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Uni Big Band sorgt für volles Spiegelzelt

Die Big Band der Universität Siegen liefert mit „Thad Jones and more“ Arrangements abseits der Standards. Überzeugende Hommage an Jazz-Legende im Spiegelzelt vor dem Apollo-Theater.

Die schweißgetränkte Luft hält Martin Reuthner nicht davon ab, lässig mit den Fingern zu schnippen und der Uni Big Band den Takt anzugeben. Am Mitschnippen hindert die Gäste – wenn überhaupt – der Schweiß auf der Hand oder der Griff zum Kaltgetränk. Mehr als hundert Swing-Fans sind am Dienstag (2.) ins Spiegelzelt gekommen, um ihren Feierabend mit feinster Jazz-Musik von der Uni Big Band zu verbringen. Der heißen Jazz-Atmosphäre fehlt eigentlich nur Tabakrauch, der unter dem Zeltdach im orange-warmen Licht schwebt. Doch Jazz-Klischees gibt es an diesem Abend nicht. Die Uni Big Band liefert alles andere als schlichtes Standardrepertoire. Zwar erklingt mit „All of Me“ gleich beim zweiten Stück ein Klassiker – allerdings in der Version von Thad Jones. Die Big Band ehrt mit ihrem Set den bekannten Trompeter und Arrangeur. So darf bei Jones‘ „This bass was made for walking“ Bassist Christian Schlabach alleine starten. Ohnehin sorgte Bandleader Reuthner dafür, dass fast jedes Bandmitglied mal ins Rampenlicht tritt und ein Solo abliefert. „Ich freu mich, dass bei uns immer mehr improvisiert wird“, sagt Reuthner. Als er die Bandleitung im Sommer 2010 übernommen hatte, sei dies noch bedeutend weniger gewesen.

Aber gerade die Improvisation macht den Jazz-Abend „Thad Jones and more“ erst besonders. So führt Pianist Achim Weiß in einem langen Intro die Zuhörer durch Disharmonien, um kurz darauf einen Pop-Teppich zu liefern, den auch ein Bruce Hornsby hätte verlegen können. Gleich mehrere Solis liefert Saxofonist Michael Linde – auch zu Phil Woods‘ „Julian“, bei dem die Band gekonnt die Solopassagen mit Beat- und Tempowechseln unterlegt. Die Zugaben erfolgen nach knapp zwei Stunden ohne Aufforderung durchs Publikum, da es um 22 Uhr mit der Musik im Spiegelzelt vor dem Apollo-Theater vorbei sein musste. Martin Reuthner verabschiedet sich mit seiner Uni Big Band mit einem Seitenhieb: „Wir halten uns an die Frist, weil wir lieber in die Kneipe wollen, als in den Knast“. Ganz ohne Klischees darf ein Jazzabend dann doch nicht sein.

In unserer Bildergalerie gibt es natürlich auch Bilder des wundervollen Jazz-Abends im Spiegelzelt.

 
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