Unimitarbeiter half Frau aus den USA
Jens Krippendorf spendete im Mai Stammzellen, die eine an Krebs erkrankte Amerikanerin für ihre Therapie benötigte.
„Ich bin froh, dass ich helfen konnte.“ Das Fazit von Jens Krippendorf klingt bescheiden. Und dennoch hat er einem ihm völlig fremden Menschen sehr helfen können. Der 40-jährige Feinmechaniker, der seit 24 Jahren im Department Maschinenbau der Universität Siegen beschäftigt ist, ließ sich vor rund zehn Jahren als möglicher Stammzellspender typisieren. Im Dezember 2011 dann kam eine Anfrage aus den USA. Eine an Krebs erkannte Frau könnte für ihre Therapie Stammzellen des Irmgarteicheners gebrauchen. Jens Krippendorf: „Die Frau ist offenbar mein genetischer Zwilling.“ Die Stammzellentnahme fand im Mai in Köln statt. Schmerzhaft, so der Spender, sei das keinesfalls gewesen. Die Stammzellen wurden aus seinem Blut gefiltert. Zwar kennt er die Empfängerin in den USA nicht, erfahren hat er aber, dass sie mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen wurde und dass es ihr besser geht. Die Bereitschaft, Spender zu sein, basiert auf Erfahrung aus dem engen persönlichen Umfeld. „Meine Schwägerin war erkrankt und brauchte eine Spende.“ Sie ist leider verstorben.
Nach zwei Jahren hätte Jens Krippendorf die Möglichkeit, die Frau, der er mit seiner Stammzellspende geholfen hat, kennen zu lernen. „Ich würde das gerne“, so sein Blick nach vorn. Bis dahin gibt es jedoch keinerlei persönlichen Kontakte. Für die Dauer besagter zwei Jahre kann es nämlich sein, dass die Patientin beispielsweise noch Abwehrzellen von Jens Krippendorf benötigen könnte. Für seine Spendenbereitschaft hat die Deutsche Knochenmarksspenderdatei/DKMS dem Mitarbeiter der Universität Siegen eine Urkunde zukommen lassen. Diese wurde von Kanzler Dr. Johann Peter Schäfer gemeinsam mit einem kleinen Geschenk seitens der Universität überreicht. Schäfer würdigte die Bereitschaft des 40-Jährigen, Stammzellen zur Verfügung zu stellen und machte anderen Mut, es Jens Krippendorf gleichzutun.