DFG Netzwerk: Wissenschaftliches Netzwerk zur Bestimmung des Verhältnisses von Demokratiebildung und politischer Bildung
Ausführliche Informationen zu dem DFG Netzwerk finden Sie auf der Seite des Netzwerkes!
Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig, Universität Siegen, Philosophische Fakultät, Seminar für Sozialwissenschaften
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektdauer: 2021-2024
Vor dem Hintergrund aktueller gesamtgesellschaftlicher Polarisierungen und der Reaktion von (Bildungs)Politik auf diese, sind im Feld der politischen Bildung und der Demokratiebildung Diskussionen und Unklarheiten entstanden, die zum Ausgangspunkt des Netzwerkes gemacht werden. Im Zentrum stehen dabei verschiedene Konzepte von politischer Bildung und Demokratiebildung, die unterschiedlichen Professionen entstammen und, so die Ausgangsthese des Netzwerkes, bisher wenig bis gar nicht in Austausch miteinander gekommen sind. Diese relative Abgeschlossenheit der Felder erzeugt Nichtwissen und falsche Vorstellungen über das jeweils ‚Andere‘. Demgegenüber steht die Chance, durch die wechselseitige Verständigung über Begriffe und Konzepte des jeweils anderen Feldes – bzw. zwischen den Feldern – ein besseres Verstehen, eine Weiterentwicklung der den Feldern zu Grunde liegenden Themen, von didaktischen und pädagogischen Konzepten sowie eine Verbesserung der pädagogischen und politisch bildnerischen Praxis zu erreichen. Das Netzwerk rückt die Felder der Demokratiebildung und der politischen Bildung in den Fokus und berücksichtigt dabei weitere, den Feldern nahestehende Theorien und Konzepte, wie die der Demokratiepädagogik und der Demokratieförderung. Grundlegendes Ziel des Netzwerks ist, neben den als ‚Chancen‘ erwähnten, eine gemeinsame, interdisziplinäre Arbeit an dem Verhältnis von Demokratiebildung und politischer Bildung und die Bestimmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden auf den Ebenen von Begriffen und Konzepten. Das Netzwerk dient der Bearbeitung gemeinsamer Forschungsfragen in einem interdisziplinären Zusammenhang. Diese Interdisziplinarität wird als fundamental begriffen, um die aufgeworfenen Fragen bearbeiten zu können, denn sie geht aus der Problemdiagnose der bisherigen Nicht-Kommunikation zwischen den Feldern hervor. Vor dem Hintergrund aktueller staatlicher Steuerungs- und Förderpolitik handelt es sich um forschungsstrategisch zentrale Fragestellungen für die Felder der Demokratiebildung und der politischen Bildung, was sowohl für die jeweilige Wissenschaftsprofession als auch für die Praxisfelder gilt. Dabei soll auch das Verhältnis zur Demokratiepädagogik und der Demokratieförderung beachtet werden. In insgesamt sechs Netzwerktreffen sollen folgende Fragen in den Mittelpunkt gerückt und der Fachöffentlichkeit mithilfe einer Tagung und in einer Abschlusspublikation zugänglich gemacht und dokumentiert werden:
• Auf welchen Begriffsverständnissen (von Bildung, Demokratie, Politik, …) basieren Demokratiebildung und politische Bildung?
• Wie stehen Demokratiebildung und politische Bildung in dem jeweiligen Wissenschafts- und Praxisfeld (schulische politische Bildung, außerschulische politische Bildung, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Soziale Arbeit usw.) im Verhältnis?
• Wie unterscheiden sich Demokratiebildung und politische Bildung in ihrem jeweiligen Feld hinsichtlich der theoretischen Begriffe und Begründungen, der Konzepte und der Bildungspraxis?
• Neben den feld- und professionsbedingten Unterschieden: Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen Demokratiebildung und politischer Bildung in ihren Begriffen, Begründungen, Konzepten und in der Bildungspraxis?
Mitglieder des Netzwerkes:
Prof. Dr. Thomas Coelen (Universität Siegen, Department Erziehungswissenschaften und Psychologie, Professur für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozialisation, Jugendbildung, Lebenslaufforschung)
Fabian Fritz (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Soziale Arbeit)
Prof. Dr. Tilman Grammes (Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Professur für Erziehungswissenschaft/Didaktik sozialwissenschaftlicher Fächer)
Steve Kenner (Universität Hannover, Institut für Didaktik der Demokratie)
Lara Möller (Demokratiezentrum Wien und Universität Wien, Zentrum für LehrerInnenbildung, Didaktik der Politischen Bildung)
Viktoria Rieber (PH Ludwigsburg, Institut für Erziehungswissenschaft, Bereich Sachunterricht)
Prof. Dr. Wibke Riekmann (Medical School/University of Applied Sciences and Medical University Hamburg, Fakultät Gesundheitswissenschaften, Professur für Theorie und Praxis in der Sozialpädagogik)
Dr. Stefan Schäfer (Technische Hochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften)
Lisa Schneider (Universität Siegen, Fakultät Bildung – Architektur - Künste, Departement Erziehungswissenschaft, Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Förderpädagogik)
Dr. Veith Selk (Technische Universität Darmstadt, Institut für Politikwissenschaft)
Prof. Dr. Monika Waldis Weber (Fachhochschule Nordwestschweiz, Leiterin Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik)
Michaela Weiß (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik)
Dr. Manon Westphal (Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft)
Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig (Universität Siegen, Seminar für Sozialwissenschaften, Juniorprofessur für Didaktik der Sozialwissenschaften)