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Lebenswelten von Grundschulkindern im Fokus

„Grundschulforschung meets Kindheitsforschung reloaded“: Unter diesem Titel haben sich mehr als 300 Expert*innen auf dem Campus Unteres Schloss der Uni Siegen über aktuelle Themen der Grundschul- und Kindheitsforschung ausgetauscht.

Kinder bewegen sich in ihrem Alltag in unterschiedlichen Räumen: Da ist einerseits der Schulalltag mit Unterricht und nachmittäglichem Ganztagsangebot. Andererseits leben Kinder in ihren Familien und verbringen Zeit mit außerschulischen Hobbys und Aktivitäten. Krisen wie Kriege und damit verbundene Fluchterfahrungen, die Corona-Pandemie oder auch der Klimawandel haben unmittelbare Auswirkungen auf die verschiedenen Räume, in denen sich Kinder bewegen – und damit auch auf die Arbeit in den Schulen. Ein umfassender Blick auf die Lebenswelten von Grundschulkindern – unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen und Krisen – stand deshalb im Fokus einer Tagung auf dem Campus Unteres Schloss der Uni Siegen. Über 300 Expert*innen aus ganz Deutschland tauschten sich über aktuelle Themen der Grundschul- und Kindheitsforschung aus.

„Kindheit findet in vielen Räumen statt. Das Bewusstsein dafür zu schärfen und das Wechselverhältnis von schulischem Lernen und außerschulischen Erfahrungen im Grundschulalter in den Blick zu nehmen, hat an der Uni Siegen schon seit über 20 Jahren Tradition“, erklärt Prof. Dr. Alexandra Flügel von der Siegener „AG Grundschulpädagogik“. Ziel der aktuellen Tagung sei es gewesen, die Debatte um Kinder in ihren schulischen und außerschulischen Lern- und Bildungskontexten neu zu beleben und daraus Folgen für das professionelle Handeln abzuleiten. An der Tagung nahmen aus diesem Grund Vertreter*innen der unterschiedlichsten Disziplinen teil: Von der allgemeinen Pädagogik, über die Förder-, Sozial- und Grundschulpädagogik bis hin zu Vertreter*innen der Fachdidaktiken, der frühen Bildung und der Kindheitsforschung.

Mehr als 100 Vorträge, Workshops und Diskussionen standen auf dem Programm. Dabei ging es unter anderem um die Ganztagsschulentwicklung und die Inklusion, aber auch um die Corona-Pandemie: Wie haben Schulen ihre Schüler*innen während der Pandemie unterstützt, wie wurden schulische Fürsorgemaßnahmen von den Kindern und Jugendlichen wahrgenommen und wie hat das Lernen im Distanzunterricht funktioniert? Einen weiteren Themenschwerpunkt bildeten „digitale Kinderkulturen im Grundschulalter“: Digitale Medien sowie die Förderung der Medienkompetenz seien zwar Gegenstand des Grundschulunterrichts, hieß es – dabei werde aber zu wenig berücksichtigt, wie Kinder zuhause mit Medien umgehen, welche Kompetenzen sie aufgrund der privaten Mediennutzung bereits mitbringen und was sie im Zusammenhang mit digitalen Medien bewegt. „Auch beim Thema ‚Digitalität‘ macht es Sinn, Kindheit insgesamt in den Blick zu nehmen und alle Räume zu berücksichtigen, in denen Kinder mit digitalen Medien zu tun haben“, erklärte das Team der AG Grundschulpädagogik.

In ihrem Eröffnungsvortrag formulierte die Siegener Erziehungswissenschaftlerin und Grundschulforscherin Prof. Dr. Jutta Wiesemann, dass es letztendlich „um den Erhalt der Lebensgrundlage für die nachfolgende Generation – um den Erhalt eines gesellschaftlichen Konsens, friedlich und demokratisch miteinander umzugehen“ gehe. Die aktuellen Themen und Herausforderungen – von der Klimakrise über Kriege bis hin zu den Pandemiefolgen – stellten Themen und Herausforderungen für die Grundschulen derzeit und in den kommenden Jahren dar. Wiesemann forderte in diesem Zusammenhang eine „Neujustierung des Generationenverhältnisses“: „Diese Neujustierung muss sich in der Forschung, aber auch in der Weiterentwicklung der Konzepte des Grundschulunterrichts und in der konkreten pädagogischen Arbeit manifestieren.“ Kinder müssten von der Gesellschaft stärker in ihrem „Jetzt“ begriffen und als relevante Akteur*innen mit eigenen Perspektiven und Interessen wahr- und ernstgenommen werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Alexandra Flügel (Department Erziehungswissenschaft/Siegener AG „Grundschulpädagogik“)
Tel.: 0271 740 4473
E-Mail: alexandra.fluegel@uni-siegen.de

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