Universität Siegen mit Elektroauto auf der IAA
Bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main ist auch die Universität Siegen mit dem Prototyp eines elektroangetriebenen Fahrzeugs präsent, an dessen Entwicklung sie beteiligt war.
Zusammen mit wissenschaftlichen Partnern und regional ansässigen Firmen hat das Team um Professor Dr.-Ing. Xiangfan Fang vom Lehrstuhl für Fahrzeugleichtbau (Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät) die Karosserie des StreetScooters konzipiert, der bei der IAA seine Premiere feiert.
Initiiert von der RWTH Aachen ist mit dem StreetScooter ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt entstanden: Elf Gesellschafter aus der regionalen Wirtschaft sowie Partner aus der Wissenschaft verfolgten das Ziel der vollständigen Neuentwicklung eines Elektrofahrzeugs. „Die effiziente Verbindung zwischen Wissenschaft und Industrie stand hier im Vordergrund“, sagt Professor Fang. Angefertigt wurde der Prototyp eines kostengünstigen Autos, das vorerst für den Stadtbetrieb geeignet ist. Dass es dabei keine Anbindung an die große Automobilhersteller gibt ist das Besondere bei dieser Kooperation. Mitgesellschafter des StreetScooters, Automobilzulieferer Arndt G. Kirchhoff erklärt, warum: „Das gab uns die vollständige Freiheit in unserem Tun. Wir hatten keine festen, traditionellen Strukturen oder Meinungen und konnten so das Fahrzeug in verschiedenen Untergruppen innovativ konzipieren und zusammenführen.“ Verwirklicht wurde das Projekt in knapp 15 Monaten. Gemeinsam mit den Industriepartnern Gedia, Kirchhoff Automotive (beide Attendorn) und ThyssenKrupp Steel Europe hat die Universität Siegen eine Karosserie für den StreetScooter entwickelt, die alle Anforderungen an ein modernes Fahrzeug erfüllt, inklusive gültiger Sicherheitsstandards.
Die Serienproduktion des StreetScooters könnte bereits ab 2013 starten. Für rund 5.000 Euro netto soll man ihn erwerben können, allerdings ohne Batterie. „Die könnte man leasen, wobei es drei verschiedene Reichweiten geben wird: 45, 90 oder 135 Kilometer bei einer Spitzengeschwindigkeit von 105 km/h“, erklärt Prof. Fang. Auf der IAA wurde ein Dreisitzer vorgestellt, weitere Varianten sollen folgen. Zurzeit wird nach einem geeigneten Vertriebspartner für den StreetScooter gesucht. „Als Entwickler können wir das nicht leisten, aber wir führen gerade Gespräche. Es wird ein europäischer Hersteller sein, im Gespräch ist unter anderem der holländische Anbieter Netcar“, sagt Arndt Kirchhoff. Bevor es allerdings dazu kommt, haben die Entwickler des Wagens bereits eine neue Aufgabe: Die Deutsche Post AG hat der Gesellschaft einen Auftrag zur Entwicklung eines Elektro-Kleinlasters gegeben.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Xiangfan Fang, Tel.: 0271 740-4670
E-Mail: xiangfan.fang@uni-siegen.de