Forschung
Forschungsprofil
Forschungsgebiete:
- Raumtheorie und Raum in der höfischen Literatur
- Garten als Handlungs- und Imaginationsraum
- Schlaraffenlandtexte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
- Populäres Mittelalter in der Fantasy und ihrer transmedialen Ausweitung
- Coverästhetik populärer Literatur
Aktuelle Projekte
SFB-Teilprojekt B04 "Populäres Mittelalter. Narrative und Inventare im Medienverbund"
(Leitung: Theresa Specht u. Hans Rudolf Velten; Sonderforschungsbereich 1472 "Transformationen des Populären"; 2. Phase: 2025-2028)
Die Fantasy ist heute ein nicht mehr weg zu denkender Teil der globalen Populärkultur. In der ersten Förderphase hat das Projekt unter anderem eine neomediävale Grammatik erarbeitet, die die Adaption mittelalterlicher Narrative und Inventare in der Fantasyliteratur beschreibbar macht. In der zweiten Förderphase untersucht das Teilprojekt, wie die neomediävale Faktur der Fantasy sich durch transmediales Erzählen und dessen bildhafte Repräsentation verändert und erweitert. Denn seit den 2000er Jahren tritt die Fantasy immer stärker im seriellen Medienverbund auf: Filme wie "The Lord of the Rings" oder Serien wie "House of the Dragon" oder "The Witcher" knüpfen an bestehende sekundäre Fantasywelten und deren Beachtungserfolge an, um selbst populär zu werden (Popularisierung II. Ordnung). Die zunehmende 'Mittelalterlichkeit' der Gattung fokussiert das Projekt in vier Untersuchungsbereichen:
- Worldbuilding: Erzeugung holistischer, neomediävaler Welten über verschiedene Medienformationen hinweg
- Adaptionen serieller Abenteuerstrukturen der mittelalterlichen Literatur in populären Fantasyromanen, -filmen und -serien
- Einfluss neomediävaler Elemente in der transmedialen Ausweitung der Gattung und ihrer Popularisierung
- Politische Indienstnahme von Fantasywelten und Aushandlung von Authentizitätsansprüchen
Das Korpus umfasst die international populärsten Fantasy-Medienverbünde und ist dem Forschungsparadigma des neomedievalism verpflichtet.
Habilitationsprojekt: Alle schlemmen, keiner arbeitet? Eine Diskurs- und Sozialgeschichte der deutschsprachigen Schlaraffenlandtexte (13.-17. Jhd.)
Die Schlaraffenlanddichtung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist vielfältig und deutlich umfangreicher als bisher bekannt. Neben den eher bekannten Texten (v.a. "Ein abentheurisch lied im roten Zwingerthon von dem Schlaraffenlande", Hans Sachs' Spruchgedicht "Schlaraffenland") finden sich zwischem dem 13. und 17. Jahrhundert zahlreiche Texte, die die Forschung bislang kaum zur Kenntnis genommen hat. Sie verarbeiten den 'schlaraffischen Vorstellungskomplex' (Nikola Roßbach) auf unterschiedlichste Weise und entwickeln ihn weiter. An die Beschreibung des Schlaraffenlandes und seiner Bewohner lagern sich dabei zeitgenössische Diskurse, etwa zu den Themen Essen, Arbeit und Sexualität, an. Auf der Schnittstelle zwischen Diskurs- und Sozialgeschichte untersucht das Projekt die Tradition der deutschsprachigen Schlaraffenlandtexte zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit.
Edition der deutschsprachigen Schlaraffenlandtexte vom Mittelalter bis zur Sattelzeit
(gem. m. Hans Rudolf Velten und in Kooperation mit dem Projekt "Fette Welten" (Universität Frankfurt; Prof. Dr. Christine Ott,
Dr. Roberta Cobertaldo, Dr. des. Andrea Baldan)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Dissertationsprojekt (2016-2021):
Der boumgarten in der höfischen Literatur. Narrative Erzeugung eines Handlungs- und Imaginationsraums