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Ein wichtiger Schritt für den Erfolg des Projektes „Wisente im Rothaargebirge“.

Am 16. August 2011 wurde das erste Wisentkälbchen im Rothaargebirge im 88 Hektar großen Eingewöhnungsgehege geboren. „Die Geburt des Kälbchens bietet uns die einmalige Gelegenheit zu genauen Verhaltensbeobachtungen“, sagt die Biologin Professorin Klaudia Witte, die an den wissenschaftlichen Begleitstudien beteiligt ist.

Die Universität Siegen ist mit zwei Forschungsprojekten involviert. Professorin Dr. Hanna Schramm-Klein, Fakultät III, untersucht die sozio-ökonomischen Aspekte des Projektes. Hier steht die Perspektive des Regionen‐/Destinationsmarketings im Fokus. Professorin Dr. Klaudia Witte, Fakultät IV, ist Koordinatorin der wissenschaftlichen Studie und untersucht zusammen mit dem Doktoranden Dipl. Biol. Philip Schmitz die verhaltensbiologischen Aspekte. Hier werden die Dynamik der Herdenstruktur, die Nutzung der verschiedenen Habitate im Gebiet, das Zeitbudget der Tiere, die Nahrungswahl, das Scheueverhalten der Tiere und untersucht. Anhand von Stresshormonen gewonnen aus Kotproben wird der Stresslevel einzelner Tiere zu verschiedenen Situationen korreliert. Zudem wird der Einsatz eines virtuellen Zauns erprobt.

"Die Geburt eröffnet die einmalige Gelegenheit, genaue Verhaltensbeobachtungen zu den Interaktionen aller Gruppenmitglieder mit dem Kalb und die spezifische Verhaltensweise zwischen Mutterkuh und Kalb aufzuzeichnen. Die Bedingungen im Eingewöhnungsgehege sind für solche Beobachtungen ideal und werden neue Erkenntnisse zur Ethologie der Wisente beisteuern", so Prof. Witte.

Das international einmalige Artenschutz- und Forschungsprojekt „Wisente im Rothaargebirge“ wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, vom Bundesamt für Naturschutz und vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Das Projektgebiet ist Eigentum von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg. Der Trägerverein Wisent Welt Wittgenstein ist verantwortlich für das Gesamtprojekt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitstudie werden verschiedene wichtige Aspekte als Vorbereitung zur Freisetzung der Wisente wissenschaftlich untersucht. Professor Wittig und Doktorand Dipl. Biol. Samuel Hoffmeier, Universität Frankfurt, untersuchen den Einfluss der Wisente auf die Vegetationsstrukturen. Die forstwirtschaftlichen Aspekte (Nutzung verschiedener Baumarten als Nahrungsressource durch die Wisente) werden von Professor Dr. Möring und Doktorand Claus Dietrich, Universität Göttingen, untersucht. Die FFH-relevanten Vogelarten und Fledermausarten im Projektgebiet werden von Dipl. Biol. Sabine Portig und Dipl. Geogr. Michael Frede kartiert. Heiko Menz untersucht die Artendiversität koprophager Käfer, die in den Dunghaufen der Wisente ihre Eier ablegen. Diese Käfer stehen häufig am Anfang komplexer Nahrungsketten und sind daher Indikator für die Auswirkungen der Wisente auf die Biodiversität im Untersuchungsgebiet.

 
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