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European Quality Audit

Der Start

Der Akkreditierungsrat hat die Experimentierklausel mit dem Ziel ausgeschrieben, die Programm- bzw. Systemakkreditierung in Deutschland als Instrument der Qualitätssicherung von Lehre und Studium entscheidend weiterzuentwickeln und so neue Formen der externen Begutachtung zu etablieren. Insgesamt wurden vier Projekte vom Akkreditierungsrat bewilligt, darunter auch das Projekt "European Quality Audit (EQA)" der Universitäten Siegen, Graz, Luzern und Riga). Das Experiment „European Quality Audit“ (EQA) startete 2017. Es basiert auf zwei Grundsätzen: Zum einen soll im EQA die Qualitätssicherung und -entwicklung ganzheitlich angelegt sein, also alle zentralen Leistungsbereiche einer Hochschule (Studium und Lehre, Forschungsinfrastruktur, Service/Administration und Governance/Leitung) sowie deren Verzahnung einbeziehen. Zum anderen sollen mit Blick auf den europäischen Hochschulraum die „European Standards and Guidelines“ (ESG) unter Nutzung internationaler Expertise erweitert werden, um europäische Standards der Qualitätssicherung und -entwicklung für alle Leistungsbereiche zu implementieren. Damit könnte das EQA längerfristig zu einem Instrument eines Qualitätssicherungssystems für den europäischen Hochschulraum entwickelt werden.

Das EQA-Konsortium

Gemeinsam mit den Universitäten Graz, Luzern und Riga gründete die Universität Siegen das EQA-Konsortium. Als erster Schritt wurden die an den Partneruniversitäten implementierten QM-Systeme analysiert und im Sinne eines „Benchlearnings“ Weiterentwicklungen an den Partnerinstitutionen vorgenommen. Dies ist insbesondere der Universität Siegen in der Ausgestaltung ihres QM-Systems zugutegekommen. Die Mitglieder geben sich im Sinne eines iterierenden Dialoges gegenseitig Rückkopplung. Das Konsortium fungiert als Beratungs-, Entwicklungs- und Begutachtungseinrichtung.

Das Konsortium besteht aktuell aus:

Weitere Projektbeteiligte:
Begutachtung:

Die EQA-Standards

Das Konsortium hat EQA-Quality Standards & Guidelines für die weiteren Leistungsbereiche entwickelt, die sich in ihrer Grundstruktur und ihrem Aufbau an den „European Standards and Guidelines“ (ESG) orientieren und diese ergänzen.
Die formulierten EQA-Standards leiten die Entwicklung dabei auf zwei Ebenen:

  1. Als bereichsübergreifende Standards wurden Leitlinien zu den Kriterien „Strategie für die Qualitätssicherung“, „Umfang eines Qualitätsmanagements und die Interdependenz verschiedener Bereiche“, „Informationsmanagement“, „Öffentliche Informationen“, „Fortlaufende Beobachtung und regelmäßige Überprüfung der eigenen Aktivitäten“, „Lehrende, Beschäftigte, Qualifizierung des Personals“, „Lernumgebung, Arbeitsumgebung, Ressourcen“, „Regelmäßige externe Qualitätssicherung“ und „Bezugsrahmen und rechtliche Grundlagen“ vereinbart.

    Diese Standards dienen als Grundlage für die gegenseitige Beratung bei der (Weiter-) Entwicklung der QM-Systeme der Universitäten im Konsortium und fanden bzw. finden derzeit Anwendung in den Qualitätssicherungsverfahren der Karl-Franzens-Universität Graz (Quality Audit, ab 2020), der Universität Luzern (Institutionelle Akkreditierung, 2019 bis 2020), Universität Siegen (Experimentierklausel, 2017 bis 2020) und der Latvijas Universitate (Bench Learning, 2022).
  2. Zudem wurden bereichsspezifische Standards für die Leistungsbereiche formuliert:

    • Lehre: mit den Kriterien „Gestaltung und Genehmigung von Studiengängen“, „Studierendenzentriertes Lernen, Lehren und Prüfen“ und „Zulassung, Studienverlauf, Anerkennung und Studienabschluss“
    • Forschungsunterstützung und – -infrastruktur: mit den Kriterien „Gute wissenschaftliche Praxis“, „Bewertung von Leistungen“, „Promotionen“, „Rahmenbedingungen, Forschungsumfeld (Forschungsinfrastruktur)“,
    • Governance und Leitung: mit den Kriterien „Adäquate Governance-Strukturen“, „Verantwortung und Entscheidungen“, „Partizipation“, „Konfliktregelung und Fehlerkultur“, „Transparenz der Entscheidungen“
    • Service/Verwaltung: mit den Kriterien „Transparentes Handeln und Prozessorientierung“; „Effizienz und Effektivität“, „Nachhaltigkeit bei Datenerhebung und Datenschutz“.

Im Bereich Lehre sind die Standards adäquat zu einzelnen Kriterien der deutschen Studienakkreditierungsverordnung und somit vollständig Teil des QM-Systems der Universität Siegen, das den zentralen Gegenstand der Systemakkreditierung darstellt. An der Universität Siegen sind die weiteren Standards derzeit in unterschiedlichem Ausmaß in den QM-Verfahren der anderen Leistungsbereiche implementiert, wobei der Bereich Service bereits umfangreich ausgestaltete und etablierte Prozesse aufweist. Im Bereich Forschung hat sich die Universität Siegen Richtlinien gegeben, um die EQA-Qualitätsstandards für Forschung umzusetzen. Diese wurden bereits bei der Evaluierung des Siegener Zentrums für Sensorsysteme angewendet.

Die EQA-Standards werden fortlaufend diskutiert und weiterentwickelt.

Perspektive

In seiner Sitzung vom 8./9. Dezember 2020 hat der deutsche Akkreditierungsrat "die Anforderungen der Systemakkreditierung als erfüllt festgestellt". "Für das innovative und anspruchsvolle Projekt European Quality Audit (EQA) der Universität zur Qualitätssicherung und -entwicklung ermutigte er die Universität, ihre qualitätsentwickelnde Kooperation mit den Partnern aus Graz, Riga und Luzern weiter zu verfolgen".

Die bisherige Arbeit im Rahmen des EQA zielte aus der Perspektive der Universität Siegen wesentlich auf die Etablierung eines QM-Systems ab, das im Zuge des Experimentes zur Systemakkreditierung der Universität Siegen führte. Die Realisierung der Gesamtziele des EQA kann nur langfristig und jenseits einer definierten Projektlaufzeit gelingen. In einer kurz- und mittelfristigen Perspektive werden im EQA-Konsortium und innerhalb der Universität Siegen zwei Entwicklungslinien weiter vorangetrieben:

1. Binnenperspektive: Ganzheitlichkeit des Systems

Um dem Anspruch der Ganzheitlichkeit des QM-Systems der Universität Siegen gerecht zu werden, sollen die vorhanden Prozesse in den Leistungsbereichen „Forschungsunterstützung und – -infrastruktur“, „Governance und Leitung“ und „Service“ zu aufeinander abgestimmten Teilsystemen ausgebaut und konsolidiert werden, wie dies im Bereich „Lehre“ bereits erfolgt ist, und flächendeckend Anwendung finden. Hierbei bestehen insbesondere in der Verzahnung der Teilsysteme Herausforderungen, um eine effiziente wechselseitige systemische Abstimmung zu gewährleisten. Dies erfordert auch eine Erweiterung der Rolle und Aufgaben des „Qualitätszentrums Siegen“ (QZS).

2. Externe Perspektive: Ausbau und Vertiefung des Netzwerkes

Bislang ist die Verkehrssprache im EQA-Konsortium Deutsch. Um eine Ausweitung des Konsortiums zu ermöglichen und europäische Organisationen (EQAR und das EUA Institutional Evaluation Programme) einzubeziehen, sollen im nächsten Schritt die Verkehrssprache auf Englisch umgestellt werden und insbesondere alle Dokumente auch in englischer Sprache verfügbar gemacht werden. In einem weiteren Schritt sollte sich das Konsortium um weitere europäische Mitgliederuniversitäten bemühen. Hierbei spielt die kritische Größe eines Verbundes – sowohl im Minimum als auch im Maximum – eine Rolle, der eigenverantwortete Qualitätssicherung und -entwicklung zum Ziel hat. Für den Ausbau des Konsortiums können bereits bestehende Kooperationsbeziehungen der EQA-Partner im Rahmen europäischer Hochschulallianzen genutzt werden (z.B. ATHENA, arQus European University Alliance).

Damit könnte dann ein erweitertes Konsortium eine wechselseitig auditierende Rolle übernehmen, so dass ein geschlossenes Verfahren der ganzheitlichen Qualitätsbewertung entstünde, indem das Konsortium von Hochschulen die Qualitätsentwicklung vollständig und aus sich heraus sicherstellen könnte. Damit könnte dann längerfristig das Ziel erreicht werden, das der Akkreditierungsrat mit der Experimentierklausel verfolgt hat, nämlich alternative Verfahren jenseits der Systemakkreditierung zu entwickeln.

Ziel: Gegenseitige Beratung innerhalb eines europäischen Hochschulverbundes

Im Vordergrund steht kollegiale Beratung und Entwicklung, wodurch sich die Eigenverantwortung und Autonomie der Hochschulen im Akkreditierungsprozess erhöhen soll. Das EQA dient zum selbstverantworteten Aufbau sowie zur Fortentwicklung qualitätsfördernder und qualitätssichernder Strukturen, Prozesse und Instrumentarien innerhalb einer Hochschule (QM-System).

Termine


Datum Anlass Ort 
11./12.01.2018 Kick-off EQAUniversität Siegen 
30./31.08.2018 1. Arbeitstreffen, Themen: 1.Qualitätsmanagement von Studiengängen, 
2. QM im Bereich Diversity 
Latvijas Universitate Riga 
11./12.02.20192. Arbeitstreffen, Thema: QM im Bereich Forschung und Nachwuchsförderung Karl-Franzens-Universität Graz
29./30.08.20193. Arbeitstreffen, Thema: 1. Governance,2. Publikationsstrategien (Open Access)Universität Luzern
11.09.20191. Begehung im EQA Universität Siegen
30./31.01.20204. Arbeitstreffen, Thema: Durchführung von AuditsUniversität Siegen
10.-12.03.20202. Begehung im EQAUniversität Siegen
2019 - 2021Institutionelle AkkreditierungUniversität Luzern
bis 2021Quality Audit Karl-Franzens-Universität Graz
2022Audit RigaLatvijas Universitat Riga

Daten-Cloud der Konsortialpartner (intern): Sciebo

Bei Fragen:

Prof. Dr. Thomas Mannel, Tel.: +49 (0) 271/740 3840, E-Mail: thomas.mannel@uni-siegen.de

Simona Schüler (Geschäftsstelle EQA), Tel.: +49 (0)271/740 4801, E-Mail: simona.schueler@qzs.uni-siegen.de

 

 
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