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Neues Bürger*innenangebot am Unteren Schloss

Im ehemaligen Karstadt-Gebäude in der Siegener Innenstadt sollen Einzelhandel, Gastronomie und Räume für Kultur und Bildung entstehen. Die Verantwortlichen von Universität und Stadt, der Siegberg Immobilien GmbH sowie der ISG Oberstadt haben dazu ein gemeinsames Konzept entwickelt.

Verschiedene Einzelhandelsangebote, Gastronomie zum Schlossplatz hin, ein großer Musiksaal, ein wissenschaftliches Tagungszentrum und Seminarräume. Dazu studentische Arbeitsplätze und ein Forum mit Treppe, das auch als Veranstaltungsort für Kultur und Wissenschaft genutzt werden kann. Das Konzept für das rund 10.000 m² große, ehemalige Karstadt-Gebäude in der Siegener Innenstadt sieht eine Nutzung mit verschiedenen Modulen vor. Die Mischung aus Einkauf, Genuss und Kultur/Bildung soll ganzjährig und jeweils über den ganzen Tag hinweg für eine hohe Frequenz sorgen. Zur Zielgruppe zählen Bürger*innen, Universitätsangehörige und externe Gäste. Das Konzept haben Universität und Stadt, die Siegberg Immobilien GmbH als Gebäudeeigentümerin und die Interessensgemeinschaft (ISG) Oberstadt gemeinsam erarbeitet, nachdem die Schließung der Siegener Karstadt-Filiale bekannt gegeben worden war. Jetzt stellten sie ihre Pläne öffentlich und im Rat der Stadt Siegen vor.

Verzahnung von Universität, Bürgerschaft und Handel

„Die Siegener Oberstadt hat sich zuletzt sehr positiv entwickelt und ist zu einer Art Szeneviertel geworden. Vor diesem Hintergrund wäre ein jahrelanger Leerstand eines so großen und zentralen Gebäudes extrem ungünstig. Ich bin deshalb sehr froh über dieses Konzept“, sagte der Siegener Bürgermeister Steffen Mues.

Uni-Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart betonte, es handele sich um einen weiteren großen Schritt hin zu einer Bürger-Uni: „Wir möchten die Universität noch stärker für Bürgerinnen und Bürger öffnen. Lebenslanges Lernen, Fort- und Weiterbildung und der Wissenstransfer in eine breite gesellschaftliche Öffentlichkeit sind die Stichworte. Das ehemalige Karstadt-Gebäude ist dafür aufgrund seiner zentralen Lage der ideale Ort.“ Das Haus der Wissenschaft wird hier angesiedelt, auch Kooperationen mit der städtischen Musikschule, Chören oder der Philharmonie Südwestfalen seien angedacht. „Bürger-Uni bedeutet auch, dass sich die Universität noch stärker für die Kultur öffnet. So werden im Musiksaal selbstverständlich auch öffentliche Aufführungen und Konzerte stattfinden. Die geplante Freitreppe im Herzen des Gebäudes kann zur Bühne für Kulturschaffende werden“, erklärte Burckhart.

Was sich die Siegener*innen in dem Gebäude künftig wünschen, soll im Rahmen einer Online-Befragung erhoben werden – insbesondere im Hinblick auf das zukünftige Einzelhandels- und Gastronomie-Angebot, das kulturelle Angebot, aber auch, was die Mobilität im Umkreis des Komplexes angeht. Eine regionale Lösung mit Partner*innen vor Ort, die die Interessen der Menschen berücksichtigt, sei ihm sehr wichtig, betonte Wilfried Groos von der Siegberg Immobilien GmbH: „Das Gebäude ist architektonisch anspruchsvoll, hat aber auch große Vorzüge und ist sehr reizvoll – beispielsweise sind sämtliche Etagen jeweils über einen eigenen Eingang zu erreichen. Der Umbau wird sicherlich aufwändig und teuer, aber wir sind bereit, diese Investition zu leisten.“ Mehrere Szenarien standen für die Nutzung des Gebäudes zur Diskussion, auch der Verkauf an einen internationalen Investor. „Wir sind den Eigentümern dankbar, mit uns gemeinsam das Konzept entwickelt und uns einbezogen zu haben“, sagte Uni-Kanzler Ulf Richter.

Als „Top-Lösung“ bezeichnete Thiemo Brinkmann von der ISG Oberstadt die geplante Verzahnung von Universität, Bürgerschaft und lokalem Handel: „Ich bin sehr froh, dass die Universität die Stadtentwicklung im Blick hat und uns in die Konzeptentwicklung eingebunden hat. Wir haben schon jetzt jede Menge Interessenten für die zukünftigen Verkaufsflächen. Die Resonanz bei den regionalen Händler*innen ist wirklich beeindruckend – damit hätte ich so nicht gerechnet.“

Modularisierte Nutzung auf vier Etagen mit eigenständigen Eingängen

Vorgesehen ist, die unterste der vier Etagen mit dem Eingang am Dicken Turm komplett für den Einzelhandel zu öffnen, ein Zugang zum Parkhaus soll entstehen. In der Etage darüber sollen Flächen für die Universität entstehen, u.a. für den Musiksaal, Seminarräume für die Lehre und das Tagungs- und Kongresszentrum. Im Erdgeschoss mit dem Zugang zum Schlossplatz sowie der Kölner Straße ist ein neues gastronomisches Angebot vorgesehen, weiterhin Flächen für den Einzelhandel und studentische Arbeitsplätze. Im Dachgeschoss ist bereits das Hörsaalzentrum der Universität Siegen entstanden. „Endlich werden wir auch den Schlossplatz beleben können, hier soll auch Außengastronomie ihren Platz finden“, sagte Bürgermeister Steffen Mues.

Uni reduziert Flächenbedarf, Masterplan für „Siegen. Wissen verbindet“ wird angepasst

Wie alle Universitäten muss die Universität Siegen aufgrund mehrerer Faktoren wie z.B. hybriden Arbeitsmodellen (Homeoffice) und sinkender Studierendenzahlen ihren Flächenbedarf neu berechnen. Die Nutzung der ehemaligen Karstadt-Etagen bedeutet für die Universität deshalb auch, dass die Pläne für den Umzug zweier weiterer Fakultäten im Rahmen von „Siegen. Wissen verbindet“ in die Innenstadt angepasst werden müssen. Der Campus „Nord“ werde umgesetzt, wie geplant – inklusive des Hettlage-Gebäudes als „Scharnier“ und Übergang zum Campus Unteres Schloss, betonte Ulf Richter.

Beim Campus „Süd“ werde jedoch voraussichtlich etwas „abgespeckt“: „Da wir auch angesichts sinkender Studierendenzahlen derzeit von einem geringeren Flächenbedarf ausgehen, werden wir das Grundstück des Löhrtorbades wohl nicht benötigen“, kündigte Richter an. „Auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes ist es unser Bestreben, nach Möglichkeit Bestandsimmobilien zu nutzen, bevor wir anderswo neu bauen.“ Bürgermeister Steffen Mues betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, dass die Schließung des Löhrtorbades unabhängig und zeitlich weit vor den Plänen der Universität beschlossen wurde.

vorstellung_konzept_karstadt_web

Stellten das neue Konzept vor (von links): Prof. Dr. Holger Burckhart, Thiemo Brinkmann, Steffen Mues, Ulf Richter und Wilfried Groos.

 
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