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Alumni Akademie 2023/24 - „Urbanisierung und ländliche Entwicklung“: Die Betrachtung von Regionalentwicklungsprojekten in einem internationalen Diskurs

Im September trafen sich internationale Alumni an der Universität Siegen, um ihre Erfahrungen aus der Begleitung von Projekten der Regionalentwicklung in ihrem jeweiligen Umfeld mit lokalen Initiativen aus unserer Region zu teilen und hieraus gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten, die dem Spannungsfeld der Urbanisierung und einer ländlichen Entwicklung entgegenwirken.

Das Spannungsfeld zwischen Urbanisierung und der ländlichen Entwicklung stellt die Gesellschaft weltweit vor Probleme. Die Ursachen einer schlechteren Versorgung der ländlichen Regionen und negative Entwicklungen in städtischen, bzw. verstädterten Regionen sind wie auch die damit verbundenen Auswirkungen vielschichtig und werden durch Effekte des Klimawandels noch verstärkt.
Mit besonderen Projekten, teilweise regionalen Strukturprogrammen, werden Maßnahmen ergriffen, die den Stadt-Land-Wandel im positiven Sinne beeinflussen sollen. Solche Maßnahmen und insbesondere ihre Entwicklung in einem internationalen Diskurs zu betrachten und hieraus gemeinsam Lösungsansätze für einen positiven Verlauf von Regionalentwicklungsprojekten zu erkennen, stand im Fokus der Alumni Akademie 2023/24.

Bereits seit mehreren Jahren veranstaltet das Alumni-Büro der Universität gemeinsam mit Prof. Mathias Wirths vom Department Architektur die Alumni Akademie als eine internationale Zukunftswerkstatt, die stets im Fokus hat, die Erfahrungen internationaler Alumni der Universität Siegen in interdisziplinärer Zusammensetzung in gemeinsamen Projekten im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zusammenzubringen.

Rundgang 3

Bereits im ersten Jahr dieser zweijährig laufenden Alumni Akademie identifizierten die 18 Teilnehmer:innen aus Ländern von Südamerika, aus West- bis Ostafrika, von Zentral- bis Südostasien in ihrem jeweiligen lokalen wie beruflichen Umfeld Projekte der Regionalentwicklung und begleiteten diese über einen längeren Zeitraum, um sie möglichst hinsichtlich ihres Erfolgs bewerten zu können. Teilweise initiieren sie selbst Projekte und waren aktiv in der Durchführung eingebunden. Während in diesem ersten Jahr der Alumni Akademie 2023/24 der Austausch ausschließlich online erfolgte, wurde im zweiten Jahr mit einem Zusammentreffen im September an der Universität in Siegen die Chance genutzt, über eine Woche vor Ort eine intensive Zusammenarbeit mit Einbindung von Vertretern von lokalen, teilweise von der Regionale 2025 Südwestfalen geförderten Projekten zu ermöglichen.

Rundgang 3

Sowohl für die Vertreter lokaler Projekte wie auch für die internationalen Teilnehmer:innen waren die Einblicke in die Entwicklung der unterschiedlichsten Regionalentwicklungsprojekte und die jeweiligen Perspektiven besonders interessant. Es ließen sich Ähnlichkeiten hinsichtlich der Schwerpunkte und Zielgruppen erkennen. So tragen Projekte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei oder Bildungsangebote werden in ländlichen Regionen teilweise auch durch Digitalisierung gesteigert. Bildung und Aufklärung kann in verschiedenen Projekten weltweit zur Verbesserung von Umweltbedingungen führen, Projekte mit konkreten Maßnahmen wie Aufforstungen oder das Schaffen von grünen Lungen in Städten können Umwelt- und Lebensbedingungen verbessern. In einem internationalen Diskurs zeigen Projekte, wie die Entwicklung von lebenswerten Räumen und deren Anbindung an Standorte der wirtschaftlichen Entwicklung mit modernen Mobilitätskonzepten sowie ressourcenschonende Maßnahmen mit ökonomisch gerechten Entwicklungsperspektiven weltweit ein Potential der Verbesserung des Stadt-Land-Gefälles mit sich bringen.

Schon zu Beginn verdeutlichte Prorektor Prof. Dr. Volker Wulf bei seiner Eröffnung der Woche, wie sich die Folgen des Klimawandels bereits in unserer Region gezeigt haben: „Over the five years we have lost over 50 to 60 % of our pine tree forests due to beetles.“ Für Dr. Nahid Akthar, Geomathematikerin aus Pakistan sind gerade Bäume für die durch den Klimawandel zunehmend erschwerten Lebensbedingungen in Städten besonders wichtig. Mit dem von ihr vorgestellten Projekt „Sustainable Environment in Urban Areas“ werden in Lahore Grünanlagen nach der Miyawaki-Methode angebaut. Durch diese japanische Aufforstungsmethode entsteht dort nach kurzer Zeit ein biodiverser Miniwald, der sowohl für lokale Kühlung in heißen Perioden sorgt, als auch durch seine erhöhte Kohlenstoffspeicherung und Schadstofffilterung besonders zur Nachhaltigkeit beiträgt. Auch Vertreter lokaler Projekte haben mit ihren Beiträgen gezeigt, wie eine nachhaltige Regionalentwicklung durch Wertschätzung des Potentials von Natur und Umwelt gefördert werden kann. So animiert beispielsweise das von Georg Schmitz vorgestellte und von der Regionale2025 geförderte Projekt „Naturentdeckerorte– Naturerleben für die Jüngsten“ Kinder dazu, spielerisch die Natur zu erkunden. Der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge selbst sorge für die Erhaltung der regionalen, biologischen Vielfalt und schafft Infrastrukturen, so Schmitz.

Rundgang 3

In einem internationalen Diskurs wurde in verschiedenen Formaten wie das des World-Cafés, eines Fishbowls und in gemeinsamen Workshops in wechselnd zusammengesetzten Teams aus den unterschiedlichen Projekten und Erfahrungen an möglichen Lösungsansätzen gearbeitet, um hieraus gemeinsam Empfehlungen für eine erfolgreiche Durchführung von Projekten zu entwickeln, die nicht nur zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, sondern ebenfalls die strukturelle Stadt-Land-Problematik überwinden. Hieraus wird abschließend ein Handbuch entstehen, das den Fokus insbesondere auf internationale Perspektiven für regionale Entwicklungen legt.

Peter Kammerer, selbst Alumnus der Politikwissenschaften und erfahrener Projektmanager bei der GIZ - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, übernahm in der Veranstaltungswoche die Moderation für diesen Diskurs, der bei den internationalen Alumni und wie bei den lokalen Gästen nicht nur für einen anregenden Perspektivenwechsel sorgte, sondern ebenfalls zu einem tiefen Verständnis für eine gemeinsame Herangehensweise zur Lösung von Entwicklungsproblemen trotz kultureller Unterschiede geführte.

Ermöglicht wurde die Durchführung der Alumni Akademie durch die Förderung des DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Rundgang 3


 
 
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