Für Handwerk und Mittelstand: Prof. Friederike Welter erhält Floriansplakette
Für besondere Verdienste um Handwerk und Mittelstand wird die Siegener Professorin Friederike Welter mit der Floriansplakette ausgezeichnet. Ihr Ziel: In der Wirtschaftspolitik das Bewusstsein für handwerks- und mittelstandsrelevante Themen nachhaltig steigern.
Die nordrhein-westfälische Dachkammer Handwerk.NRW und die Schornsteinfeger-Innung Düsseldorf haben Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter (Universität Siegen/IfM Bonn) in Düsseldorf die Floriansplakette verliehen.
Damit wurde bereits zum 33. Mal seit 1989 eine herausragende Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Belange von Handwerk und Mittelstand verdient gemacht hat.
Welter ist gleichzeitig Präsidentin des Instituts für Mittelstandforschung (IfM) Bonn und Professorin für Management von kleinen und mittleren Unternehmen und Entrepreneurship an der Universität Siegen. Mit der Floriansplakette wurde sie für ihre Forschung zur Mittelstandspolitik und zur geeigneten Ordnungspolitik für Handwerk und Mittelstand geehrt.
Überreicht wurde die Auszeichnung in Düsseldorf durch Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, und durch den Obermeister der Schornsteinfeger-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Karl-Heinz Ißling. Über die Preisträgerin sagte Ehlert: „Es gibt nur wenige prägende Nationalökonominnen und -ökonomen wie Sie, die ordnungspolitisches Denken derart hochhalten und zeitgemäß weiterentwickeln. Sie machen uns immer wieder klar, dass Mittelstandspolitik neben sinnvollen Förderinstrumenten nie die Ebene der Regeln aus dem Blick lassen darf.“ Konkret bedeute das, dem Mittelstand Zugang zum Wettbewerb offenzuhalten und ungleichmäßige Belastungen durch Steuern und Bürokratie zu vermeiden. Welter selbst betont: „Der Fachkräftemangel fordert aktuell den Mittelstand und insbesondere das Handwerk heraus. Allein mit Hilfe der Digitalisierung kann dieser Herausforderung nicht begegnet werden. Stattdessen gilt es den jungen Menschen die vielen Vorteile zu vermitteln, die das Arbeiten im Handwerk und generell im Mittelstand mit sich bringt."
Wie wichtig ein Transfer von der Wissenschaft in die Praxis ist, machte Schornsteininnungs-Obermeister Karl-Heinz Ißling deutlich: „Frau Professorin Welter ist zwar skeptisch, ob man Bürokratiebelastung wirklich in Euro und Cent beziffern kann. Aber sie betont sehr klar, wie viel Verunsicherung und Apathie entsteht, wenn Unternehmer sich mit immer mehr Berichtspflichten überfordert fühlen – ein Thema, das ins Herz des Handwerks zielt.“ Eine Umfrage der Handwerkskammer Düsseldorf unter 990 Jungmeistern habe offengelegt, dass viele von ihnen aus Sorge vor Bürokratie den Schritt in die Selbständigkeit scheuen. „Um das auch der Politik klarzumachen, brauchen wir auch die Unterstützung durch Spitzenforscherinnen wie Sie“, betonte Ißling.
Zum Hintergrund der Floriansplakette:
Die Floriansplakette wird jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich um Handwerk, Mittelstand und Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen verdient gemacht haben. In den vergangenen Jahren erhielten diese Auszeichnung unter anderem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Innenminister Herbert Reul.
Handwerk NRW e.V. und die Schornsteinfeger-Innung Düsseldorf überreichen Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter die Floriansplakette. (Foto: Wilfried Mayer)