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Poetry@Rubens: Rainer Kirsch liest

Im Rahmen der Lesesreihe "Poetry@Rubens" ist am Donnerstag, den 28. Oktober 2010 Rainer Kirsch zu Gast in Siegen. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Oberen Foyer des Siegener Apollo-Theaters statt. Karten gibt es im Vorverkauf des Apollo-Theaters.

In einer Rezension der FAZ, anlässlich des Erscheinens der vierbändigen Werkausgabe Rainer Kirschs (2004) wurde Kirsch als „dichtender Arbeiter“ beschrieben: „Er war immer ein Arbeiterdichter, denn Dichtungsarbeit ist: ein Handwerk, das sich erlernen lässt, das aber sinnlos wäre ohne die besondere Sensibilität und den Erfahrungshunger des Schreibenden.“ Und an beidem mangelt es dem „gewitzten Dichter aus der DDR“ nicht. Rainer Kirschs Werk lebt von seinen biographischen Erfahrungen und seiner sprachlichen Sensibilität gleichermaßen.

Geboren 1934 in Döbeln (Sachsen) studierte er Geschichte und Philosophie in Halle und Jena, wurde 1957 relegiert und musste sich „in der Produktion bewähren“. In der Folge war Kirsch Druckereihilfsarbeiter, Chemiearbeiter und erntete Rüben in einer LPG bei Halle. Von 1963 bis 1965 studierte er am „Johannes R. Becher-Institut“ für Literatur in Leipzig – das Abschlussdiplom wurde ihm jedoch aus politischen Gründen verweigert. Nach seiner Gegenwartskomödie „Heinrich Schlaghands Höllenfahrt“, einer Faust-Adaption, wurde er 1973 aus der SED ausgeschlossen. Und doch: Kirschs Kinderbücher erzielten in der DDR 100.000-Auflagen, seine Gedichte wurden zwar erst 1980 gesammelt publiziert, dann jedoch ebenso in hohen Auflagen, seinen Essay „Das Wort und seine Strahlung“ über die Kunst poetischen Übersetzens zählte Karl Mickel zu den Quellenschriften deutscher Poetik und 1990 wurde Kirsch zum ersten frei gewählten und gleichsam letzten Vorsitzenden des Schriftstellerverbandes der DDR.

Traditionsbewusstsein und Formenstrenge – einen „sächsischen Hang zur Genauigkeit“, den Rainer Kirsch sich selbst nachsagt – prägen sein Werk. Die Vielfalt seines Werkes spiegelt sich auch in der „Vielfalt der Formen“ wider. Diese „rührt aus den Gegenständen, die Gewohnheit, jedes entbehrliche Wort zu streichen, musikalisiert die Syntax, so daß die Texte, bei aller Angriffslust, gleichsam anmutig daherkommen und den Leser zum Gespräch laden“.

Es gilt also sich als Zuhörer auf dieses „Gespräch“ einzulassen und dabei zu sein, wenn das Mitglied der „Sächsischen Akademie der Künste“ aus seinem großartigen und vielseitigen Werk liest, dass Moden und Zeitgeist trotzt und das es heute (wieder-) zu entdecken gilt.

„Poetry@Rubens“ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Siegen, des Apollo-Theaters, der Volksbank Siegerland eG und der Kreisvolkshochschule Siegen-Wittgenstein.

 
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