'szene7' und „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupéry
Das interkulturelle Theaterprojekt 'szene 7', Theater von und für Menschen aus sieben Kontinenten, wiederholt „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry am 5. März um 20 Uhr im Lÿz (St.-Johann-Str.) Siegen. Die künstlerische Leitung hat Beate Gräbener, für die Hip-Hop Choreografie sorgte Franziska Gräbener.
Im Sommersemester 2010 gründete sich am International Office der Universität Siegen eine Gruppe unter dem Namen . Die Idee: Mit ausländischen Studierenden der Sprach-Mittelstufe ein Theaterprojekt durchzuführen. Ein ziemlich gewagtes Unterfangen, denn die exis-tierenden Sprachprobleme dominieren die kreativ-künstlerischen Prozesse und können eine gemeinsame Arbeit extrem erschweren, nicht nur die kulturell und persönlich unterschiedlichen Vorstellungen einer Interpretation des dramatischen Textes „Der kleine Prinz“, auch Rolleninterpretation, Bühnenbild, Kostüme usw., alles war von stark divergierenden Vorverständnissen von dem, was „Theater“ eigentlich ist, geprägt.
Die theaterpädagogische Arbeit mit den ausländischen Studierenden war eine große Herausforderung, die viel Sensibilität und Einfühlungsvermögen erforderte. Es mussten einige sprachliche Hürden bewältigt werden. Z.B. heißt in Deutschland „betrunken sein“ = „blau sein“, in China gilt der Zustand als „grün sein“, in der Ukraine „gelb sein“…
Aber auch schauspielerische Leistungen waren gefragt. Etwa, wie spiele ich einen Fuchs? oder eine Schlange? oder einen „Weichensteller“? Noch schwerer war die Lösung des Flugzeugabsturzes in der Wüste.
Wichtigstes Medium im Theater ist die Sprache. Sie muss mutig und selbstbewusst gesprochen werden, um auf der Bühne zu wirken. Die schauspielernden ausländischen Studierenden haben gelernt, den Mut und das nötige Selbstbewusstsein beim Sprechen der deutschen Sprache aufzubauen.
Im Verlauf des Semesters ist es gelungen, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und gemeinsam eine Inszenierung zu entwickeln. In vielen Proben, die manches Wochenende in Anspruch nahmen, kann nun dem Publikum die „Multikulti-Inszenierung“ mit Hip-Hop Choreografie des „Kleinen Prinzen“ vorgestellt werden.