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Ein Wiedersehen nach 50 Jahren - 50 Jahre Examen Wirtschaftswissenschaften

50 Jahre sind vergangen, seitdem die Absolventen am 20. Juli 1967 ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften abschlossen. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums kehrten die ehemaligen Studenten am 20. Juli zurück an die Universität, wo sie sich zum ersten Mal nach 50 Jahren in alter Runde wieder trafen. Es stellte sich heraus, dass das Treffen nur einem puren Zufall zu verdanken ist.

Die Absolventen studierten damals noch an der 1962 gegründeten Höheren Wirtschaftsfachschule (HWF), die erst den Grundstein für die heutige Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht der Universität Siegen legte. Dass sich seit ihrem letzten Besuch einiges an der Universität getan hat, konnten die Alumni bereits durch den Treffpunkt am Campus Unteres Schloss erahnen. Im „Alten Gerichtssaal“ begrüßte sie Univ.-Prof. Dr. Andreas Dutzi, Prodekan für Struktur und Regionales, und stellte den dreizehn Alumni in seinem Vortrag die Entwicklung, Forschung und Lehre der Wirtschaftswissenschaften sowie die Zukunftspläne der Universität Siegen vor. Zum Forschungsschwerpunkt der Fakultät gehört die Mittelstandsforschung. Angesichts dieses Schwerpunkts sagte der Prodekan: „Ich wage die Aussage, dass wir unter den Top 3 in Deutschland sind“. Außerdem betonte er die guten Berufseinstiegchancen in der Region Südwestfalen. Aufgrund der Landflucht gäbe es in diesem Bereich jedoch noch viel zu tun.


Verbunden mit der persönlichen Gratulation überreichte der Prodekan auch im Namen des Rektors den Alumni Urkunden zu ihrem 50. Examensjubiläum – eine Geste, worüber sich die Jubilare sehr freuten! Im Anschluss stand selbstverständlich der Rundgang durch die neuen Gebäude des Campus Unteres Schloss auf dem Programm. PD Dr. Michael Gail, Geschäftsführer der Fakultät, führte die Alumni durch die historischen Gebäude, die vor dem Einzug der Uni als ehemaliger Sitzes des Siegener Arbeitsgerichts und anderer öffentlicher Verwaltungen, dienten. Die Leiterin der Teilbibliothek, Marion Stahl-Scholz, die sich inzwischen im Wittgensteiner Flüges des ehemalige Schlosses befindet, nahm die Herren weiter mit auf Entdeckungsreise durch die neue Teilbibliothek, in der ehemals die Nebenstelle der JVA-Attendorn untergebracht war. Beim weiteren Rundgang durch die auf zwei Etagen aufgestellte Teilbibliothek erklärte Marion Stahl-Scholz u.a. das dort zur Verfügung stehende moderne System der Buchausleihe und -rückgabe. Beim Durchschlendern der Bibliothek entlang der insgesamt 100.000 Fachbücher freuten sich die Alumni außerdem über Entdeckungen von Autorennamen ehemaliger Professoren oder Klassiker wie z.B. den „Wöhe“, die die Alumni bereits vor 50 Jahren durch ihr Studium begleiteten. Ein Highlight der Führung, das nicht fehlen durfte, war nicht zuletzt die Besichtigung eines vormals als Zelle genutzter Raum. Die Rundführung durch die Gebäude hinterließ bei allen Alumni großen Eindruck.

Das alles wäre nicht zustande gekommen, wenn dem Alumnus Harald Heine nicht vor zwei Jahren eine besagte Liste mit den Namen seiner ehemaligen Kommilitonen in die Hände gefallen wäre. Die Liste ist ein altes Überbleibsel einer Berlin-Reise in ihrer Studienzeit, die dazu diente, die Einreise der ehemaligen Studierenden in die damalige DDR zu beantragen. Da Harald Heine keinen Kontakt mehr zu seinen Kommilitonen hatte, startete er eine aufwändige Recherche – mit Erfolg: er fand alle 16 Absolventen aus dem damaligen Abschlussjahrgang. „Meine Kommilitonen fielen vom Hocker“, erinnert der Alumnus die ersten Reaktionen seiner alten Kommilitonen, als er sich bei ihnen meldete. „Hinter jedem steckt eine kleine Geschichte“, so der Berliner Alumnus.


Für ein Studium an der HWF in Siegen reisten die Ehemaligen bundesweit herbei und erfüllten sich teilweise mit einer Eignungsprüfung den Wunsch, BWL oder VWL zu studieren. Unterschiedliche Karrierewege haben sie nach Abschluss des Studiums wieder bundesweit verstreut. Mittlerweile blicken sie auf 50 Jahre Berufsleben zurück. Die Vitae der Alumni erzählen neben klassischen wirtschaftswissenschaftlichen Berufen wie Kaufmännischer Leiter oder Personaler auch von eher untypischen Berufen: einige hätten sich während ihrer Laufbahn beruflich neu orientiert, wie ein aus der Pfalz stammender Alumnus erklärt. So auch er selbst: er wechselte aus dem klassischen Berufsfeld der Wirtschaftswissenschaften in die innerbetriebliche Lehre. Als nur einer der vier gebürtigen Siegerländer war Herbert Schneider in großen Unternehmen der Region tätig, und war für den Initiator Harald Heine der Ansprechpartner für das Treffen vor Ort.

Das Jubiläumstreffen an der Uni wurde mit einem gemeinsamen Mittagessen im nebenan gelegenen Restaurant „Brasserie“ abgerundet. Dort hatten die ehemaligen Kommilitonen Zeit, um sich darüber auszutauschen, was bei jedem Einzelnen in den letzten 50 Jahren passiert ist. Sicherlich schwelgten sie auch in Erinnerung an den „Studentenkeller“ in Siegen, wo sich einige von ihnen sogar fast täglich trafen. Eins ist klar: der Tag sowie die damit verbundene Geschichte werden den Jubilaren noch lange in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit dem Alumniverbund lud die Fakultät die Alumni ein, auch zu ihrem nächsten Jubiläum wieder zurück an ihre „alte Uni“ zu kommen – eine Einladung, die sich die Absolventen bestimmt nicht nehmen lassen.

Bettina Stephan, Reaktion Alumni-Team

 
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