„Diese universitäre Ausrichtung wird landesweit Schule machen“
Das außergewöhnliche Thema hat die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW auf Anhieb angesprochen. Und so eröffnete Sylvia Löhrmann die internationale Tagung an der Universität Siegen „Räume bilden im Wechselspiel zwischen Architektur/Städtebau, Kunst/Musik, Pädagogik/Psychologie“.
„Die Tagung soll dazu dienen, uns von innen heraus neu aufzustellen“, so die Dekanin der neu gegründeten Fakultät Bildung • Architektur • Künste, Prof. Hildegard Schröteler-von Brandt. „Fachrichtungen, die vorher größtenteils isoliert nebeneinander standen, haben doch viele Gemeinsamkeiten. Wir sollten die Bedenken beiseite legen und die spannenden Momente aufgreifen.“ Neben aktuellen Entwicklungen werden dabei auch die historische Dimension eines Zusammenwirkens zwischen Pädagogik, Architektur, Künsten und Gesellschaft sowie psychologische und ästhetische Grundfragen von ‚Bildungsräumen’ beleuchtet.
Schulministerin Sylvia Löhrmann lobte das interdisziplinäre und ganzheitliche Vorgehen. „Der Ansatz in Siegen ist neu und absolut beispielhaft. Es ist wichtig, die Vorbehalte anderen Fachrichtungen gegenüber zu überwinden. Hier in Siegen gehen Sie den Prozess sehr aktiv an, ein innovativer Schritt. Diese universitäre Ausrichtung wird landesweit Schule machen“, ist sich die stellvertretende Ministerpräsidentin sicher. Sie nannte ein Beispiel aus der Praxis: „Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern ein Lebensort. Eine gute Architektur kann dazu beitragen, dass sich die Kinder wohl fühlen.“ Das gelinge dann, wenn Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Architekten, VertreterInnen der Schulträger und weitere Experten eng zusammen arbeiten würden.
Rektor Prof. Burckhart hatte den Prozess der Umstrukturierung mit seinem Amtsantritt angestoßen. Und mit viel Freude nimmt er wahr, dass „die Fakultät, die sich den innovativsten Schub gegeben hat, richtig Fahrt aufnimmt“. Er legt Wert darauf, dass „der Mensch da abgeholt wird, wo er steht und dort hingebracht wird, wo seine größten Talente liegen“. Die Tagung sei das beste Beispiel dafür, über die Grenzen hinaus zu denken: „Aus dem Blick über den Zaun, das Leben ohne Zaun zu gestalten.“
Mitorganisator Prof. Dr. Thomas Coelen freute sich über die positive Resonanz von 320 Teilnehmern, darunter 120 Studierende. An zwei Tagen stehen Themen wie „Schule und Umgebung“, „Lernhäuser planen und bauen“, Jugend im Stadtquartier“, „Psychologische Räume“ oder „Kunst und Raum“ auf dem Programm.