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Für Krisenfälle gewappnet sein

Der Themenkomplex „Zivile Sicherheit“ ist ein Forschungsschwerpunkt im Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ der Universität Siegen. Die Wissenschaftler agieren national und international, verlieren aber auch die heimische Region nicht aus dem Blick.

Vor wenigen Jahren sorgte Starkregen in der Gemeinde Wenden für Hochwasser. Nicht nur die Überschwemmungen verursachten Schäden, besonders ein abgetriebener Öltank löste Gefahr aus.  Ereignisse wie diese Starkregen können schon als eine Folge der Klimaerwärmung gewertet werden. Es gibt kaum Vorwarnzeit; deshalb müssen die Verantwortlichen jederzeit gerüstet sein. Dass dies möglich wird, dabei helfen Wissenschaftler der Universität Siegen. Wasserbau-Professor Dr. Jürgen Jensen zum Beispiel. Er und sein Team erarbeiten aktuell ein Hochwasserschutzkonzept für die Gemeinde Wenden.

Prof. Dr. Jürgen Jensen (Forschungsinstitut Wasser und Umwelt, Lehrstuhl Wasserbau und Hydromechanik) ist zwar im Department Bauingenieurwesen angesiedelt, diese Forschungsarbeiten stehen aber in engem Zusammenhang mit dem Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ (FoKoS) der Universität Siegen. Einen Forschungsschwerpunkt stellt nämlich die Zivile Sicherheitsforschung dar. Gegliedert ist dieser in drei Bereiche: Kommunikation und Medien, Sensorik sowie technische Systeme. Jensen ist Sprecher des Bereiches Zivile Sicherheitsforschung im FoKoS: „Dieser Bereich ist sehr präsent. Künftig wollen wir auch großformatige Forschungsprojekte einwerben. Wir haben gute Perspektiven.“ Letztere resultieren vor allem aus der Interdisziplinarität.

Selbstverständlich agieren die Wissenschaftler auf nationaler und internationaler Ebene. Aus Sicht des Wasserbauers ist jedoch nicht zuletzt der regionale Aspekt von Bedeutung. Jensen: „Das ist keine Grundlagenforschung, aber das, was in der Region unsere Arbeit abbildet.“ Und: Diese Tätigkeiten gehören zur praxisnahen Ausbildung der Studierenden. In diesem Kontext ist der Aufbau eines gekoppelten hydrologischen und hydraulischen Modells der Sieg und Ferndorf für das operationelle Hochwassermanagement in Kooperation mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein geplant.

Die Forscher wollen nicht nur in Akutsituationen Hilfestellung leisten, sondern vor allem präventiv tätig werden. Jensen: „Kaum jemand macht sich klar, dass eine Staumauer oder auch ein Deich bei Überlastung brechen kann.“ Ingenieure hätten es nicht immer einfach, bei diesen Themen Gehör zu finden. Sich Gefahren bewusst machen bedeute, andere Bereiche einzubinden.  Gehe es beispielsweise um den Schutz der Halligen, müsse die Bevölkerung geplante Maßnahmen mittragen und akzeptieren. Jensen: „Wir brauchen interdisziplinäre Ansätze, um erfolgreich Maßnahmen zu etablieren.“ Dazu gehöre eine gute Kommunikation. Die werde bei der Vorsorge wie auch im Akutfall benötigt. In Gefahrenzonen müssten nicht zuletzt Fluchtwege optimiert und besser gekennzeichnet werden. Für Notfälle müssten Evakuierungspläne vorhanden sein. Selbstverständlich seien modernste technische Systeme vonnöten.

Der Küstenschutz oder das Institut für Medienforschung gehören bereits zu den Forschungspfeilern der Universität Siegen. „Als Zivile Sicherheit müssen wir uns in Siegen noch etablieren“, so Jensen weiter. Dafür müssten möglichst viele Kolleginnen und Kollegen mitgenommen werden. Dem Themenkreis entwachsen ist bereits die Idee eines Master-Ergänzungsfachs „Sicherheitsmanagement und Engineering“. Für Januar 2013 ist das erste große, internationale Symposion zur Zivilen Sicherheit geplant. Es geht um Extremwertstatistische Untersuchungen zu Einwirkungen von Naturkatastrophen.

 
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