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Inhalte und Ziele des Theologiestudiums

Biblische Theologie

Im Rahmen des Theologiestudiums fällt der Bibelwissenschaft die Aufgabe zu, zu einem wissenschaftlich vertretbaren Umgang mit den Schriften des Alten und Neuen Testaments anzuleiten, mit den wichtigsten Ergebnissen der wissenschaftlichen Arbeit an der Heiligen Schrift vertraut zu machen und zu einem lebendigen Verhältnis zum «Buch der Bücher» zu führen. Da die Bibel heute von vielen als unverständliches oder langweiliges Buch angesehen wird und nur ungenaue Vorstellungen von ihrem Inhalt existieren, ist es die erste Aufgabe der Bibelwissenschaft, die Studierenden mit den Schriften des Alten und Neuen Testaments und ihren Inhalten bekannt und vertraut zu machen. Darüber hinaus wird die Geschichte Israels dargestellt und nach den vielfältigen Erfahrungen mit Gott im Alten und Neuen Testament gefragt. Von Interesse ist dabei auch der Entstehungsprozess der Bibel. Die Biblische Theologie versucht ihn aufzuhellen, die einzelnen Bücher in ihrer sprachlichen Gestalt und ihrem theologischen Gehalt zu erfassen und wichtige Themen der Bibel vorzustellen.

Wegen der zeitlichen Distanz zu den Schriften des Alten und Neuen Testaments ist dies nur durch sprach-, kultur- und religionsgeschichtliche Arbeit möglich. Dabei wird deutlich werden, wie sehr sich der wissenschaftliche Umgang mit der Bibel in der katholischen Kirche seit der Mitte des letzten Jahrhunderts verändert hat und wie bedeutsam historisch zutreffende Kenntnisse über die Bibel und ihre Zeit für das Verständnis des christlichen Glaubens heute sind.

Historische Theologie

Innerhalb der Historischen Theologie wird die Geschichte des Christentums behandelt. In Anlehnung an die allgemeine Geschichtswissenschaft wird ihr Stoff in die Epochen Altertum, Mittelalter und Neuzeit aufgeteilt.Entsprechend werden in Vorlesungen die Entstehung und Ausbreitung der Kirche in der Antike, ihre Entwicklung im westlichen Europa vom Frühmittelalter bis zur Reformation und von da bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) dargestellt. Im Einführungskurs, in Seminaren sowie auf Exkursionen wird dieser Stoff vertieft, indem zentrale Themen und Aspekte der Kirchengeschichte unter Anleitung von den Teilnehmern selbst erarbeitet und gemeinsam besprochen werden, z.B. Theologiegeschichte, christliches Brauchtum, christliche Archäologie und Kunstgeschichte, kontroverse Themen der Kirchengeschichte (Inquisition, Hexenverbrennungen), Konzilien- und Papstgeschichte. Hierbei wird der Quellenlektüre und den Methoden historisch-kritischer Interpretation großes Gewicht beigemessen. Für die Studierenden des Studienganges Gym werden zusätzlich regelmäßig Übungen zur Quellenlektüre in der Ursprache angeboten.

Ziel des Studiums der Historischen Theologie ist es, auf der Basis eines geschärften historischen Bewusstseins die Gegenwartsphänomene besser zu verstehen und Orientierungspunkte für das eigene und gemeinschaftliche Handeln zu gewinnen. Dies ist nur möglich, wenn die wirksamen und die verschütteten Traditionen in der Geschichte des Christentums sachverständig gewürdigt und beurteilt werden können. Erst dann können die Alternativen zum Selbstverständlichen, aber auch die Relevanz dauerhafter Strukturen erkannt werden.

Einen Fachschwerpunkt Historische Theologie in der Religionslehrerausbildung gibt es nicht an allen Universitäten mit Lehrerausbildung.

Systematische Theologie

Der Systematischen Theologie geht es um die Glaubwürdigkeit, das rechte Verständnis und den inneren Zusammenhang der Inhalte christlichen Glaubens sowie dessen ethische Konsequenzen. In der öffentlichen Diskussion – etwa auch in den Medien – zeigen sich häufig tiefgreifende Missverständnisse und Fehldeutungen des Christlichen, und diese tragen entscheidend dazu bei, dass viele Zeitgenossen sich vom Christentum als einer – wie sie meinen – überholten Welt- und Lebensanschauung distanzieren. Die Systematische Theologie zeichnet die Herausbildung der zentralen Lehrstücke des Glaubens (die Lehre von Gott, von der Offenbarung, von der Erlösung durch Jesus Christus, von den im Heiligen Geist eröffneten Möglichkeiten christlichen Lebens und Handelns, von den Grundstrukturen und Grundvollzügen der Kirche in der Geschichte) nach und versucht, sie auf die Kernfragen gegenwärtigen Welt- und Selbstverständnisses zu beziehen. Dabei zählt es zu ihren wichtigsten Aufgaben, sich mit den verschiedenen Formen der Religionskritik auseinander zu setzen und sie mit authentischen Formen des Glaubens und gelebter Frömmigkeit zu konfrontieren. Deswegen schließt die systematische Theologie auch das Nachdenken über die individual- und sozialethischen Konsequenzen des Glaubens ein, die sich im Kontext der gegenwärtigen Gesellschaft ergeben.

Praktische Theologie/Religionspädagogik

Die Praktische Theologie/Religionspädagogik durchdenkt die Praxis des Glaubens in seinen Normen, Formen und Modellen im Schnittpunkt der allgemeinen Erziehungswissenschaft, der Gesellschaftswissenschaften, der Theologie und des kirchlichen Handelns. So ergeben sich u.a. folgende thematische Schwerpunkte des Studiums:

  • Die Auseinandersetzung mit Grundfragen religiöser Bildung und Erziehung reflektiert deren Bedingungen, Möglichkeiten, Wege und Chancen in der Gesellschaft von heute und ermöglicht eine Klärung der Funktion von Religion und Glaube im individuellen und gesellschaftlich-sozialen Bereich.

  • Die fachdidaktischen Studien und schulpraktischen Übungen zielen auf die konkrete Unterrichtspraxis und vermitteln didaktische und methodische Grundkenntnisse und -fertigkeiten.

  • Die Beschäftigung mit der Liturgie und den Diensten der Kirche führt in die Vielfalt der Glaubenspraxis ein und verhilft zur Klärung eines eigenen Standortes.

  • Das Kennenlernen der rechtlichen Strukturen der Kirche lässt das Selbstverständnis der Kirche transparenter werden und ermutigt dazu, immer wieder danach zu fragen, inwieweit Rechtsnormen auf Grund der authentischen Tradition des Christentums notwendig, aber auch reformbedürftig sind.

Ein besonderer Akzent der Religionspädagogik in Siegen liegt auf dem ökumenischen und interreligiösen Lernen, sowie der Erforschung der Religiosität von Kindern und Jugendlichen und des Lehr- und Lerngeschehens im Religionsunterricht mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung.

 
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