Berichte - Altamira Höhle
El Caminho de Santiago -
Nordspanien in Geschichte und Gegenwart
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Altamira - Die Höhle (Freitag, 25.10.2002)
Als krönenden Abschluss der Exkursion besuchten wir am 25.Oktober die Höhle von Altamira, die 1869 durch Zufall entdeckt wurde. Zunächst zweifelte man an der Echtheit der Zeichnungen, aber nachdem dies anerkannt worden war, begann der Zuschauerstrom kontinuierlich zuzunehmen. Wegen Konservierungsproblemen und Einsturzgefahr musste sie 1977 für den Tourismus geschlossen werden. 1982 entschloss man sich sie für begrenzte Besucherzahlen wieder zu eröffnen. Um dieser Einschränkung zu entgehen, wurde die Neocueva, das Faksimile, konstruiert und 17. Juli 2001 mit einem daran angeschlossenen Museum eröffnet. Die Neocueva wurde eins zu eins nachgebaut und enthält die interessantesten Teile der Grotte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Höhle als Munitionslager benutzt. Aufgrund des Befehls eines spanischen Generals wurde sie nicht beschädigt.
Zu Beginn der Führung wurden wir durch einen Film in die Geschichte der Höhle eingeführt. Weiterhin bekommt man einige Informationen über das Leben der primitiven Menschen und Beispiele archäologischer Arbeit.
Im Eingangsbereich der Höhle läuft man durch die Magdalénien-Besiedlungszeit, welche durch eine virtuelle Projektion, die uns ein Bild des täglichen Lebens vor 14.500 Jahren vermitteln.
Weiter unten findet man verschiedene interessante Gegenstände, die archäologische Arbeitsmethoden erklären. Auf dem Weg immer tiefer in die Höhle stehen am Wegesrand Tafeln, die Informationen über die Bewohner der Grotte geben. Durch die verschiedenen Schichten kann man zwei Besiedlungsepochen festmachen: die erste liegt 18500 Jahre zurück und die zweite 14500, zwischen durch war sie Jahrhunderte verwaist.
Das Maleratelier weiter unten stellt eine hervorragende Einführung in die damalige Malkunst dar. Die Farbe wurde aus folgendem Material zusammengerührt: Pflanzen, mineralhaltige Steine und Muscheln. Für sehr Interessierte gab es einen vertiefenden Videofilm.
Besonders auf zwei Malereien wurde unser Augenmerk gelenkt: zum einen auf das Bison unter der Decke. Hier nutzte der Künstler die Formen der Decke aus, so dass die Zeichnung dreidimensional und somit natürlich wirkte. Diese Arbeit war ca. 14.000 Jahre alt. Zum anderen auf eine Pferdemalerei, die ca. 18.000 Jahre alt ist. Sie ist in schlechteren Zustand und man braucht mehr Phantasie, um sie zu erkennen. Die Proportionen werden nicht beachtet und es wurde mit Kohle gemalt.
Die ganze Decke ist voller Kunst. Trotzdem stellt die Zeit ein Mysterium dar, weil keine Texte hinterlassen wurden.
Ricarda Lewandowski, Jessica Siebeneich