„Probleme? Nein. Sorgen? Ja!“ – Jahresempfang der Universität
Politische Prominenz fand sich zum Jahresempfang der Universität Siegen und anlässlich deren 40-jährigen Bestehens auf dem Haardter Berg ein. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Staatssekretär Dr. Georg Schütte gratulierten und überreichten die Preise an den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Rektor Holger Burckhart konnte mit NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und dem Staatssekretär im Bundesbildungsministerium und ehemaligen Siegener Hochschulratsvorsitzenden Dr. Georg Schütte zwei Vertreter der Bildungspolitik begrüßen. Gleich zu Beginn wies er in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste des diesjährigen Jahresempfangs der Universität auf die akuten Herausforderungen hin, die der Universität Siegen durch das „Allzeithoch von rd. 17.500 Studierenden“ erwachsen. Vor diesem Hintergrund kritisierte er die schleppende Umsetzung des so wichtigen Projekts „Campus Mitte“. Er äußerte Verständnis für die studentischen Proteste und verwies zugleich auf die Vielzahl der Anstrengungen – sei es im Bereich Ressourcenmanagement oder der Qualitätssicherung –, die die Universität Siegen im Hinblick auf den stärksten Zuwachs an Studienanfängern in NRW in diesem Jahr unternommen hat. An die Politik und Ministerin Svenja Schulze appellierte er: „Mit einem Etat von gestern können wir die Qualität, die wir morgen liefern sollen, nicht gewährleisten.“
Der Rektor konnte aber auch auf herausragende Erfolge in der Forschung verweisen, wie sie sich etwa in den ERC-Starting Grants, der Heisenbergprofessur, den hochkarätigen BMBF- und DFG-Projekten zeigen und nicht zuletzt auch die Exzellenzberufung im Bereich KMU beweist.
Ministerin Svenja Schulze gratulierte zum 40. Geburtstag der Universität Siegen, die „keinen Grund zur Midlife-Crisis“ habe, im Gegenteil, sie habe ihre Rolle auch für den regionalen Strukturwandel in einer der dichtesten Hochschullandschaften Europas gefunden. Bevor sie ihr Grußwort richtig beginnen konnte, verschaffte sich eine Gruppe protestierender, bunt kostümierter Studierender vor dem Auditorium für kurze Zeit Gehör.
BMBF-Staatssekretär Dr. Georg Schütte führte in seinem Vortrag „Außenwissenschaftspolitik als strategische Aufgabe von Hochschulen am Beispiel der Universität Siegen“ aus, warum Internationalisierung ein zentrales und nachhaltiges Anliegen von Forschung und Lehre ist.
Im Anschluss an eine Diskussionsrunde „Regionalität contra Internationalität?“, an der neben Ministerin Schulze auch Landrat Paul Breuer, Siegens Bürgermeister Steffen Mues, IHK-Präsident Klaus Vetter, Rektor Burckhart, Studentenwerksgeschäftsführer Detlef Rujanski und AStA-Vorsitzender Bastian Hirsch teilnahmen, wurden die traditionellen Preise an den wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Siegen vergeben. Der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Professor Peter Haring Bolivar stellte die diesjährigen Preisträger vor, die ihre Urkunden aus den Händen von Ministerin Schulze und Staatssekretär Schütte entgegen nahmen:
Den Preis der Universität Siegen für einen Internationalen Nachwuchswissenschaftler erhielt Dr. Hatice Boylan (stammt aus der Türkei) für ihre Dissertation: „Jacobi Forms, Finite Quadratic Modules and Weil Representations over Number Fields“ (Mathematik, Naturwiss.-Techn. Fakultät, Betreuer: Prof. Dr. Nils Skoruppa).
Der Preis des DAAD für herausragende Leistungen ausländischer Studierender wurde Lia Duràn Mogollòn (Kolumbien) überreicht. Sie ist Studentische Hilfskraft im Beriche Soziologie, Prof. Dr. Christian Lahusen (Philos. Fakultät) und studiert im Masterstudiengang „Roads to Democray“; sie betreut das binationale Promotionsprogramm mit der Uni Lancaster mit („Global and European Studies“) und ist Präsidentin von ISIS (International Students Siegen).
Der Förderpreis der Dirlmeier-Gedächtnisstiftung wurde Maximilian Becker für seine Dissertation „Absurde Verträge“ überreicht (Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht, Betreuer: Prof. Dr. Peter Krebs).
Den Historikerpreis der Dirlmeier-Gedächtnisstiftung konnte Iris Bunte für ihre Dissertation: „Bildung, Bekenntnis und Prestige. Studien zum Buchbesitz einer sozial mobilen Bevölkerungsschicht im katholischen Teutschland der frühen Neuzeit“ entgegennehmen (Geschichte, Philos. Fakultät, Betreuerin: Prof. Dr. Raphaela Averkorn).