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Hollywood im Hörsaal

Zum Studium gehören neben Seminaren und Vorlesungen auch viele Veranstaltungen, die nichts mit Lernen und Prüfungen zu tun haben und einfach nur Spaß machen. Wenn man neu an der Uni Siegen ist, lernt man dabei andere Studierende kennen oder kann sich selbst engagieren. Wer Filme liebt, ist beim Uni-Kino Panoptikum richtig.

„Dieser Film von Christopher Nolan …“ „The Dark Knight Rises?“ „Nein.“ „Dunkirk? Oppenheimer?“ „Nein, davor. Wie hieß der davor?“ „Tenet?“ „Genau, den meine ich.“

Wie Pingpong-Bälle fliegen die Filmtitel hin und her, wenn sich Hanna Stieler und Fabian Teuber unterhalten. Sie sind echte Kino-Fans und es zieht sie regelmäßig vor die ganz große Leinwand. Nicht nur das, sie organisieren auch selbst Kino. Zusammen mit anderen Studierenden und einigen Ehemaligen, deren Herz für den Film schlägt, engagieren sie sich beim Panoptikum. Das Panoptikum, als studentische Initiative, gibt es schon seit 1982. Aktuell stemmen elf Studentinnen und Studenten den Kinobetrieb im Blauen Hörsaal. Dazu kommen drei Praktikanten, die im Rahmen ihres Studiums Erfahrungen sammeln bei der Organisation, dem Leihbetrieb und der Technik.

Fabian studiert Lehramt, Hanna Literatur, Kultur, Medien. „Ich weiß noch genau, dass ich in meiner zweiten Uni-Woche in der Mensa einen Flyer sah. Deadpool 2, Donnerstag im Uni-Kino. Das hat mich sofort gepackt“, erinnert sich Fabian. „Dass es an der Uni ein Kino gibt, fand ich genial und beim Panoptikum habe ich neue Leute kennengelernt, die Filme genauso lieben wie ich.“

Rotes Plüschsessel-Kino ist allerdings schon etwas anderes als die Klappsitz-Atmosphäre im Hörsaal. „Aber deshalb Plakatenichtschlechter“, lacht Hanna. Wer es bequemer mag, bringt sich eben ein Kissen mit. Und für Popcorn und Getränke sorgt das Panoptikum-Team auch. Alles zu günstigen Preisen. Der Eintritt kostet 3 Euro. „Es soll ein Angebot für kleines Geld bleiben – für Studierende und Nicht-Studierende“, betont Fabian.

Und was die Filmtechnik angehe, so könne das Panoptikum mit den „Großen“ mithalten. „Das Soundsystem ist sehr gut“, findetFabian. Der Vorführraum oberhalb des Hörsaals ist entsprechend ausgestattet. Früher mussten noch Filmrollen geschleppt werden, heute steht dort ein hochmoderner Projektor. Die Filme kommen per Digital Cinema Package (DCP) oder BluRay-Disc. „Aber technischer Aufwand steckt trotzdem dahinter“, sagen Hanna und Fabian. Deshalb ist jeder Kinoabend im Blauen Hörsaal für das Panoptikum-Team mit gewisser Anspannung verbunden. Läuft der Projektor? Startet der Film richtig? Geht die Leinwand runter? Funktioniert das Licht? Hört man den Ton und das auch in Stereo? Manchmal hakt es einfach. „Haben wir alles schon erlebt“, seufzt Fabian.

Früher war an der Uni jeden Donnerstag Kino-Abend. Corona hat die Tradition durcheinandergewirbelt. Lange Zeit ging gar nichts, dann musste sich das Panoptikum-Team wieder organisieren und das Publikum zurück auf den AR-Campus holen. Mittlerweile zeigt das Panoptikum in der Vorlesungszeit im Schnitt an zwei Donnerstagen im Monat um 19.15 Uhr wieder Filme. Und bei bekannten, relativ aktuellen Titeln strömen auch die Zuschauermassen. Bei „Barbie“ zum Beispiel war der Hörsaal rappelvoll. „Bei anderen Filmen sind es vielleicht auch nur mal zehn oder zwölf Leute“, räumt Hanna ein. Aber die Mischung beim Programm macht eben auch den Reiz aus. Blockbuster und schwarz-weiß Krimi. Arthouse und Action. Im Panoptikum ist man offen für alle Genres. „Die Filmliste erstellen wir im Team. Jeder kann Vorschläge machen. Am Schluss wird abgestimmt“, so Hanna. Auch das Publikum kann Wünsche äußern. „Bei den Kinoabenden stellen wir immer eine Box auf, wo die Leute Zettel mit ihren Filmvorschlägen einwerfen können.“  So kam es, dass der Hitchcock-Klassiker „Fenster zum Hof“ noch mal einen Platz im Programm fand. Über Instagram können auch Wunschfilme geäußert werden.

Und trotz Netflix & Co. behält das Uni-Kino seinen Reiz? „Ja, natürlich! Filme auf der großen Leinwand haben einfach einen ganz anderen Effekt“, finden Hanna und Fabian. „Kino ist ein Erlebnis – und wegen Streamingdiensten aufzuhören, wäre ja schade, weil damit ein Stück Film- und Kinokultur an der Uni verloren gehen würde.“ Weitere Infos.

Team Panoptikum schmal

Das Panoptikum-Team (von links): Felix Engelhardt, Manu Blessing, Valentin Ramachandran, Julius Wiest, Elise Spierling, Fabian Teuber, Hanna Stieler, Fabian Hoffmann, Eszter Papp, Uwe Kölsch, Rei Kleine-Stevermuer.

 
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