Thais entdecken die Uni Siegen
Eine Gruppe thailändische Studierende der Silpakorn University in Nakhon Pathom - etwa 60km von Bangkok entfernt - besuchte jetzt mit ihrer Dozentin Frau Banchongtad zehn Tage lang Deutschland und auch Siegen, eine Studienreise, die durch ein Stipendium des DAADs finanziert wurde. Stationen waren neben Siegen auch Kassel, Leipzig und Berlin.
„Es ist herrlich hier! Siegen ist so eine kleine, ruhige Stadt, das Wetter ist gut und die Bäume so schön grün!“, obwohl Anna ihre ersten Lebensjahre in Deutschland verbracht hat, kann sie sich an diese Zeit nicht mehr erinnern und freut sich nun über die Gelgenheit, Deutschland neu zu entdecken.
Der Kontakt zum FB 3 – Sprach-, Literatur-, und Medienwissenschaften der Universität Siegen besteht bereits seit längerer Zeit durch Korakoch Attaviriyanupap, Dozentin für Germanistik an der philosophischen Fakultät der Silpakorn University, die mehrere Male einen längeren Forschungsaufenthalt in Siegen eingelegt hat. Professorin Dr. Petra M. Vogel und Studienberaterin Konstanze Krapp-Wunneburg hatten ein buntes Programm für die thailändischen Besucher aufgestellt. Viele von ihnen würden gerne ihren Master in Deutschland erwerben und konnten so schon einmal deutsches Uni-Klima schnuppern.
Nach einer Begrüßung sowie einer Vorstellung möglicher Masterstudiengänge des Fachbereichs gab es eine Bibliotheksführung. Während den Thais das allgemeine Bibliothekssystem recht vertraut war, löste eine Sache Faszination aus: der Kopierer. Dass hier jeder Student selbst seine Materialien kopieren muss, war für die ausländischen Studenten kaum zu glauben – in Thailand gibt es schließlich an jeder Ecke einen Copyshop, wo man seine Texte ganz ohne Mühe kopieren lässt. Die thailändischen Studenten besuchten auch das KoSi und das Selbstlernzentrum (Sesam), wo sie Deutsch-Selbstlernprogramme an den PCs ausprobieren konnten.
Zum gemeinsamen Mittagessen im "ars mundi" trafen deutsche und thailändische Studenten zusammen und tauschten sich über Eindrücke und Erlebnisse mit der anderen Kultur aus. Obwohl die beiden thailändischen Studierenden Prin und Meaw es anfangs sehr kalt in Deutschland fanden – immerhin mussten sie einen Temperaturfall von 30 Grad zwischen Bangkok und Deutschland ertragen – haben sie sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt. „Ich dachte immer, die Europäer finden uns Asiaten nur komisch oder lustig, aber hier sind alle sehr freundlich zu uns“, sagt Prin. Ihm und Meaw hat besonders das Ausprobieren der interaktiven Sprachlernprogramme im Sesam gefallen. Einzige Kritik seitens Meaw: die Toilettenräume der Uni. „Da waren so viele Türen, dass ich gar nicht wusste, wo ich reingehen soll!“
Jochen Eickbusch, Leiter des Akademischen Auslandsamts der Uni Siegen stellte die Vorzüge der Stadt Siegen und der Uni vor und Prof. Vogel präsentierte die Online-Grammatikkurse. Alle deutschen Teilnehmer durften sich über reichliche, original thailändische Gastgeschenke freuen.