DAAD-Sommerschule: Sicherheitsfragen im Südkaukasus und in Zentralasien
Noch bis 25. August 2012 diskutieren Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der internationalen DAAD-Summer School „Sicherheitsfragen im Südkaukasus und Zentralasien“ in Siegen. Ein umfangreiches Begleit- und Freizeitprogramm ermöglicht dazu das Kennenlernen von Natur und Kultur, von Land und Leuten.
Spätestens nach dem Eurovision Song Contest in Baku weiß man: Aserbaidschan liegt in einer politisch konfliktreichen Region. Es geht um Rohstoffe, um Demokratie und Meinungsfreiheit. Auch Fragen internationalen Rechts haben brisante Konsequenzen, etwa, ob das Kaspische Meer als „Meer“ oder als „Binnengewässer“ definiert wird. Davon hängen Nutzungsrechte der Anrainer z.B. für die Ölförderung ab. Ein weites Feld für das zentrale Thema der vom DAAD unterstützten Sommerschule, die von Professor Dr. Gerd Morgenthaler und seinem Team (Fakultät III, Öffentliches Recht) organisiert wird in Zusammenarbeit mit der in Baku ansässigen Siegener Partnerhochschule Qafqaz University. Dort fand bereits vor zwei Jahren die erste derartige Sommer School statt.
Die zweiwöchige englischsprachige Veranstaltung bringt in diesem Jahr 24 Studierende aus Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan und Deutschland zusammen. Ziel ist es, die Konflikte im Südkaukasus und in Zentralasien zu analysieren und gemeinsam Lösungswege zu entwickeln. Vormittags lernen die jungen Akademiker die deutsche Sprache kennen, dann führt rund ein Dutzend Lehrkräfte und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen (Wirtschaftsrecht, Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichtswissenschaften) in regionale Geschichte und aktuelle Konflikte ein. Nachmittags erarbeiten die Studierenden in Gruppen Positionen der ihnen jeweils zugeordneten Länder. Allerdings: Keiner vertritt die Position des eigenen Landes. „Diese Herangehensweise soll für das Gegenüber sensibilisieren. Dabei kommt es durchaus auch zu hitzigen Diskussionen“, sagt Prof. Morgenthaler. Abends und an den Wochenenden stehen sportliche oder kulturelle Aktivitäten sowie Ausflüge nach Berlin, Bonn und Köln auf dem Programm.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohnen und arbeiten im Haus Patmos in Siegen-Geisweid. Gefördert wird die Summer School vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes, der Fakultät III sowie Prof. Dr. Thomas Koblenzer, Jurist und Lehrbeauftragter der Universität Siegen.
Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Gerd Morgenthaler
Tel.: 0271 / 740-2402