Wechsel an der ZLB-Spitze
Prof. Dr. Nils Goldschmidt wurde als Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) an der Universität Siegen verabschiedet. Goldschmidt ist Mitglied des Deutschen Ethikrates und ab 1. Februar der Leiter des Weltethos Instituts an der Universität Tübingen. Die ZLB-Mitgliederversammlung wählte Prof. Dr. Daniel Scholl zu seinem Nachfolger.
Nach zehn Jahren an der Spitze des Zentrums für Lehrkräftebildung und Bildungsforschung (ZLB) an der Universität Siegen, gibt Prof. Dr. Nils Goldschmidt das Amt des Direktors ab. „Die Berufung in den Deutschen Ethikrat im Oktober 2024 hat mich vor die Herausforderung gestellt, meine bestehenden Verpflichtungen neu zu sortieren. Die Arbeit am Zentrum für Lehrkräftebildung und Bildungsforschung ist eine wunderbare Aufgabe, aber auch sehr zeitintensiv“, erklärt Goldschmidt. Der renommierte Ökonom und Wirtschaftsethiker übernimmt außerdem ab 1. Februar die hauptamtliche Leitung des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen. Mit seiner Ernennung erhält das Institut einen Direktor, der wirtschaftliche, soziale und kulturelle Fragestellungen in einer globalisierten Welt mit ethischen Perspektiven verbindet. Goldschmidt ist bekannt für einen am Menschen orientierten Zugang zu wirtschaftlichen Themen. Als Professor für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an der Universität Siegen wird er weiterhin tätig sein, aber mit eingeschränktem, zeitlichem Deputat.
Dr. Barbara Müller-Naendrup, Prorektorin für Lehrkräfte, Weiterbildung und Nachhaltigkeit, verabschiedete Goldschmidt aus dem Amt des ZLB-Direktors mit „einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Goldschmidts Berufung in den Deutschen Ethikrat sei eine große Auszeichnung und natürlich freue man sich sehr und sei stolz, dass ein Professor der Universität Siegen in dem wichtigen und prominenten Gremium vertreten sei. Aber es sei auch traurig, ihn als Direktor des ZLB zu verlieren. „Nils Goldschmidt hat in diesen zehn Jahren enorm viel bewegt, wichtige Strukturreformen bewältigt und das ZLB durch die schwierige Corona-Krise geführt. Dein fachdidaktischer Blick als Ökonom wird uns fehlen“, sagte Dr. Barbara Müller-Naendrup zu Goldschmidt.
Nils Goldschmidt betonte, dass er mit Dankbarkeit auf die vergangenen zehn Jahre zurückblicke. „Es war ein gutes Miteinander.“ Insbesondere mit der ZLB-Geschäftsführerin Dr. Nadja Ratzka und dem wissenschaftlichen Leiter der Bildungsforschung, Prof. Dr. Daniel Scholl, der Goldschmidt nun als Direktor nachfolgt, habe es eine kollegiale und produktive Zusammenarbeit gegeben. „Ich denke, wir haben die Lehramtsausbildung an der Universität Siegen gut begleitet und innovativ ausgerichtet.“
Drei wesentliche Aufgaben haben seine Amtszeit geprägt. Erstens galt es das ZLB organisatorisch und administrativ zu reformieren. „Das ist uns mit der neuen ZLB-Ordnung von 2017 gelungen.“ Zweitens konnte das Lehramtsstudium strukturell - parallel zum ProBeSt-Prozess - neu gestaltet werden, was mehr Transparenz, klarere Studienverläufe und vermehrte Synergien zwischen den Fächern ermöglichte. Drittens versteht sich das ZLB mittlerweile als forschende und drittmittelorientierte Einrichtung. Goldschmidt nannte dafür stellvertretend die Einwerbung des LehrkräftePlus-Programms, das geflüchteten Lehrerinnen und Lehrern neue und konkrete Perspektiven bietet.
„Das Lehramt muss attraktiv bleiben“, sagte Goldschmidt mit Blick auf die Zukunft. „Die Universität Siegen ist da gut aufgestellt, muss aber auch über neue Wege nachdenken.“ Die Einführung eines Teilzeitstudiums könne ebenso ein solcher Weg sein wie die curriculare Verankerung von Querschnittsthemen in den Bachelorstudiengängen oder innovative Prüfungsformate.
Die Mitgliederversammlung des Zentrums für Lehrkräftebildung und Bildungsforschung hat bereits ein neues Direktorium gewählt. Satzungsgemäß wurden die Positionen des Direktors des ZLB, des Leiters der Bildungsforschung sowie des Mitglieds aus der Gruppe MTV für das Direktorium neu besetzt. Gewählt wurden Prof. Dr. Daniel Scholl als neuer Direktor des ZLB, Jun.-Prof. Dr. Ekkehard Köhler als Leiter der Bildungsforschung und Uta Treichel als Mitglied aus der Gruppe der Mitarbeiter*innen aus Technik und Verwaltung (MTV).
Prof. Dr. Nils Goldschmidt (Mitte) zusammen mit (von links) Prof. Dr. Daniel Scholl, der neue ZLB-Direktor, Dr. Nadja Ratzka, ZLB-Geschäftsführerin, Prorektorin Dr. Barbara Müller-Naendrup und Jun.-Prof. Dr. Ekkehard Köhler, Leiter der Bildungsforschung am ZLB.