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Bernhard Hennen lüftet den „rosa Schleier“ seiner Fantasyromane

Bei einer Lesung in Siegen plauderte der Fantasyautor aus dem literarischen Nähkästchen

Drachenelfen, Elfen, Elfenritter … Das ist der Dunstkreis in den sich der wohl bekannteste deutsche Fantasyautor Bernhard Hennen, oft bis mitten in die Nacht am Schreibtisch sitzend, versenkt, wenn er an einem Fantasyroman schreibt. Auf diese Weise kamen bisher zahlreiche  Romane mit einem solch fantastischen Figureninventar zusammen. „Himmel in Flammen“ ist der fünfte und letzte Teil der Drachenelfen-Reihe, der erst im März dieses Jahres erschien. So war die Kostprobe daraus, die er am Donnerstag, den 07. April 2016, bei einer Lesung gab, quasi noch druckfrisch. Zu Gast in Siegen war der Autor im Rahmen einer Tagung der Universität Siegen, vom 07.-09. April, die sich dem Zusammenhang von Mittelalterrezeption und dem Fantasyroman verschrieben hatte.
Das Lesepublikum von über siebzig Personen, das sich im Lesecafé der Stadtbibliothek einfand, war mit Wissenschaftlern, Lesern und Fantasyliebhabern in jeder Hinsicht gut gemischt. Reges Interesse bestand vor allem daran, wie, wo und mit welchen Ideen es Hennen immer wieder gelingt, so umfassende Fantasyromane zu schreiben. Bernhard Hennen konnte deutlich machen, dass die Überlegungen zu einem neuen Roman nicht mit der ersten weißen Seite beginnen, sondern vielfältiger Recherchen bedürfen, bevor es dann „richtig“ losgeht. Da kann in der Beschreibung, wie eine Münze den Besitzer wechselt, schon einmal ein Tagewerk an Recherchen stecken. Das Bemühen um die Authentizität seines häufig mittelalterlichen Settings kann so auch einen Beinahe-Kieferbruch innerhalb eines Schwertkampfes nach sich ziehen.
Der studierte Germanist und Historiker Hennen wusste außerdem zu berichten, dass Anspielungen auf geschichtliche Prozesse oder Ereignisse, wie sie sich in seinen Romanen häufig finden,  im Deckmantel der Fantasy  erst nach ausdrücklichem Hinweis bewusst wahrgenommen werden. Das Elfen-, Trolle- und Zwergeninventar lasse einen „rosa Schleier“ auf die Geschichte niedersinken und entführe die Leser in eine vermeintlich unbekannte und fremde Welt. Damit bot die Lesung im gemütlichen Bibliotheksambiente die Möglichkeit nicht nur den Autor selbst lesen zu hören, sondern vor allem die Möglichkeit mit ihm über sein Schreiben, seine Idee und Erlebnisse in Austausch zu geraten. Eine Perspektive, die bei der Einzellektüre wohl den allermeisten Lesern verschlossen bleibt.

(Theresa Specht)
 
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