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Von der Kita bis zum Abitur: Kinder durchgehend fördern

Wissenschaft und Praxis sollen in Siegen in einer Universitätsschule enger verzahnt werden. Sie soll Modellcharakter haben. Unter einem Dach, nicht zwingend in einem Gebäude, sollen Mädchen und Jungen ab dem Kita-Alter bis zum Abitur je nach ihren individuellen Fähigkeiten im Sinne einer Schule für alle gemeinsam gefordert und gefördert werden.

Die Idee verfolgt Uni-Rektor Holger Burckhart schon länger: Die Gründung einer Universitätsschule. Seit Ende 2011 beschäftigt sich an der Universität Siegen ein Initiativkreis intensiv mit der Umsetzung des ehrgeizigen Projektes, bei dem die Stadt Siegen Kooperationspartner und Schulträger sein soll. Die Zeit drängt, denn die nordrhein-westfälische Landesregierung will 15 Modellschulen ausschreiben. Eine davon soll in die Krönchenstadt kommen, sofern die Siegener Lokalpolitiker grünes Licht für eine Antragstellung geben. Am 4. Juli 2012 findet die erste Präsentation des Vorhabens im städtischen Schulausschuss statt. Lassen sich die Politiker überzeugen und mitnehmen, könnte alles recht schnell gehen.

Die Wissenschaftler sind mit ihren Planungen recht weit gelangt. Der Initiativgruppe „Universitätsschule“ gehören neben Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart auch Prof. Dr. Matthias Trautmann und Dr. Jörg Siewert (Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik und Didaktik des Sekundarbereichs), Prof. Dr. Jutta Wiesemann (Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Grund- und Vorschulpädagogik) sowie Prof. Dr. Rüdiger Kißgen (Entwicklungswissenschaft und Förderpädagogik) an. Beratend tätig sind die Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans Brügelmann und Prof. Dr. Hans Werner Heymann. Wunschvorstellung der Wissenschaftler ist die Neugründung einer Schule, die in einem Schulgebäude realisiert werden kann, das im Rahmen der Schulentwicklungsplanung frei wird.

Siegen würde mit einer Universitätsschule eine ganz moderne und innovative Schule erhalten, die sicher landesweit, möglicherweise auch bundesweit wahrgenommen wird und dadurch weiter an Attraktivität gewinnen.Universität und Stadt Siegen rücken durch diese Kooperation noch näher zusammen. Die Universität wird das Modellvorhaben langfristig wissenschaftlich eng begleiten. Auch Studierende werden zum Einsatz kommen. Neben dem allgemein eingeführten Praxissemester für Studierende bietet in Siegen vor allem der Schwerpunkt „Förderpädagogik“ im Lehramt durch den neuen Studiengang „Entwicklung und Inklusion“ besondere Chancen für die Entwicklung einer solchen Schule. Für Eltern und Kinder eröffnen sich durch eine Universitätsschule vor allem mehr Begabungsgerechtigkeit sowie kindgerechtes, leistungs- und zukunftsorientiertes Lernen.

Die Anträge zur Errichtung einer Modellschule muss die Stadt Siegen als Schulträgerin stellen. Stadträtin Babette Bammann, in Siegen auch zuständig für Schulen und Bildung, unterstützt das Vorhaben.

 
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