"Allergisch gegen Knoblauch" - Kinderuni mit Vampir-Vorlesung gestartet
"Was wisst Ihr über Vampire?". Auf diese Frage, die Literaturwissenschaftlerin Dr. Jana Mikota ins Plenum im Audimax stellte, schnellten nahezu alle Finger der rund 500 anwesenden Kinderuni-Studierenden hoch.
"Von der Gruft ins Kinderzimmer. Der Vampir in der Kinderliteratur", so lautete das Auftaktthema der mittlerweile achten - und wie immer ausgebuchten - Staffel der Kinderuni Siegen. Doch bevor die beiden Literaturwissenschaftlerinnen Dr. Sabine Planka und Dr. Jana Mikota ihre Vorlesung beginnen konnten, musste die Organisatorin der Kinderuni, Sandra Schönauer, sich Hilfe aus dem Auditorium suchen. Sie hatte schlicht vergessen, den jungen Studierenden wie sonst vorab die "Hörsaalordnung" zuzuschicken. Kein Problem, denn es gab "alte Hasen", die aus dem Kopf das Wichtigste für die Neuen - keine Papierflieger, nicht Quatschen, Neugier und gute Laune - über das Mikro mitteilen konnten.
Dass die Kinder zum Stichwort "Vampire" allerhand Vorwissen mit brachten, zeigten ihre Antworten: "sind Blutsauger", "haben spitze Zähne", "mögen kein Sonnenlicht", "sind Tote", "sind allergisch gegen Knoblauch, "Dracula war einer" - so die Umschreibungen aus dem Auditorium, die Sabine Planka und Jana Mikota in ihrem Vortrag aufgriffen. Sie verwiesen auf die historischen, 270 Jahre alten Wurzeln der Legende in Rumänien und auch auf die literarischen Vorläufer wie z.B. Bram Stokers "Dracula"-Roman und die Tradition der Schauerromane, der sog. "Gothic Novels", in der gruselige Orte wie Friedhöfe, dunkle Gewölbe, nächtliche Gewitter oder Nebel eine Rolle spielen.
In der Kinder- und Jugendbuchliteratur tauchen die Vampire erst seit 1979/80 mit "Der kleine Vampir" von Angela Sommer-Bodenburg auf, einer bis heute erfolgreichen Buchreihe um den Vampir Rüdiger von Schlotterstein und seinen menschlichen Freund Anton Bohnsack.