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So gelingt der Berufseinstieg in die Unternehmenskommunikation – Experten geben Tipps und Tricks

Welche Jobs gibt es in der Unternehmenskommunikation? Welche Aufgaben sind damit verbunden und wie schaffe ich den Einstieg in dieses Berufsfeld? Fragen wie diese beantworteten drei ehemalige Studierende der Universität Siegen bei dem Career Talk des Alumniverbunds.

Die Studierende des Masterstudiengangs „Angewandte Sprachwissenschaft: Kommunikation und Fremdsprachen im Beruf“ Louisa Langenkämper moderierte die zweistündige Veranstaltung. Unter den Experten waren Christina Debus, Leiterin Unternehmenskommunikation der HerkulesGroup Services GmbH in Siegen, Katharina Scheele, Communication Manager bei der Tchibo GmbH, und Felix Winnands, Projektleiter der Internen Kommunikation bei der Deutschen Postbank AG in Bonn.

Seit 2014 leitet Christina Debus die Abteilung Unternehmenskommunikation des Spezialisten für Großwerkzeugmaschinen. Sie studierte den damalig noch in Englisch bezeichneten Studiengang „Literary, Cultural and Media Studies“ und den darauf aufbauenden Master „Literature, Culture and Media“ an der Universität Siegen. Katharina Scheele ist seit sieben Jahren bei der Tchibo GmbH im Bereich Corporate Communications tätig. Sie studierte zunächst „Language and Communication“ und entschied sich später für den berufsbegleitenden Master „Corporate Communications“ bei der Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) in Hamburg. Der Alumnus Felix Winnands – seit fünf Jahren bei der Deutschen Postbank – wiederum machte noch ein Diplom in „Medienplanung, -entwicklung und - Beratung“. Dieser ist vergleichbar mit dem heutigen Medienwissenschaft-Studiengang.

Vom Verlag über PR-Agentur – die Einstiege sind vielfältig

Mit Ausnahme von Katharina Scheele, die zufälligerweise durch einen Vortrag einer Postbank-Mitarbeiterin während ihres Studiums das Berufsfeld Unternehmenskommunikation für sich entdeckte, hätten die Alumni eher nicht gedacht, dass sie einmal in der Unternehmens-kommunikation arbeiten würden. Während Christina Debus’ ursprüngliche Leidenschaft das Verlagswesen war, träumte Felix Winnands vom Beruf des Journalisten. Der Alumnus arbeitete nach seinem Studium zunächst vier Jahre lang als Freiberufler und anschließend in einer Agentur. Die Agentur-Luft schnupperte auch Christina Debus nach ihrem Studium.

Was sind die Aufgabenschwerpunkte?

Da die Alumni aus verschiedenen Branchen kommen, konnten sie das Berufsfeld Unternehmenskommunikation für die Studierenden aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Die Kommunikationsexperten arbeiten alle eng mit der Geschäftsführung zusammen, zumal sie deren Botschaften verbreiten. Während Katharina Scheele und Christina Debus sowohl für die interne als auch die externe Kommunikation verantwortlich sind, hat Felix Winnands den Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der internen Kommunikation. Innerhalb der Postbank AG sind die Strukturen so angelegt, dass eine Pressestelle die Pressearbeit übernimmt. Die Pressestelle sowie die Marketing-kommunikation bilden dort eigene Abteilungen. Zu den Aufgaben seiner Abteilung zählen schwerpunktmäßig das Magazin und der E-Mail-Newsletter für Mitarbeiter, das Intranet sowie Veranstaltungen für die insgesamt rund 22.000 Mitarbeiter in Deutschland. Christina Debus ist mit ihrem Team am Siegener Hauptstandort für die interne und externe Kommunikation der gesamten Unternehmensgruppe zuständig. Gemeinsam mit ihrem Team betreut sie die Websites der einzelnen Unternehmen und erstellt neben dem Newsletter für Kunden und Mitarbeiter u.a. die Produktprospekte. Zu den Aufgaben gehört darüber hinaus das Organisieren von Kundenveranstaltungen sowie Messen. Sie selbst vertritt außerdem ihr Unternehmen auf Messen. Deshalb sind Fremdsprachenkenntnisse ein Muss für ihren Job – ganz nach dem Motto: je mehr Fremdsprachenkenntnisse, desto besser. Katharina Scheeles Rolle als Communication Manager hinsichtlich der externen Kommunikation besteht neben der klassischen Pressearbeit darin, alle Tchibo eigenen Kanäle wie den Corporate Blog, den Twitter-Kanal sowie die Corporate Website mit zielgruppengenauem Content zum Themenfeld Kaffee und Kapselsysteme zu bedienen. Innerhalb der internen Kommunikation verantwortet sie bei Tchibo das Intranet, in dem die rund 1.800 Mitarbeiter in der Hamburger Zentrale aktuelle Informationen und News über Tchibo, die Geschäftsentwicklung, strategischen Zielen etc. finden.

Neugierde, Engagement und praktische Erfahrungen sind die Schlüssel zum Erfolg

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind eigentlich in dem Berufsfeld gefragt und am wichtigsten? Alle drei Alumni sind sich einig, dass journalistische Kenntnisse und Erfahrungen für die Unternehmenskommunikation unverzichtbar sind. Dazu gehört u.a., dass man weiß, wie ein Text aufgebaut wird und recherchieren kann. Ihre Schreib-Kenntnisse haben sich die Alumni vor allem in Kursen wie „Journalistisches Schreiben“ oder durch langjährige nebenberufliche journalistische Tätigkeiten angeeignet. Die darin gesammelten Erfahrungen helfen ihnen sogar noch heute.

„Neugierde haben“ halten die Alumni-Gäste für mindestens genauso wichtig. Denn nur so könne man Wissen über bestimmte Themen erlangen, mit denen man sich vorher unter Umständen nie beschäftigt hat. Christina Debus ist das beste Beispiel dafür. Als sie noch in einer Agentur angestellt war, bestand das Texten vor allem im Ausformulieren vorgegebener Inhalte, wie die leidenschaftliche Texterin erzählt. Bei dem Werkzeugmaschinenhersteller Herkules dagegen konnte sie als Redakteurin zum ersten Mal selbstständig Inhalte recherchieren und sich in „neue Themen reinwühlen“. „Ich hatte vorher keine Ahnung vom Maschinenbau“, erzählt sie rückblickend. Aber gerade weil Maschinenbau „Neuland“ für sie war, erlebte sie diese Umstellung als besonders spannend. Daher ermutigt sie Studierende, sich auch bei Unternehmen zu bewerben, in deren Branche man sich nicht auskennt. Kurz und knapp: Man sollte „nicht direkt aufgeben“.

Felix Winnands erachtet außerdem Fähigkeiten wie „sich selbst zu organisieren“ sowie „etwas selbstständig auf die Beine stellen zu können“ als wichtig. Außerdem sollte man offen sein und auf Leute zugehen können. Dem stimmten die anderen Talk-Gäste zu: In der Unternehmenskommunikation braucht man Selbstbewusstsein und Überzeugungskraft, um mit Klischees wie „Kommunikation kann ja jeder“ aufzuräumen. „Man sollte den Wert der internen Kommunikation immer wieder betonen“, ist Katharina Scheele überzeugt.

Wie wichtig sind Praktika und ein Master für den Berufseinstieg?

Praktika betrachten die Experten als hilfreich: Sie bieten vor allem eine gute Orientierungshilfe und wertvolle Praxiserfahrungen, die beim Berufseinstieg helfen. Zudem kann man sich mit diesen von anderen Bewerbern abheben. Ein Masterstudium bzw. -abschluss hat den Vorteil, dass die Studierenden nicht nur ihre theoretischen Kenntnisse vertiefen, sondern auch persönliche sowie praktische Erfahrungen sammeln – so die Experten.

Die Talkrunde zeigte einmal mehr, dass es im Bereich der Unternehmenskommunikation keine studiengangspezifischen Zugangsvoraussetzungen gibt. Vielmehr kommt es auf die Persönlichkeit, die eigenen Vorlieben und die Fähigkeiten in dem Bereich an. Außerdem führen die Wege in die Unternehmenskommunikation oftmals nicht direkt, sondern über andere Einstiege. Die Moderatorin brachte es auf den Punkt: „Den klassischen Berufsweg gibt es nicht.“

Bettina Stephan, Redaktion Alumni-Team

 
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