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Verbraucher im Mittelpunkt

Geflüchtete und die Herausforderungen des Online-Shoppings sowie der Umgang von VerbraucherInnen mit der Datenschutzgrundverordnung: Das Land NRW fördert im Rahmen des „Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW“ zwei Projekte der Universität Siegen.

Doppelter Erfolg für die Universität Siegen: Zwei Forschungsteams haben sich mit ihren Anträgen im Rahmen der Projektförderung des „Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW“ (KVF NRW) durchgesetzt. In den Projekten geht es um den Umgang von Geflüchteten mit Online-Shopping sowie die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung auf die Verbraucher. Die beiden Vorhaben werden mit insgesamt mehr als 60.000 Euro unterstützt. Das KVF NRW ist ein Kooperationsprojekt der Ministerien für Kultur und Wissenschaft (MKW) und für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) sowie der Verbraucherzentrale NRW.

Digitale Verbraucherakkulturation

Im Projekt „Digitale Verbraucherakkulturation“ geht es um den Umgang von Geflüchteten mit Online-Shopping. „Geflüchtete aus stark ländlich geprägten oder von Konflikten besonders eingeschränkten Gebieten sind in Deutschland mitunter erstmalig mit Online-Shopping und den vielfältigen Verbraucherinformationsangeboten konfrontiert“, erklärt Projektleiterin Dr. Katharina Witterhold vom Seminar für Sozialwissenschaften. Geflüchtete hätten in ihren Herkunftsländern nicht selten gelernt, gegenüber Informationen von öffentlichen Medien oder von staatlicher Seite misstrauisch zu sein. Das zeigen auch Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt, das bereits seit 2017 an der Uni Siegen läuft. „Hier fehlt es an Vertrauen und der Fähigkeit, die Glaubwürdigkeit von Informationen einschätzen und überprüfen zu können“, so Dr. Witterhold. Zur Orientierung auf dem riesigen Marktplatz mit irreführenden Angeboten oder Verbraucherkrediten würden vor allem soziale Netzwerke wie Facebook oder YouTube genutzt. Genau an dieser Stelle wird das neue Forschungsprojekt ansetzen. Wie passen sich Geflüchtete an die für sie neue digitale Einkaufskultur in Deutschland an? Wie reagiert andererseits der Markt in Sachen Angebot und Kommunikation auf die Zielgruppe – und wie verändert er sich dadurch? Die Analyse dieses Wechselspiels steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Angelegt ist das Projekt zunächst auf die Zeit von März bis August 2020.

Der Umgang des Verbrauchers mit der Datenschutzverordnung

Im zweiten geförderten Projekt geht es um „Schutz oder Verunsicherung? – Der Umgang des Verbrauchers mit der Datenschutzgrundverordnung“. Im Mai 2018 wurde die DSGVO wirksam, sie regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch Unternehmen und Vereine. Dadurch sollen VerbraucherInnen besser geschützt werden. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Dieser Frage geht das Zentrum für Verbraucherschutz und Verletzliche Verbraucher der Uni Siegen in seiner Studie auf den Grund. „Haben Verbraucher und Verbraucherinnen überhaupt eine Vorstellung davon, was sich konkret verändert hat und welche Rechte sie haben? Oder wurden die neuen Ausführungen der Unternehmen, Vereine oder Ärzte in Vertrauen auf die neue Schutzordnung unterschrieben und schlicht überflogen, weil sie die Dienste weiterhin in Anspruch nehmen wollen?“, fragt Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, die das Projekt zusammen mit AOR Dr. Michael Schuhen und Prof. Dr. Gunnar Mau leitet. Wird die Verordnung als Schutz wahrgenommen oder hat sie zu mehr Verunsicherung geführt, weil die Menschen nicht genau wissen, was mit ihren Daten passiert? Diese Perspektive werde in der Forschung bislang kaum berücksichtigt. „Die Befunde können dabei helfen, Verbraucher und Verbraucherinnen besser zu verstehen und mögliche Barrieren und Risiken im Umgang mit der DSGVO zu minimieren“, so Prof. Schramm-Klein. Das Projekt läuft ab Juni 2020 für ein Jahr. Für das Zentrum für Verbraucherschutz und Verletzliche Verbraucher ist dieses Projekt bereits der dritte erfolgreiche Förderantrag seit der Gründung vor zwei Jahren. Damit hat sich das Zentrum innerhalb kurzer Zeit in der Verbraucherforschung etabliert. 

Hintergrund

Durch die Förderung im Rahmen des Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW soll unabhängige, verbraucherrelevante Forschung in Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden. Gefördert werden Vorhaben aus allen Fachrichtungen, die für die Verbraucherforschung eine Rolle spielen – von Psychologie über Wirtschaft bis hin zu Informatik. Ausschlaggebende Kriterien für die Förderung sind ein innovativer Ansatz, eine hohe Relevanz für die Verbraucherforschung und wissenschaftliche Exzellenz. Die Förderempfehlungen spricht der Wissenschaftliche Beirat des KVF NRW aus.

 
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