ausbildungs-Partnern unterzeichnen. Sie ist daher zeitlich und inhaltlich dabei, sich gut und rechtzeitig für das erste Praxissemester im WS 2014/15 vorzubereiten.

Im Vorfeld der heutigen Unterzeichnung konnte die Vorbereitungsgruppe auf die schon langjährig praktizierte vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Studienseminaren und Schulen der Ausbildungsregion aufbauen und die weiteren Entwicklungsschritte vorbereiten. Ziel ist eine noch intensivere, institutionalisierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit, „um eine enge Bindung zwischen Schulpraxis und wissenschaftlicher Begleitung, insbesondere beim Praxissemester zu verankern“, ergänzte Prorektor Prof. Dr. Franz-Josef Klein. Das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) der Universität hat dabei die Aufgabe übernommen, die Infrastruktur für die Kooperation aufzubauen und die inhaltliche Arbeit zu koordinieren.

Im Einzelnen sind folgende Schritte vorgesehen:

  • Bildung eines Kooperationsrates aus Vertretern von Universität, den Zentren für schulpraktische Lehrerbildung, den Schulen und den Studierenden, der die inhaltliche und methodische Abstimmung der an der Lehrerausbildung Beteiligten bahnt und fördert;
  • Gegenseitige Teilnahme an wichtigen Konferenzen, um den Informationsfluss und Austausch zu verstetigen;
  • Schaffung von fachbezogenen Arbeitsgruppen („Fachverbünden“), in denen auch Lehrerinnen und Lehrer der ausbildenden Schulen beteiligt sind.

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung ist ein deutliches und motivierendes Zeichen für alle Beteiligte, mit Energie nun an die praktische Ausgestaltung zu gehen.

 
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