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Europäische Kommunen fit machen für Inklusion

WissenschaftlerInnen der Universität Siegen entwickeln in einem europäischen Kooperationsprojekt Fortbildungsangebote, um Kommunen fit für das Thema Inklusion zu machen.

Menschen mit Behinderung haben das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen. Das schreibt die UN-Behindertenrechtskonvention seit 2006 vor. „Diese Rechte fallen aber nicht vom Himmel, nur weil eine Konvention sie vorschreibt“, sagt Professor Dr. Johannes Schädler vom Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen. Verwaltungen auf Bundes-, Landes und auch auf kommunaler Ebene arbeiten daran, die Konvention umzusetzen. „Die notwendigen Veränderungen haben bei kommunalpolitischen Verantwortlichen sowie Einrichtungen und Diensten zu großen Unsicherheiten geführt“, erklärt Schädler. Um diese Unsicherheiten zu beseitigen und Verantwortliche fit für das Thema Inklusion zu machen, entwickelt die Uni Siegen ein europaweites Fortbildungsprogramm für Kommunen. Die Siegener WissenschaftlerInnen koordinieren das Projekt mit acht europäischen Partnern, darunter Universitäten, Verbände, Stadtverwaltungen und Dienstleister.

Das Fortbildungsprogramm soll drei Kernthemen vermitteln: Bei der kommunalen Planung wird zum Beispiel thematisiert, wie eine Kommune einen Aktionsplan entwickelt und erfolgreich umsetzt. Die Gemeinwesen-Entwicklung sieht vor, die bauliche und soziale Umgebung in Kommunen so zu gestalten, dass sie von allen Menschen barrierefrei nutzbar ist. Dazu gehört zum Beispiel, inklusive Schulen zu entwickeln, den öffentlichen Personennahverkehr entsprechend auszustatten und die politische Beteiligung von Menschen mit Behinderungen in kommunalen Parlamenten und Gremien zu stärken. Außerdem unterstützen die ForscherInnen Verwaltungs-Verantwortliche dabei, bedarfsgerechte Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung zu gestalten.    

In einer Pilotphase soll ein englisches Fortbildungsprogramm konzipiert werden. Im Anschluss soll das Programm in weitere Sprachen übersetzt sowie an örtliche Begebenheiten, Kulturen und Verwaltungsstrukturen der jeweiligen Länder angepasst werden.    

Im Wintersemester 2019/20 erprobt das ZPE die Fortbildungskurse in der Praxis mit Lerngruppen in allen Ländern. An der Uni Siegen bestehen die Gruppen aus Master-Studierenden der Sozialen Arbeit, Verwaltungsbeschäftigten aus Kommunen, Personen aus Facheinrichtungen und aus Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen. „Fachwissen und Innovationswille stehen Bürokratie, Regeln und den Beschränkungen der Praxis gegenüber“, sagt Schädler. „Es wird spannend sein, zu sehen, was sich wie umsetzen lässt.“ Schädler und sein Team erproben Formen und Inhalte der Wissens-Vermittlung: Die ForscherInnen testen in den Lerngruppen, wie sie Informationen didaktisch aufbereiten können, zum Beispiel durch Reader, Lerntexte und Multimedia-Präsentationen. „Vorgesehen sind auch Planspiele in Projektgruppen, damit sie Planungen virtuell simulieren können“, erklärt Schädler.

Das CISCOS-Projekt (Connecting Inclusive Social Planning, Community Development and Service Provision for Persons with Disabilities) ist Anfang 2018 gestartet und endet im Dezember 2020. Es wird finanziert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union. Insgesamt steht eine Fördersumme von 800.000 Euro zur Verfügung. Langfristiges Ziel ist es, das Wissen und die Fortbildungsangebote in vielen Sprachen einer möglichst breiten Gruppe kostenfrei zugänglich zu machen.

Kontakt:
Professor Dr. Johannes Schädler
Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE), Uni Siegen
schaedler@zpe.uni-siegen.de
0271 740-2212

Projektpartner:
-    Warsaw School of Economics (Warschau, Polen)
-    CUDV Draga (Ljubljana, Slovenien)
-    City of Lund (Lund, Schweden)
-    Disability Foundation Ireland (Dublin, Irland)
-    European Association of Service Provides for Persons with Disabilities (Brüssel, Belgien)
-    Health and Territory Research - Universidad de Sevilla (Sevilla, Spanien)
-    Hand in Hand Foundation (Budapest, Ungarn)
-    Panagia Eleousa (Messolognhi, Griechenland)

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