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Die Welt erklärt in zehn Minuten – Science Slam in Siegen erfolgreich gestartet

Am Montagabend fand im Medien- und Kulturhaus Lyz der erste Siegener Science Slam statt. Im überfüllten Kleinen Theater tummelten sich viele Interessierte und lernten während der knapp zweistündigen Show unter anderem, warum Bier besser im Stehen als im Liegen kühlt. Moderiert wurde der Abend von der Journalistin Britta Mersch.

Ein Potpourri der verschiedensten Wissenschaften kam zusammen auf dem Siegener Science Slam: Vom Mathematikdidaktiker, der darüber referierte, wieso Mathematikunterricht so ist, wie er ist; dem Historiker, der vom Tourismus im Mittelalter zu berichten wusste bis hin zum wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität Siegen, Roland Leikauf, der von seiner Doktorarbeit zum Thema „Vietnam als Kriegserinnerung“ erzählte. Außer Konkurrenz, aber mit viel Witz und mit maschineller Unterstützung namens „Roberta“, stellte Peter Seemann unter dem Motto „Informatik ist weiblich“ ein Projekt der Universität Siegen vor, das junge Frauen für das Fach Informatik interessieren soll.

Was ist ein Science Slam?

Die Idee ist, dass die Teilnehmer – ähnlich dem „Poetry Slam“, wo Nachwuchsliteraten vor Publikum und einer Jury gegeneinander antreten – auf der Bühne einen unterhaltsamen Kurzvortrag präsentieren sollen. Dabei zählt nicht allein die Wortkunst, sondern auch der Inhalt: Die Teilnehmer müssen binnen zehn Minuten ein eigenes Forschungsprojekt vorstellen. Die Herausforderung besteht also darin, die Relevanz und den Prozess der Arbeit möglichst simpel und amüsant zu präsentieren. Ziel ist es, dem Publikum vermeintlich sperrige Themen zugänglich zu machen.

Für die Studentin Eva-Maria Musholt, Organisatorin des Science Slams in Siegen, liegt darin das Besondere der Veranstaltung: „Wissenschaft hängt mit vielen alltäglichen Sachen zusammen. Die Kunst beim Science Slam ist es, die komplexe Fachsprache zu vereinfachen und Wissenschaft für jedermann aufzubereiten.“ Anders als beim poetischen Pendant dürfen dazu technische Hilfsmittel genutzt werden.

Idee stammt aus Braunschweig - der Gewinner auch

Die Idee zum wissenschaftlichen Slam entstand 2008 im Haus der Wissenschaft in Braunschweig. So wundert es nicht, dass der Gewinner am Montagabend aus der niedersächsischen Stadt kommt: Martin Buchholz überzeugte mit seinem unterhaltsamen und lehrreichen Vortrag über Infrarot-Thermografie. Der Ingenieurwissenschaftler zählte z.B. auf, von welchen Faktoren Wärmeübertragung abhängig ist und warum Bier im Kühlschrank stehend besser kühlt als liegend. Dafür gab es 31 Punkte der Jury, ein Punkt mehr als die eigentliche Höchstpunktzahl. Buchholz, wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Braunschweig, hat bereits in seiner Heimatstadt beim Science Slam gewonnen. Sein Vortrag, der lernende, lachende und staunende Zuschauer gewinnen konnte, errang das ‚Goldene Gehirn‘, einen Wanderpokal, dazu gab’s noch ein Buch über Vortragskunst. Auf den zweiten Platz wurde der Historiker Fabian Oberfahrenhorst aus Darmstadt gewählt. Den dritten Platz teilten sich der Siegener Roland Leikauf und Tobias Glufke aus Halle, der über Veränderungen in der Orchesterlandschaft „slamte“.

Für den nächsten Science Slam, der im Wintersemester stattfinden wird, wünscht sich Organisatorin Eva-Maria Musholt mehr Teilnehmer aus Siegen. „Ich bin zwar sehr dankbar für die externe Unterstützung der 'Slammer', lade aber Siegener Wissenschaftler oder die, die es noch werden wollen, dazu ein, ihr Forschungsthema beim kommenden Science Slam in Siegen vorzustellen.“

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Universität Siegen, „Campus TV“, dem studentischen Fernsehteam der Universität Siegen und der Wissenszeitschrift GEO.

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